Behandlung intrakranieller Aneurysmata mit dem WEB-Device – Unterschiede in Strahlenbelastung und Behandlungsdauer gegenüber konventioneller Coil-Embolisation. Eine Matched-Pairs-Analyse

Abstract

In den letzten Jahren entwickelte sich die endovaskuläre Behandlung zu einem wesentlichen Zweig der Aneurysmabehandlung. Neben dem klassischen Coiling wurden weitere erfolgsversprechende Methoden erprobt, darunter die endovaskuläre Versorgung mit dem WEB-Device. Nach Veröffentlichung von Studien mit positiven Ergebnissen bezüglich Sicherheit und Effizienz der Behandlung mit dem WEB-Device fand diese im klinischen Alltag Verwendung. Aufgrund des mit einer endovaskulären Behandlung verbundenen Risikos von Strahlenschäden, sowie der bei langandauernder Prozedur erhöhten Wahrscheinlichkeit für periprozedurale Komplikationen sollten das Dosisflächenprodukt, die Durchleuchtungszeit und die Behandlungsdauer einer Behandlung mittels Coiling und dem WEB-Device verglichen werden. Der Vergleich erfolgte durch eine Matched-Pairs-Analyse, welche der Minimierung eines Bias durch Einflussfaktoren dient. Aus einer Gruppe von 99 mittels WEB-Device behandelten Patienten und einer Gruppe von 177 mittles Coiling behandelten Patienten ließen sich 55 Paare mit vergleichbaren unabhängigen Variablen bilden. Mithilfe eines t-Tests bei verbundenen Stichproben konnte ein/e deutlich geringere/s Dosisflächenprodukts, Durchleuchtungszeit und Behandlungsdauer seitens der WEB-Behandlung nachgewiesen werden. Deterministische Strahlennebenwirkungen, welche in der interventionellen Radiologie keine Seltenheit darstellen, sowie die Gefahr einer Tumorinduktion könnten bei einer WEB-Behandlung somit reduziert werden. Auch hinsichtlich periprozeduraler Komplikationen wie thromboembolischer Ereignisse, intraoperativer Blutungen und Vasospasmen könnte die WEB-Behandlung aufgrund der kürzeren Behandlungsdauer vorteilhaft sein.