Einfluß bariatrischer Operationen auf Schmerzprävalenz und Lebensqualität

Abstract

Die bariatrische Chirurgie gilt mit dem höchsten Gewichtsverlust und den günstigen Einflüssen auf adipositasassoziierte Komorbiditäten als die am meisten effektive Therapie einer hochgradigen Adipositas. Dabei besteht das Therapieziel nicht nur in einer Reduktion der Morbidität und Mortalität, sondern auch in einer möglichst langfristig anhaltenden Besserung der körperlichen und psychischen Lebensqualität. Die weltweit am häufigsten durchgeführten Operationen sind der Schlauchmagen und der Roux-Y-Magenbypass. In der vorliegenden Untersuchung wurde ein Patientenkollektiv, dass sich diesen Operationsverfahren unterzog, mit den primären Endpunkten Schmerz und Lebensqualität untersucht. Präoperativ klagten alle Patienten definitionsgemäß über chronische Schmerzen, ungefähr ein Drittel war schmerzbedingt erheblich beeinträchtigt. Die Lebensqualität in körperlicher und psychischer Dimension war im Patientenkollektiv eindrucksvoll eingeschränkt. Eine beachtliche psychische komorbide Belastung durch Depression, Angststörungen und Stressbelastung wurde bei den Probanden durch psychometrische Testverfahren deutlich demonstriert. In der postoperativen Nachkontrolle frühestens nach einem Jahr konnte die positive Entwicklung auf die Symptomlast Schmerz nachgewiesen werden. Ein Viertel der Patienten wurde infolge des operationsbedingten Gewichtsverlustes schmerzfrei. Bei den meisten Patienten kam es zur Reduktion der Schmerzbeeinträchtigung und auch zur Abstufung des Chronifizierungsstadiums. Ebenso verbesserten sich krankheitsspezifische und gesundheitsbezogene Lebensqualität höchstsignifikant. Gleichzeitig nahm die Wahrscheinlichkeit psychischer Störungen ab. Ein signifikanter Unterschied in der Gewichtsabnahme für die beiden Operationsverfahren wurden in dieser Untersuchung nicht gesehen.

Bariatric surgery, which provides the highest weight loss and beneficial effects on obesity-associated comorbidities, is considered the most effective therapy for high-grade obesity. The therapeutic goal is not only to reduce morbidity and mortality, but also a long-lasting improvement in the physical and mental health. The most frequently performed surgical procedures worldwide are sleeve gastrectomy and Roux-en-Y gastric bypass. In the present study, a group of patients undergoing these surgical procedures was examined with the primary endpoints pain and quality of life. Preoperatively, all patients by definition complained of chronic pain, about one third were severely impaired due to pain. The quality of life in a physical and psychological dimension was impressively limited in the patient population. A considerable psychological comorbidity burden due to depression, anxiety disorders and stress exposure was clearly demonstrated in the examined patients by psychometric testing. In the postoperative follow-up after at least one year, the positive development on the symptom pain could be proven. A quarter of patients became pain-free as a result of surgery-related weight loss. In most patients there was a reduction in pain impairment and also a downgrading of the chronification stage. Disease-specific and health-related quality of life also improved significantly. At the same time the likelihood of mental disorders decreased. A significant difference in weight loss was not seen for the two surgical procedures in this research.