Titel: Vergleich der oropharyngealen 24h-pH-Metrie mit den klinischen Symptomen und den subjektiven Reflux-assoziierten Beschwerden bei Patienten mit Verdacht auf einen laryngopharyngealen Reflux (LPR)
Sprache: Deutsch
Autor*in: Gallucci, Zeynep Tuğçe
Schlagwörter: LPR; oropharyngeale pH-Metrie; RSI; RFS; Restech; Laryngopharyngealer Reflux
GND-Schlagwörter: RefluxGND
KehlkopfGND
Erscheinungsdatum: 2022
Tag der mündlichen Prüfung: 2023-07-12
Zusammenfassung: 
Hintergrund: Die Diagnostik des LPR stellt sich für den Untersucher schwierig dar, da es bis heute kein standardisiertes, diagnostisches Verfahren gibt. Die zur Verfügung stehenden Messinstrumente sind meist subjektiv, schwach reproduzierbar und nicht validiert. Mit der oropharyngealen 24h-pH-Metrie steht eine technische Untersuchung zur Verfügung, die erstmals eine aussagekräftige Bestimmung der sowohl flüssigen als auch aerosolisierten Säure in Larynxnähe ermöglicht. Ziel unserer Studie war es, die Zusammenhänge zwischen (a) den subjektiven, refluxassoziierten Beschwerden und den klinischen Befunden von Patienten sowie (b) diesen und den Ergebnissen der oropharyngealen 24h-pH-Metrie zu untersuchen.

Material und Methoden: Die Studie umfasst 207 Patienten (mittleres Alter 52,6 ± 16,3, m 37,7%, w 62,3%), die im Zeitraum zwischen November 2014 und März 2018 zur oropharyngealen 24h-pH-Metrie vorstellig wurden. Alle Patienten füllten den Reflux Symptom Index (RSI)-Fragebogen aus. Im Anschluss daran wurde mittels flexibler Laryngoskopie der Reflux Finding Score (RFS) erhoben. Zur objektiven Messung des LPR wurde die oropharyngeale 24h-pH-Metrie durchgeführt. Ein Ryan-Score, der größer als 9,41 in aufrechter Lage und/oder größer als 6,80 liegend ist, verweist auf einen LPR.

Ergebnisse: Bei knapp der Hälfte (43%) unserer Patienten wurde ein LPR objektiviert. Hierbei wiesen 86 (97,7%) Patienten einen Reflux ausschließlich in aufrechter Position auf. Die häufigsten LPR-assoziierten Symptome der Studiengruppe waren übermäßige Schleimbildung, Räusperzwang, belästigender Hustenreiz und Globus pharyngis. Die häufigsten Larynxbefunde waren die Laryngitis posterior und das Schleimhauterythem. Eine Korrelation von RSI und Ryan-Score bestand nicht. Der Ryan-Score war bei 42,9% der insgesamt 147 Patienten mit einem RSI >13 erhöht. Ebenso war der Zusammenhang zum RFS schwach. So wiesen 39% der 87 Patienten mit einem RFS >7 einen erhöhten Ryan-Score auf. Auch zeigten der RSI und RFS keine signifikante Assoziation zueinander.

Schlussfolgerung: Die hohe Prävalenz des LPR in der oropharyngealen 24h-pH-Metrie zeigt, dass die oropharyngeale 24h-pH-Metrie ein wertvolles diagnostisches Verfahren darstellt, um die Säureexposition objektiv zu erfassen. Die pathologischen Refluxereignisse konnten fast ausschließlich in aufrechter Position nachgewiesen werden. Dies entspricht der allgemeinen Hypothese, dass Refluxereignisse bei Patienten mit LPR hauptsächlich gasförmig sind. Zu begründen ist der schwache Zusammenhang zwischen dem Ryan-Score, dem RSI und RFS durch die mangelnde Spezifität der subjektiven Symptome und Befunde. Ferner werden bei der oropharyngealen 24h-pH-Metrie Patienten mit nur leichtem Reflux oder einer schädigenden Wirkung von Verdauungsenzymen nicht berücksichtigt. Trotz offener Fragen ist bei dem Verdacht auf LPR eine multimodale Diagnostik zu empfehlen, das neben der Anamnese, dem Einsatz von Fragenindizes und endoskopischer Verfahren auch eine oropharyngeale 24h-pH-Metrie beinhaltet.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10402
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-111066
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Pflug, Christina
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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