Titel: Anwendung einer neuen CT-basierten Methode zur Ödem-Quantifizierung im akuten Schlaganfall als Biomarker zur Prädiktion eines malignen Infarktes
Sprache: Deutsch
Autor*in: Scheibel, Alexandra Carolin
Schlagwörter: Schlaganfall; Maligner Mediainfarkt; Ödemquantifizierung; Computertomographie; Wasseraufnahme
Erscheinungsdatum: 2020
Tag der mündlichen Prüfung: 2021-02-04
Zusammenfassung: 
Anwendung einer neuen CT-basierten Methode zur Ödem-Quantifizierung im akuten Schlaganfall als Biomarker zur Prädiktion eines malignen Infarktes

Fragestellung:
Der maligne Mediainfarkt ist ein potentiell lebensbedrohliches und rasch verlaufendes Krankheitsbild infolge eines ischämischen Schlaganfalls. Pathophysiologisch steht eine exzessive Ödembildung des infarzierten Gewebes mit sekundärer Hirnschädigung bis hin zu Herniaton und Tod im Vordergrund. Einen suffizienten Therapieansatz zur Verbesserung von Mortalität und Morbidität bieten bislang nur schnelle, aggressive Therapien wie die dekompressive Hemikraniektomie, wobei belastbare Prädiktoren rar sind. Die CT-Netto-Wasseraufnahme-Quantifizierung ist mit dem ischämischen Ödem in der Lage eine Schlüsselkomponente der Infarkt-Evolution abzubilden. Wir testeten daher, inwieweit sie sich zur frühen Vorhersage des malignen Mediainfarktes eignet.

Methoden:
Zunächst entwickelten wir drei theoretische Modelle zur möglichst exakten Darstellung der ischämischen Ödembildung. Anschließend untersuchten wir in einer retrospektiven Studie die radiologischen, klinischen und demographischen Daten von 151 Patienten und bestimmten den prozentualen Wassergehalt der Läsionen absolut sowie im linearen und logarithmischen Verhältnis zur Zeit. Es erfolgte die Dichotomisierung der Patienten in maligne und nicht-maligne Infarkte und die Untersuchung der erhobenen Daten mittels deskriptiver Statistik und logistischer Regression auf signifikante Korrelationen. Cut-off-Werte, Sensitivitäten und Spezifitäten ermittelten wir mit Hilfe von Receiver-Operating-Characteristic-Kurven sowie anhand von Youden-Indices.

Ergebnisse:
Von 151 Patienten entwickelten 29 (19,2%) einen malignen Mediainfarkt. Zwischen den beiden Gruppen gab es signifikante Unterschiede bezüglich der bestimmten Wasseraufnahme. Als Cut-off-Werte bestimmten wir eine absolute Wasseraufnahme von ≥12,0%, eine lineare Wasseraufnahme von ≥3,7%/h und eine logarithmische Wasseraufnahme von ≥7,1 %/ln(h). Sie sagten den malignen Mediainfarkt mit Sensitivitäten von 100-89,7% und Spezifitäten von 89,3-81,1% voraus, wobei das logarithmische Modell am besten abschnitt.
Ein weiterer unabhängiger Prädiktor war ein initiales Infarktvolumen von ≥37,15 ml, es erreichte jedoch nur eine Sensitivität von 75,9% und eine Spezifität von 86,9%.

Schlussfolgerung:
Die CT-Netto-Wasseraufnahme-Quantifizierung sagt den malignen Mediainfarkt mit hohen prädiktiven Werten voraus. Hervorzuheben sind vor allem die einfache, schnelle und frühe Anwendbarkeit, die sie für den klinischen Einsatz qualifizieren.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/8872
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-90706
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Broocks, Gabriel
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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