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Titel: Confluencing Worlds : Skizzen zur Kolonialität von Kindheit, Natur und Forschung im Callejón de Huaylas, Peru
Sonstige Titel: Confluencing Worlds : Sketches on Coloniality of Childhood, Nature and Research in the Callejón de Huaylas, Peru
Sprache: Deutsch
Autor*in: Singer, Katrin
Schlagwörter: Kolonialität; kreative Methoden; Wissenschaftskritik; Autoethnographie; Peru; Peruvian Andes; Coloniality; Indigenous Childhood; Postcolonial Cirtique; Creative Methods
GND-Schlagwörter: Anden
Kindheit
ForschungGND
Natur
Kunst
Methodologie
Feminismus
PostkolonialismusGND
Legende
Wissensproduktion
Erkenntnistheorie
Erscheinungsdatum: 2019
Tag der mündlichen Prüfung: 2020-03-05
Zusammenfassung: 
"Field research produces all kinds of knowledge, only some of which makes it into our texts" (Cindi Katz).
Wissenschaftliche Praktiken, so auch das Verfassen einer Promotion, sind zutiefst eingebunden in koloniale und aufklärerische Traditionen, die bis heute in Zeiten der kapitalistischen Moderne strukturieren was als Wissen (an-)erkannt, als solches vermittelt und über Generationen hinweg weitergeben wird.
Im Zuge einer Dekolonisierung des Seins in der Welt werden binäre Grenzziehungen irritiert und in ihrem aufklärerischen Charakter hinterfragt. Anscheinend fixe und als Gegensatzpaare gesetzte Kategorien wie Kindheit – Erwachsensein, Natur – Kultur, Objekt – Subjekt oder Emotionalität – Rationalität werden so neu verhandelt. Ein empirisches Beispiel dafür bilden in dieser Arbeit die kreativ-künstlerischen Arbeiten junger Menschen im peruanischen Hochland, die sich sowohl in andinen quechuasprachigen, als auch in dominanten spanischen Wissenssystemen bewegen, diese verbinden, interpretieren und stetig neu aushandeln. Dadurch eröffnen sich komplexere Möglichkeiten des Denkens und Fühlens von Kindheit und Natur, die sich der Gefahr der Romantisierung und Essentialisierung bewusst ist.
In dem Versuch weiße und neokoloniale Wissenschaftspraktiken zu verlernen, möchte ich in dieser Arbeit ausloten, welche marginalisierten Wissensformen und alltäglichen Erfahrungen, sowohl jene der jungen Menschen mit denen ich zusammenarbeite, als auch meine eigenen als weiße Wissenschaftlerin, sowohl theoretisch als auch empirisch andere Möglichkeiten des Seins in der Welt eröffnen. Die Begegnungen mit jungen Menschen während meiner Feldforschung, die gewählte Methodologie und die dekoloniale, feministische Literatur die ich rezipiere sind wichtige Momente in dem Erkennen der Präsenz von kolonialen und intersektionalen Machtverhältnissen im eigenen Sein, im Forschungskontext und darüber hinaus.
Die Hoffnung ist dabei mithilfe unterschiedlichster und vielfältiger Geschichten, Legenden und Praktiken ein erwachsenes und imperiales Narrativ zu dechiffrieren, und um im Sinne von Fikile Nxumalo zu schließen 'to restorying place' und 'to reconnect with the land' in herausfordernden und dringlichen Zeiten.

"Field research produces all kinds of knowledge, only some of which makes it into our texts" (Cindi Katz).
Scientific practices, including the writing of a doctoral thesis, are deeply embedded in traditions of colonialism and the Enlightenment project, which, even today in the era of capitalist modernities, still structure what is acknowledged as knowledge, teached as such and passed on over generations.
In the course of decolonization the self, binary boundaries of thinking are irritated and their enlightening character is questioned. Seemingly fixed categories as pairs of opposites such as childhood - adulthood, nature - culture, object - subject or emotionality - rationality are thus renegotiated. An empirical example of ‘renegotiation’ are the creative-artistic works of young people in the Peruvian highlands, who move themselves in Andean Quechua epistemology as well as in dominant Spanish knowledge systems - always connecting, interpreting and constantly renegotiating them. This opens up more complex possibilities of thinking, embodying and feeling, not only about childhood and nature.
In an attempt to challenge and unlearn white and neocolonial science practices, I also which marginalized forms of knowledge and everyday experiences of young people I worked with and my own as a white scientist, open up different possibilities of being in the world, both theoretically and empirically. The encounters with young people during my fieldwork, the chosen artistic-creative methodology and the decolonial, feminist literature I receive are important moments in recognizing the presence of colonial and intersectional power relations in my own being, in the research context and beyond.
The hope here is to decipher an adult and imperial narrative with the help of diverse histories, legends and practices to conclude in the sense of Fikile Nxumalo ‘to restorying place’ and to reconnect with the land in troubling and urgent times.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6315
URN: urn:nbn:de:gbv:18-106275
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Neuburger, Martina (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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