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dc.contributor.advisorRohr, Winfried (PD Dr.)
dc.contributor.authorPrieß, Mirriam
dc.date.accessioned2020-10-19T12:17:48Z-
dc.date.available2020-10-19T12:17:48Z-
dc.date.issued2005
dc.identifier.urihttps://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/1392-
dc.description.abstractNeurologische Patienten und Angstpatienten weisen deutliche störungsspezifische Unterschiede innerhalb ihres Besserungsverlaufes auf. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich neurologische Patienten hinsichtlich ihrer neurologischen Symptomatik nur wenig besserten, jedoch die Depressivität sowie der Allgemeinzustand nach sechs Wochen stationärer Verhaltenstherapie eine deutliche Verbesserung aufwiesen. Dabei besserte sich die Depressivität im Vergleich zu den Angstpatienten weder langsamer noch geringer. Am Ende des Aufenthaltes zeigten die neurologischen Patienten sogar eine signifikant geringer ausgeprägte depressive Symptomatik. Der Gesamteindruck der neurologischen Patienten scheint mehr durch die komorbiden Störungen als durch Änderungen der neurologischen Symptomatik beeinflusst zu werden, wohingegen das allgemeine Störungsbild der Angstpatienten durch die Angstreduktion bestimmt zu werden scheint. Die Depressivität der neurologischen Patienten erscheint nicht organisch bedingt, sondern tritt vielmehr als Form einer Anpassungsstörung auf; als ein Ausdruck von mangelnden Bewältigungsstrategien bzw. von Hilflosigkeit der neurologischen Erkrankung gegenüber. In beiden Patientengruppen zeigen sich die komorbiden Störungen Alexithymie und Stress. Bei den neurologischen Patienten deutet die Alexithymie möglicherweise auf einen grundlegenden Mangel an emotionaler Kompetenz hin, eine wichtige Vorraussetzung für die eigene Krankheitsbewältigung. Die chronischen Stressbelastungen scheinen weniger direkt durch die neurologische Erkrankung bedingt, sondern vielmehr durch den - hilflosen - Umgang mit der Symptomatik und der neuen Lebenssituation. Erlernen von Bewältigungsstrategien, insbesondere mit dem Ziel eines adäquaten Krankheitsumgangs, könnte somit nicht nur einen bestimmenden Faktor für die Abnahme der Alexithymie darstellen, sondern auch für die Depressivität und die Stressbelastung. Für das stationäre Behandlungskonzept scheint die Therapie der komorbiden Störungen sowie die Krankheitsbewältigung eine zentrale Rolle in der Behandlung von neurologischen Patienten zu spielen. Ob jedoch eine Verbesserung der komorbiden Störungen langfristig einen Einfluss auf den Verlauf der neurologischen Symptomatik hat, müssten Untersuchungen innerhalb eines längeren Zeitraumes klären. Für eine Veränderung der neurologischen Symptomatik ist der von uns beobachtete Zeitraum möglicherweise zu kurz gewesen. Die Ergebnisse unserer Studie erlauben die Diskussion, dass die Angst der Angstpatienten Ausdruck einer zugrunde liegenden Depression und möglicherweise auch Ausdruck einer bestehenden Alexithymie und chronischen Stressbelastung sein könnte. Der Gesamteindruck von Angstpatienten wird unserer Beobachtung nach hauptsächlich durch die Angstsymptomatik bestimmt. Den vorhandenen komorbiden Störungen und deren notwendige Behandlung würde damit eine zu geringe Bedeutung beigemessen werden. Die Folge wäre eine Persistenz der komorbiden Störungen als Ausdruck weiterhin bestehender struktureller und Verhaltensdefizite. Dies könnte jedoch den Boden für eine wiederkehrende Angstsymptomatik bilden und somit die vielfach beobachtete Chronizität von Angststörungen erklären. Weitere Untersuchungen über einen längeren Beobachtungszeitraum sind zur Klärung dieser Frage nötig. Beide komorbiden Störungen, Alexithymie und chronische Stressbelastung haben sich im Verlauf jedoch nicht als eindeutige Moderatorvariablen identifizieren lassen. Die von uns vermuteten Einflüsse geben Anlass zu weiteren Untersuchungen. Unsere Ergebnisse zeigen in beiden Gruppen einen unterschiedlichen Rückgang der Depressivität, gleichzeitig mit einer unterschiedlichen Besserung der Grunderkrankung bei gleicher Einschätzung des Entlassungszustandes. Die Wahl der Depressivität als Indikatorvariable für den Besserungsverlauf lässt sich vor diesem Hintergrund kritisch diskutieren, ebenso die Frage nach einer Definition des Besserungsverlaufes. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse unserer Studie, dass sich der störungsspezifische Besserungsverlauf von Angst- und neurologischen Erkrankungen zwar unterscheidet; die Unterschiede aber genau entgegen der Hypothese ausgefallen sind.de
dc.language.isodede
dc.publisherStaats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
dc.rightshttp://purl.org/coar/access_right/c_abf2
dc.subjectAlexithymiede
dc.subjectBesserungsverlaufen
dc.subject.ddc610 Medizin, Gesundheit
dc.titleStörungsspezifische Unterschiede im Besserungsverlauf während stationärer Verhaltenstherapie : Vergleich zwischen Patienten mit Angststörungen und neurologischen Erkrankungende
dc.typedoctoralThesis
dcterms.dateAccepted2006-04-27
dc.rights.ccNo license
dc.rights.rshttp://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/
dc.subject.bcl44.91 Psychiatrie, Psychopathologie
dc.subject.gndDepression
dc.subject.gndBDI <Test>
dc.type.casraiDissertation-
dc.type.dinidoctoralThesis-
dc.type.driverdoctoralThesis-
dc.type.statusinfo:eu-repo/semantics/publishedVersion
dc.type.thesisdoctoralThesis
tuhh.opus.id2951
tuhh.opus.datecreation2006-06-20
tuhh.type.opusDissertation-
thesis.grantor.departmentMedizin
thesis.grantor.placeHamburg
thesis.grantor.universityOrInstitutionUniversität Hamburg
dcterms.DCMITypeText-
tuhh.gvk.ppn516290991
dc.identifier.urnurn:nbn:de:gbv:18-29511
item.advisorGNDRohr, Winfried (PD Dr.)-
item.grantfulltextopen-
item.languageiso639-1other-
item.fulltextWith Fulltext-
item.creatorOrcidPrieß, Mirriam-
item.creatorGNDPrieß, Mirriam-
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen
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