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Titel: (Mal)adaptive Emotionsregulationsprozesse: Konzeptualisierung, empirische Überprüfung und Intervention
Sonstige Titel: (Mal)adaptive emotion regulation processes: conceptualization, empirical examination, and intervention
Sprache: Deutsch
Autor*in: Wittkamp, Martin Fabian
Schlagwörter: emotion regulation
GND-Schlagwörter: EmotionsregulationGND
PräventionGND
PsychosenGND
AngstGND
paranoiaGND
Erscheinungsdatum: 2023
Tag der mündlichen Prüfung: 2022-12-15
Zusammenfassung: 
Emotionsregulation stellt einen transdiagnostischen Faktor für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Psychopathologie dar. Bisher ist allerdings unzureichend verstanden was eine adaptive gegenüber einer maladaptiven Emotionsregulation ausmacht, wieso sich Menschen für eine maladaptive Emotionsregulation entscheiden und ob ein Emotionsregulationstraining psychischen Störungen vorbeugen kann.Deshalb wurde zunächst ein Modell der Emotionsregulation entworfen, das strategiebasierte Emotionsregulation, psychophysiologische Selbstregulation, Emotionsbewertungen und Emotionsdynamiken integriert (Studie I). Anschließend wurden aus dem Modell abgeleitete Hypothesen zum Zusammenhang von Emotionsbewertungen und strategiebasierter Emotionsregulation im Alltag empirisch überprüft (Studie II). Des Weiteren wurden adaptive Muster interagierender Regulationsstrategien im Hinblick auf paranoide Gedanken quer- und längsschnittlich in Stichproben mit unterschiedlicher Symptombelastung untersucht (Studie III). Zuletzt wurde die Wirksamkeit eines Gruppentrainings der Emotionsregulation für eine Risikostichprobe in einer randomisiert-kontrollierten Studie getestet (Studie IV).Emotionsbewertungen als schädlich und Ressourcenbewertungen zur Akzeptanz/Toleranz als unzureichend sagten maladaptive Emotionsregulation vorher (Studie II). Ein angemessenes Emotionsverständnis moderierte den Zusammenhang zwischen Akzeptanz und paranoiden Gedanken (Studie III). Ein Emotionsregulationstraining verbesserte die adaptive Emotionsregulation, zeigte sich gegenüber einer Selbsthilfe-Kontrollbedingung allerdings nicht wirksamer in der Reduktion von Psychopathologie und der Prävention psychischer Störungen (Studie IV). Die konzeptuellen Überlegungen und Befunde weisen darauf hin, dass (mal)adaptive Emotionsregulationsprozesse nicht alleine durch die Fähigkeit zur Umsetzung einzelner Regulationsstrategien zu erklären sind. Entsprechend zeigte sich, dass eine Verbesserung der Emotionsregulationsfähigkeiten für die Prävention von psychischen Störungen nicht ausreicht. Weitere Komponenten (mal)adaptiver Regulationsprozesse, wie Emotionsbewertungen, sollten in Emotionsregulationstrainings stärker berücksichtigt werden, um potenziell größere Effekte auf die Psychopathologie zu erzielen.

Emotion regulation represents a transdiagnostic factor relevant to the development and maintenance of psychopathology. However, so far it has not been adequately understood what constitutes adaptive versus maladaptive emotion regulation, why people decide to regulate in a maladaptive way, and whether an emotion regulation training prevents the development of psychological disorders. Therefore, a framework of emotion regulation was conceptualized that integrates the domains of strategy-based emotion regulation, psychophysiological self-regulation, emotion evaluations, and emotion dynamics (study I). Subsequently, hypotheses derived from the framework regarding associations between strategy-based emotion regulation and emotion evaluations were empirically tested in daily life (study II). Moreover, associations between adaptive patterns of interacting emotion regulation strategies and paranoid ideation were examined cross-sectionally and longitudinally in samples with different levels of symptom distress (study III). Finally, in a randomized controlled trial, the efficacy of a group-based emotion regulation training was examined in an at-risk sample (study IV). Emotion evaluations as harmful and evaluations of resources to accept/tolerate as insufficient predicted maladaptive emotion regulation (study II). An adequate emotion comprehension moderated the association between acceptance and paranoid ideation (study III). An emotion regulation training enhanced adaptive emotion regulation. However, the training was not superior over a self-help control condition concerning the reduction of psychopathology and the prevention of psychological disorders (study IV). The conceptual ideas and findings indicate that (mal)adaptive emotion regulation processes cannot not solely be explained by skills to apply single emotion regulation strategies. In line with this, enhancing strategy skills did not suffice to prevent psychological disorders effectively. Additional components of (mal)adaptive emotion regulation processes, such as emotion evaluations, should gain more attention in emotion regulation trainings to potentially enhance effects on psychopathology.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10022
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-105967
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Lincoln, Tania
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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