Titel: Additiver analgetischer Effekt von TENS im Vergleich zur Placebo-TENS bei akutem Schmerz nach Sectio caesarea
Sprache: Deutsch
Autor*in: Beer, Christina Victoria
GND-Schlagwörter: SchmerzGND
Transkutane elektrische NervenstimulationGND
KaiserschnittGND
PlaceboGND
AnalgesieGND
Erscheinungsdatum: 2022
Tag der mündlichen Prüfung: 2023-04-03
Zusammenfassung: 
Die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) ist ein nichtinvasives Verfahren, das zur Analgesie von Patienten beitragen kann. Die Evidenzlage ist hierbei jedoch heterogen, da ein deutlicher Wirknachweis von TENS gegenüber einer TENS-Placebo-Behandlung noch nicht eindeutig gezeigt werden konnte (Johnson et al., 2015). Ob im Bereich der Sectio caesarea positive Effekte nachzuweisen sind, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Für eine klinische Gruppe, die darauf angewiesen ist, möglichst wenig Analgetika einzunehmen, ist das von hoher Bedeutsamkeit. Diese doppelblinde, randomisierte, kontrollierte klinische Studie untersuchte im Rahmen einer Vorstudie eines größeren Projektes den Einfluss von TENS und Placebo-TENS bei 48 Patientinnen nach Sectio caesarea. Die Hypothese war, dass durch spezifische Instruktionen ein analgetischer Placeboeffekt aufgebaut wird und ein technisch wirkungsfreies Placebo-TENS damit eine vergleichbare Wirkung wie ein technisch wirkungsvolles Verum-TENS erzielen kann. Um dies zu testen, wurde der Einfluss einer Verum-TENS- und Placebo-TENS-Intervention auf Patienten mit denen, die eine reine Schmerzmedikation ohne TENS-Intervention erhielten (Kontrollgruppe), verglichen. Das primäre Outcome war eine Verringerung der subjektiven Wahrnehmung des klinischen Akutschmerzes im Operationsbereich. Die sekundären Outcomes waren die Reduzierung des postoperativen Analgetikabedarfs und eine Erhöhung der körperlichen Mobilität während des klinischen Aufenthaltes. Zudem wurden explorativ im Verlauf die Erwartungen der Teilnehmerinnen an die schmerzreduzierende Wirkung der zusätzlichen TENS-Anwendungen abgefragt, die eine zentrale Bedeutung für die Ausprägung der Placeboantwort haben könnte. Nach der Intervention nahmen die Schmerzen in allen Gruppen ab (F (2,27, 38) = 28,03, p ≤ 0,001), wobei kein Unterschied zwischen den Gruppen bestand. Die TENS-Gruppe zeigte jedoch unmittelbar nach der Operation eine signifikant geringere Analgetikaeinnahme (F (2, 42) = 3,44, p = 0,041). Die Anwendung eines TENS-Gerätes scheint gerade in den ersten Tagen der sensiblen Wochenbettsituation und der Stillperiode durch eine Reduzierung des Analgetikabedarfs in der postoperativen Schmerzbehandlung nach Sectio caesarea sinnvoll. Durch die Anwendung einer Placebo-TENS entstand in dieser Teilstudie kein signifikanter Mehrwert.

Transcutaneous electrical nerve stimulation (TENS) is a non-invasive procedure that can contribute to the analgesia of patients. However, the evidence base is heterogeneous, as clear evidence of effect of TENS versus TENS placebo treatment has not yet been clearly demonstrated (Johnson et al., 2015). Whether positive effects can be demonstrated in the field of caesarean section has not yet been clearly established. This is of high significance for a clinical group that depends on taking as few analgesics as possible. This double-blind, randomized, controlled clinical trial, as a preliminary study of a larger project, investigated the influence of TENS and placebo TENS in 48 patients after caesarean section. The hypothesis was that an analgesic placebo effect is established by specific instructions and that a technically ineffective placebo TENS can thus achieve a comparable effect to a technically effective verum TENS. To test this, the effect of a verum TENS and placebo TENS intervention on patients was compared with those receiving pain medication alone without TENS intervention (control group). The primary outcome was a reduction in subjective perception of clinical acute pain in the surgical area. The secondary outcomes were a reduction in the need for postoperative analgesia and an increase in physical mobility during the clinical stay. In addition, participants' expectations of the pain-reducing effect of the additional TENS applications were exploratively queried during the course, which could have a central role in shaping the placebo response. After the intervention, pain decreased in all groups (F (2,27, 38) = 28.03, p ≤ 0.001), with no difference between groups. However, the TENS group showed significantly lower analgesic use immediately after surgery (F (2, 42) = 3.44, p = 0.041). The use of a TENS device seems to be useful especially in the first days of the sensitive postpartum period and the breastfeeding period by reducing the need for analgesics in postoperative pain management after caesarean section. The use of a placebo TENS did not result in a significant added value in this substudy.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10224
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-108731
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Klinger, Regine
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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