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Titel: Monozentrische Analyse multimodaler Therapieformen des lokal fortgeschrittenen Adenokarzinoms des Magens
Sprache: Deutsch
Autor*in: Wolf, Johannes Alexander
Schlagwörter: Adenokarzinom; Magen; AEG; Therapie; Monozentrisch; adenocarcinoma; egj; gastric; stomach; therapy; monocentric
Erscheinungsdatum: 2020
Tag der mündlichen Prüfung: 2020-12-03
Zusammenfassung: 
Ausgangslage und Zielsetzung:
Durch die Ergebnisse des MAGIC- und des FNCLCC/FFCD- Trial wurde die perioperative Therapie für Patienten mit lokal fortgeschrittenen Adenokarzinomen des Magens und des gastroösophagealen Übergangs in den Fokus gerückt. Ziel dieser Arbeit war ein Patientenkollektiv aus den Jahren nach 2006 hinsichtlich seiner Zusammensetzung und der angewendeten Therapien zu analysieren und zu prüfen, inwiefern neoadjuvante und perioperative Therapien in der Praxis implementiert wurden. Primäre Endpunkte waren dabei das Gesamtüberleben sowie das rezidivfreie Überleben.

Patienten und Methoden:
Es wurden 260 Patienten, die aufgrund eines Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs in den Jahren 2008-2012 am UKE behandelt wurden, retrospektiv untersucht. Patienten in den Tumorstadien T2-T4 N0 oder N+ ohne Fernmetastasen wurden in einer eigenen Untersuchungsgruppe zusammengefasst und weitergehend analysiert. Dabei wurden neben Personenmerkmalen und Tumordaten auch der Überlebensstatus und der Rezidivstatus erfasst. Die Überlebenszeiten wurden mittels Kaplan-Meier-Schätzern ausgewertet und aus diesen die 5-Jahres-Überlebensraten abgeleitet.

Ergebnisse:
Das Patientenkollektiv entspricht dem eines universitären Tumorzentrums. Die Genauigkeit des präoperativen Stagings betrug 56,6 % für das T-, 73,2 % für das N- und 97,2 % für das M-Stadium. Die meisten Patienten (80 %) erhielten eine totale oder erweiterte Gastrektomie, die D2-Rate betrug über 95 %. Von den Patienten der Untersuchungsgruppe erhielten 55,3 % eine multimodale Therapie. Unter den Patienten mit neoadjuvanter Therapie (35,2 %) erhielt nur eine Minderheit (37,5 %) eine perioperative Therapie. Liegedauer, Operationsumfang und perioperative Mortalität wurden durch eine neoadjuvante Therapie nicht signifikant beeinflusst. Die 1- und 5-Jahres-Raten für das Gesamtüberleben und das rezidivfreie Überleben betrugen 73,6 % und 32,6 % bzw. 69,6 % und 29,8 %.

Folgerungen:
Bei der Genauigkeit des therapieentscheidenden präoperativen Stagings besteht aufgrund von häufigem Over- und Understaging weiterhin Verbesserungsbedarf. Die chirurgische Qualität am UKE ist hingegen als (sehr) gut zu bewerten. Allerdings erhielten weniger Patienten perioperative Therapien als es die Leitlinie empfiehlt. Trotzdem ist das Outcome der Patienten, auch im Vergleich mit anderen Studien, gut. Eine weitere Verbesserung des Outcomes könnte durch mehr stadiengerechte multimodale Therapien erreicht werden.

Background and objective:
With the report of the MAGIC- and the FNCLCC/FFCD-trial results, the perioperative chemotherapy got into focus for patients with advanced gastric and esophagogastric junction cancer. This dissertation’s objective was to analyze a patient population of the years after 2006 examining the characteristics and used treatments. In addition, the grade of implementation for neoadjuvant and perioperative therapy was gathered. Overall survival and disease-free survival were the primary endpoints.

Patients and methods:
260 patients with advanced gastric and esophageal junction cancer, treated from 2008 to 2012 at the UKE, had been analyzed retrospectively. Patients with a T2-T4 N0 or N+ carcinoma without distant metastasis were separately grouped and analyzed more detailed. In addition to personal characteristics, tumor data, the recurrence and the survival status of this patient group were acquired. Kaplan-Meier estimates were calculated for the survival times and the 5-year-survival rates got extrapolated.

Results:
The patient population characteristics are equivalent to a universal cancer center. The accuracy rates for the preoperative staging were 56.6 % for the T-, 73.2 % for the N- and 97.2 % for the M-stage. Most patients (80 %) received a total or extended gastrectomy; the D2- lymphadenectomy rate was higher than 95 %. Multimodal therapy was used for 55.3 % of the patients. In the group with a neoadjuvant treatment (35.2 %), only a minority of 37.5 % received a perioperative treatment. The duration of hospitalization, the extent of surgery as well as the perioperative mortality were not affected significantly. The 1- and 5-year rates for the overall survival and the disease-free survival were 73.6 % and 32.6 % respectively 69.6 % and 29.8 %.

Conclusions:
Because of frequent over- and understaging, the crucial preoperative staging accuracy needs to be improved. However, the quality of surgery can be rated as good to excellent. Even though fewer patients received a perioperative therapy compared to the guideline recommendations, the treatment outcomes are good - even in comparison to other studies. More stage adjusted multimodal therapies could further improve the outcomes.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/8838
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-90313
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Block, Andreas
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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