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dc.contributor.advisorSpaeth, Sebastian-
dc.contributor.advisorVogel, Rick-
dc.contributor.authorSeidel, Benedikt Günter-
dc.date.accessioned2025-11-26T14:50:19Z-
dc.date.available2025-11-26T14:50:19Z-
dc.date.issued2025-04-10-
dc.identifier.urihttps://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/12020-
dc.description.abstractDie vorliegende englischsprachige Dissertationsschrift dokumentiert eine Untersuchung der Produktionsmethode peer production, also dezentraler Produktion mit hoher Granularität und Selbstzuweisung der Arbeit, im Kontext der Durchsetzung der Wirtschaftsform green growth in Anlehnung an Carlota Perez’ Theorie der Techno-Ökonomischen Paradigmenwechsel. Hauptsächliches Wesensmerkmal von green growth ist eine Entkopplung des Wachstums (BIP) vom Wachstum des Ressourcenverbrauchs. Ein Anlass der Untersuchung war, dass peer production bei der Entwicklung von immateriellen Gütern teilweise bereits frühere Formen des Wirtschaftens verdrängt hat, und vor diesem Hintergrund in Teilen von Wissenschaft und Praxis angenommen wird, dass peer production von physischen Gütern ebenfalls möglich ist. Diese Annahme ist eher implizit als explizit formuliert und deswegen umso wichtiger in Frage zu stellen, weil sie gegebenenfalls für ausbleibenden Erfolg der Praxis beziehungsweise falsche Aussagen der Wissenschaft verantwortlich ist, ohne dass dies erkannt würde. Der Verfasser dieser Schrift war selbst aktiv in der Praxis der Umsetzung auf Grundlage der genannten Annahme involviert, was sowohl Software- und Hardware-Entwicklung und -Verbreitung von Infrastrukturen für die Nutzbarmachung von peer production für die Durchsetzung von green growth umfasste, als auch die Entwicklung und Verbreitung der Produkte (genauer als Artefakte zu bezeichnen) mit Infrastruktur dieser Art selbst, umfasste. Eine weitere Rechtfertigung der Untersuchung ist eine Verschärfung der sogenannten Ökodesignverordnung durch die EU-Kommission, die eine sukzessive aber verpflichtende Einführung digitaler Produktpässe für nahezu alle physischen Güter auf dem EU-Markt vorsieht. Damit wird die Chance der Realisierung des beschriebenen angenommenen Potenzials von peer production für physische Güter erhöht, weil die Güter damit allgemein digitaler werden und sich somit eher dezentral vervielfältigen lassen. Der Fokus der Untersuchung liegt zunächst auf der frühen Phase der Wertschöpfungskette von Hardware, also physischen Gütern. Konkret ist die erste Forschungsfrage, inwieweit peer production von Hardware, im Vergleich zu inhärent digitalen Gütern, wie etwa Software, vorkommt. Um diese Frage zu beantworten, definiert diese Studie genauer, was für sie peer production ist und greift dabei auf eine etablierte transaktionskostenbasierte Herleitung der Produktionsmethode zurück. Darauf aufbauend stellt sie den peer production-coefficient (PPC) auf, mittels dessen messbar wird, inwieweit die Entwicklung eines ökonomischen Gutes dem zuvor definierten Verständnis von peer production entspricht. Der PPC wird anschließend auf verschiedenartige Git-basierte Hardware und inhärent digitale Güter angewandt. Mittels der fuzzy-set Qualitative Comparative Analysis (fsQCA) werden die unterschiedlichen PPC-Ergebnisse verglichen. Das Ergebnis des Vergleichs ist, dass physische Güter mit geringeren PPC-Werten entwickelt werden und die erste Forschungsfrage insofern beantwortet werden kann. Bei den über 60 untersuchten ökonomischen Gütern entspricht die Entwicklung jener eher der peer production, die inhärent digital sind. Es wird zugestanden, dass die Datenbasis zwar nicht unrepräsentativ ist, aber es für die Zukunft Sinn ergibt, für eine größere Aussagekraft, eine umfangreichere und breitere Datenbasis zu verwenden. Darüber hinaus werden durch die Anwendung verschiedener weiterer qualitativer und quantitativer Methoden, insbesondere fsQCA des erwähnten Datensatzes, Bedingungen identifiziert, unter denen digital und dezentral entwickelte physische Güter, eher erfolgreich seien können. Finanzielle Kompensation der Beitragenden sticht hierbau heraus. Dies ist in Einklang mit der transaktionskostenbasierten Herleitung von peer production, wonach die höheren Transaktionskosten physischer Güter zu einer geringeren Granularität der Zusammensetzung der Beitragenden führt. Für den Erfolg physischer Güter ist es also förderlich, wenn durch finanzielle Kompensation ermöglicht wird, dass die einzelnen Arbeitspakete in der verteilten Entwicklung größer sind. Nimmt sich beispielsweise eine individuelle Entwicklerin mehr Zeit für ihren Beitrag, ist es ihr tendenziell erschwert möglich, dieses in ihrer nicht finanziell vergüteten Freizeit zu tun. Aufbauend auf dieser Erkenntnis wird mit der Beantwortung der zweiten und dritten Forschungsfrage entlang der Wertschöpfungskette physischer Güter, die digital entwickelt werden, bis zur Rezyklierung einzelner Materialien anhand der Transaktionskosten abgeleitet, welche Art der Ökonomie die jeweils durchsetzungskräftigste ist. Nach Yochai Benkler wird hierbei zwischen Markt, Unternehmen und peer production unterschieden. Dafür wird eine digitale Infrastruktur skizziert, auf der sich eine Ökonomie entfalten könnte, die auch mittels peer production green growth erreichen könnte. Schließlich wird für die Beantwortung der vierten Forschungsfrage darauf eingegangen, was, anhand der Theorie der Techno-Ökonomischen Paradigmenwechsel, effektiv Ansätze sind, einen Transformationspfad hin zu green growth zu betreten. Die Arbeit ist in einer erkenntnistheoretischen Haltung des kritischen Realismus verortet und steht ontologisch auf dem Fundament eines Tanach-basierten Weltbilds, das die Welt als sinnvoll geordnet und den Menschen als verantwortlichen Mitgestalter versteht. Insgesamt leistet die Studie einen originären Beitrag zur Operationalisierung und Bewertung von Peer Production im Kontext nachhaltiger Transformation, entwickelt konzeptionell Infrastrukturen zur Förderung derselben und bietet eine zukunftsgerichtete Perspektive auf deren systemische Verankerung im aktuellen techno-ökonomischen Paradigma.de
dc.description.abstractThe English-language dissertation at hand documents an investigation into the production method peer production, which is decentralized production with high granularity and self-assigned tasks, within the context of advancing the economic model of green growth, in alignment with Carlota Perez’s theory of techno-economic paradigm shifts (TEPS). The defining feature of green growth is the decoupling of economic growth (GDP) from the growth of resource consumption. One of the motivations behind this research was the observation that peer production has already replaced earlier forms of economic governance regimes in the development of intangible goods. Against this background, it has been implicitly assumed in parts of science and practice that peer production of physical goods is also possible. This assumption, however, is rarely made explicit and therefore needs to be critically examined, as it may contribute to a lack of success in practical implementations or flawed conclusions in scientific discourse, without being recognized as the root cause. The author of this work was personally involved in such practical implementations, both in the development and dissemination of infrastructures intended to enable peer production in support of green growth (including software and hardware), and in the development and diffusion of the resulting products (artefacts) themselves. Another justification for this research lies in the tightening of the EU’s Ecodesign Directive, which foresees the gradual but mandatory introduction of digital product passports for nearly all physical goods on the European market. This shift increases the feasibility of the assumed potential of peer production for physical goods, as it contributes to the digitization of these goods and thus enhances their capacity for decentralized reproduction. The study primarily focuses on the early phase of the value chain of hardware, i.e. physical goods. The first research question addresses the extent to which peer production of hardware occurs in comparison to inherently digital goods such as software. To answer this question, the study defines more precisely what is meant by peer production, drawing on an established transaction-cost-based derivation of the concept. Building on this, the study develops the Peer Production-Coefficient (PPC), a metric designed to quantify the extent to which the development of a particular good aligns with the defined concept of peer production. The PPC is applied to various Git-based hardware projects (resulting in economic goods) as well as inherently digital goods. The results are then compared using fuzzy-set Qualitative Comparative Analysis (fsQCA). The outcome of this comparison reveals that physical goods tend to be developed with lower PPC scores. Insofar, the first research question is answered: among more than 60 analysed economic goods, those that are inherently digital are more closely aligned with the characteristics of peer production. Although the dataset is not unrepresentative, the study acknowledges that future research would benefit from a broader and more comprehensive dataset to enhance generalisability. Beyond this, the application of various additional qualitative and quantitative methods, especially further fsQCA analyses of the dataset mentioned above, enables the identification of conditions under which digitally and decentrally developed physical goods are more likely to be successful. A key finding here is the importance of financial compensation for contributors. This aligns with the transaction-cost-based derivation of peer production, in which the relatively higher transaction costs associated with physical goods tend to reduce the granularity of contributors’ involvement. Therefore, the success of physical goods in peer production environments is more likely if larger work packages can be made viable, something that financial compensation helps facilitate. For example, if an individual developer is to invest more time into her contribution, it becomes more difficult to do so purely in unpaid free time. Building on this insight, the study addresses the second and third research questions by analysing the value chain of digitally developed physical goods through to the recycling of materials. It derives which type of economic governance, market, firm, or peer production (following Yochai Benkler), is most suitable at each stage, based on transaction cost considerations. A digital infrastructure is outlined upon which an economy could develop that leverages peer production to achieve green growth. Finally, to address the fourth research question, the study draws on the TEPS theory to explore what kinds of policy and systemic approaches might initiate a viable transformation path toward green growth. This research is rooted in an epistemological stance of critical realism and is ontologically grounded in a Tanakh-based worldview, in which the world is seen as purposefully ordered and humanity as a responsible co-creator within that order. Ultimately, the study contributes an original framework for the operationalisation and evaluation of peer production in the context of sustainable transformation, develops conceptual infrastructures to support it, and offers a forward-looking perspective on how peer production may become systematically embedded within the current techno-economic paradigm.en
dc.language.isoende_DE
dc.publisherStaats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzkyde
dc.rightshttp://purl.org/coar/access_right/c_abf2de_DE
dc.subjectgreen growthen
dc.subjectpeer productionen
dc.subjectTransaktionskostende
dc.subjectÖkonomische Governancede
dc.subjectDezentrale Produktionde
dc.subjectCircular Economyen
dc.subject.ddc330: Wirtschaftde_DE
dc.titleLeveraging Peer Production for a Green Growth Economyen
dc.title.alternativeÜber den Einsatz von Peer Production für eine Green-Growth-Ökonomiede
dc.typedoctoralThesisen
dcterms.dateAccepted2025-11-04-
dc.rights.ccNo licensede_DE
dc.rights.rshttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/-
dc.subject.bcl83.20: Wirtschaftssysteme: Allgemeinesde_DE
dc.subject.gndInstitutionenökonomiede_DE
dc.subject.gndKreislaufwirtschaftde_DE
dc.subject.gndIndustrie 5.0de_DE
dc.subject.gndIndustrie 4.0de_DE
dc.subject.gndGovernancede_DE
dc.subject.gndCrowd productionde_DE
dc.type.casraiDissertation-
dc.type.dinidoctoralThesis-
dc.type.driverdoctoralThesis-
dc.type.statusinfo:eu-repo/semantics/publishedVersionde_DE
dc.type.thesisdoctoralThesisde_DE
tuhh.type.opusDissertation-
thesis.grantor.departmentWirtschaftswissenschaftende_DE
thesis.grantor.placeHamburg-
thesis.grantor.universityOrInstitutionUniversität Hamburgde_DE
dcterms.DCMITypeText-
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:18-ediss-132717-
item.creatorOrcidSeidel, Benedikt Günter-
item.fulltextWith Fulltext-
item.creatorGNDSeidel, Benedikt Günter-
item.grantfulltextopen-
item.languageiso639-1other-
item.advisorGNDSpaeth, Sebastian-
item.advisorGNDVogel, Rick-
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen
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