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Titel: Performance des Medtronic Reveal LINQ (TM) Ereignisrekorders bei der Diagnostik von Herzrhythmusstörungen in Patienten mit transientem Bewusstseinsverlust durch Synkopen unklarer Ätiologie und Patienten mit Embolic Stroke of Undetermined Source
Sonstige Titel: Performance of the Medtronic Reveal LINQ (TM) event recorder in the detection of heart rhythm disturbances in patients with transient loss of conciousness due to syncopes of unknown etiology and patients with embolic stroke of undetermined source
Sprache: Deutsch
Autor*in: Kremer, Maximilian
Schlagwörter: Synkope unklarer Ätiologie; Kryptogener Schlaganfall; Implantierbarer Ereignisrekorder; EKG-Monitoring; syncope of unknown etiology; embolic stroke of undetermined source; implantable loop recorder; ecg monitoring
GND-Schlagwörter: SchlaganfallGND
Synkope
Monitoring
Elektrokardiogramm
Herzrhythmusstörung
Erscheinungsdatum: 2019
Tag der mündlichen Prüfung: 2019-10-16
Zusammenfassung: 
Implantierbare Ereignisrekorder (Implantable Loop Recorders = „ILRs“) haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Sie werden in der Diagnostik von Patienten mit transienten Bewusstseinsverlusten (Total Loss of Conciousness = „TLOC“ ) durch Synkopen unklarer Ätiologie und Patienten mit kryptogenen Schlaganfällen mit embolischem Muster (Embolic Stroke of Undetermined Source = „ESUS“) eingesetzt. Untersuchungen zur diagnostischen Aussagekraft dieser Methode wurden bislang wenig durchgeführt.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Wertigkeit des Medtronic Reveal LINQTM ILRs in Bezug auf seine Performance bei der Detektion von Arrhythmien sowie seiner diagnostischen Wertigkeit bei TLOC- und ESUS-Patienten zu untersuchen. Zur Beurteilung der Detektionsperformance des Reveal LINQ (TM) ILRs wurde in dieser Arbeit eine manuelle Episodenanalyse durchgeführt. Hierauf aufbauend wurden Positiv-Prädiktive Werte (PPVs) für alle Arrhythmien in beiden Patientenpopulationen berechnet. Darüber hinaus wurden für beide Patientengruppen eine diagnostische Erfolgsquote, die Zeitspannen bis zur Diagnosestellung und der Anteil therapeutischer Konsequenzen berechnet.
Bei der Detektion von Asystolien war jede zweite Episode bei TLOC-Patienten eine Fehldetektion (PPV-Mittelwert: 52%), welche in der Mehrheit auf eine Unterempfindlichkeit (Undersensing) zurückzuführen war. Die Detektionsperformance von Bradykardie- Episoden lag bei TLOC-Patienten bei 8%, wobei alle Fehldetektionen per se auf Undersensing zurückzuführen waren. Bei der Detektion von Tachykardien konnte bei TLOC-Patienten ein PPV-Mittelwert von 61% festgestellt werden, wobei Fehldetektionen zu 59% auf eine Überempfindlichkeit (Oversensing) und zu 41% auf Artefakte zurückzuführen waren. Bezüglich der Detektionsperformance von Vorhofflimmern (VHF) ließ sich bei ESUS-Patienten ein PPV-Mittelwert von 70% feststellen. Die überwiegende Mehrheit der Fehldetektionen war mit 81% auf supraventrikuläre- und ventrikuläre Extrasystolen (SVES/VES) zurückzuführen, gefolgt von Artefakten mit 14%, Oversensing mit 4% und zuletzt Undersensing mit 2%. Im Hinblick auf gesicherte Diagnosen und therapeutische Konsequenzen konnte bei TLOC-Patienten in 35% der Fälle nach durchschnittlich 114 Tagen eine Diagnose durch Aufzeichnung einer Asystolie jeglicher Genese gestellt werden. In der Folge wurde bei 47% dieser Patienten ein Herzschrittmacher implantiert (17% der Gesamtgruppe). In der ESUS-Gruppe konnte in 31% der Fälle nach einer durchschnittlichen Zeitspanne von 92 Tagen die Erstdiagnose VHF gestellt werden. Von den diagnostizierten Patienten erhielten 85% eine orale Antikoagulation (26% der Gesamtgruppe).
In Zusammenschau dieser Ergebnisse präsentierte sich der Reveal LINQ (TM) ILR sowohl bei TLOC- als auch bei ESUS-Patienten als effektives Diagnosetool. Aufgrund der substantiellen Zahl an Fehldetektionen durch Undersensing präsentierte sich die
Asystolie-Detektionssperformance bei TLOC-Patienten als wenig zufriedenstellend, während sich die VHF-Detektionsperformance bei ESUS-Patienten trotz Fehldetektionen durch SVES/VES als gut herausstellte. Eine manuelle Episodenanalyse ist und bleibt somit unverzichtbarer Bestandteil des Monitoringprozesses.

Implantable loop recorders (ILRs) have been playing an increasingly important role in diagnostic evaluations during recent years. They are used in the diagnostic process of patients with a total loss of conciousness (TLOC) by syncopes of uncertain origin and in patients with embolic strokes of undetermined source (ESUS). However, studies on the diagnostic performances of these devices have been scarcely published.
The main goal of this study was the evaluation of the diagnostic detection performance of the Medtronic Reveal LINQTM ILR and additionally the diagnostic value in patients with TLOC and ESUS. To evaluate the arrhythmia detection performance of the Reveal LINQ (TM) ILR, all detected episodes were reviewed manually. Based on this manual episode review, a positive-predictive value (ppv) was calculated for each available arrhythmia type in both study populations. Furthermore the diagnostic yield, the time to event and percentage of established therapeutic consequences were calculated.
Concerning the detection performance for asystoles, every second asytole episode in TLOC-patients was a false-positive detection (ppv-average: 52%). The majority of these false-positive detections was due to undersensing.
The detection performance for bradycardia in TLOC-patients was 8% (ppv-average) and all false-positive detections were due to undersensing.
The tachycardia detection performance in TLOC-patients was 61% (ppv-average), whereby 59% of false-positive episodes were due to oversensing and 41% were due to artifacts.
The atrial fibrillation detection performance in ESUS-patients was 70% (ppv-average). The majority of false-positive episodes was due to premature atrial and ventricular complexes (80%), followed by artifacts (14%) and oversensing (4%). Undersensing only accounted for 2% of the total number of false-positive atrial fibrillation episodes.
In terms of diagnostic yields, 35% of TLOC-patients were diagnosed with an asystole after a mean time to event of 114 days. In 47% of TLOC-patients diagnosed with asystole, a pacemaker was implanted (17% of the total TLOC-population). In 31% of ESUS-patients a diagnosis of atrial fibrillation was established, after a mean time to event of 92 days. Of ESUS-patientens diagnosed with atrial fibrillation, 85% were ultimately treated with an oral anticoagulant (26% of the total ESUS-population).
Conclusively, the Reveal LINQTM ILR presented as an effective diagnostic tool in TLOC- and ESUS-patients. Due to the high numer of false-positive detections due to undersensing, the asystole detection performance is still limited. In contrast, the atrial fibrillation detection performance in ESUS-patients presented as more reliable, despite a substantial number of false-positive detections due to ectopic beats. A manual episode review still represents an indispensable step in the diagnostic process, despite advanced detection algorithms.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6076
URN: urn:nbn:de:gbv:18-101161
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Nägele, Herbert (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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