Titel: | Gesundheitskompetenz und Hausarztbindung nicht dringlicher Patientinnen und Patienten in Notaufnahmen in Hamburg und Schleswig-Holstein | Sprache: | Deutsch | Autor*in: | Strauß, Annette | Schlagwörter: | Gesundheitskompetenz; Hausarztbindung; Notaufnahme; Selbsteinschätzungsbogen | Erscheinungsdatum: | 2023 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2023-10-12 | Zusammenfassung: | Die starke Inanspruchnahme von Krankenhausnotaufnahmen durch Patient:innen ohne hohe Behandlungsdringlichkeit stellt eine große Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Ein Mangel an Gesundheitskompetenz wird häufig genannt, wenn nach Gründen für diese Form der Inanspruchnahme gesucht wird. Inwieweit sich eine Intensivierung der Bindung zwischen Patient:in und Hausärzt:in auf die Gesundheitskompetenz auswirken könnte, ist aktuell nicht bekannt. Die Daten dieser Sekundärauswertung einer nicht-dringlichen Notaufnahmepopulation stammen aus der querschnittlichen Erhebung PiNo Nord „Patienten in der Notaufnahme von norddeutschen Kliniken“ (Scherer et al. 2017). Gesundheitskompetenz und Intensität der Hausarztbindung wurden in fünf Kliniken in Hamburg und Schleswig-Holstein, mittels Selbsauskunftsbögen (HLS-EU-Q16, F-HaBi) erfasst. Neben der deskriptiven Datenanalyse erfolgte die Schätzung des Einflusses der Hausarztbindung und weiterer somatischer, psychischer sowie soziodemografischer Merkmale der Population auf die Gesundheitskompetenz mittels linearer Regression. In die Auswertung wurden 548 Patient:innen eingeschlossen. Die Gesundheitskompetenz war bei 55,5% von ihnen ausreichend, bei 31,4% problematisch und bei 13,1% inadäquat. 88,3% der Population hatten eine Hausärzt:in. Eine höhere Intensität der Hausarztbindung, weibliches Geschlecht, höhere subjektive Behandlungsdringlichkeit, gute Selbstwirksamkeitserwartung und gute soziale Unterstützung waren mit höherer Gesundheitskompetenz assoziiert. Keine Zusammenhänge zur Ausprägung der Gesundheitskompetenz sahen wir bezüglich Alter, Haushaltseinkommen, Bildung, Migrationshintergrund, aktuellen Schmerzen und Ausprägungsgrad körperlicher Beschwerden. Die von uns betrachtete Population wies eine vergleichbare Gesundheitskompetenz wie die Gesamtbevölkerung auf. Gesundheitskompetenz und Intensität der Hausarztbindung waren positiv assoziiert. Die Intensität der Hausarztbindung war in der Gruppe eher gering ausgeprägt. Die Verbesserung der Bindung zur Hausärzt:in könnte auch über die Vermittlung individuell angepasster Informationen zum Verhalten im Gesundheitssystem und zu Merkmalen eines medizinischen Notfalls erfolgen. Dieses Wissen könnte den Patient:innen die Auswahl einer angemessenen Versorgungsebene erleichtern und einen steuernden Effekt auf die Inanspruchnahme von Notaufnahmen durch Menschen mit nicht-dringlichen Behandlungsanlässen haben. |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10584 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-ediss-113392 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Scherer, Martin |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
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Strauß_Annette_12.11.23.pdf | e45e1ac68fe1542aae5d9f4d2bd5cd47 | 948.74 kB | Adobe PDF | Öffnen/Anzeigen |
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