Titel: Die Rolle von Schlafverhalten bei der Entstehung und Aufrechterhaltung psychotischer Positivsymptomatik: Multimethodale Untersuchungen mittels Selbstbericht, Aktigraphie und Polysomnographie
Sonstige Titel: The role of sleeping behaviour in psychotic symptom formation and maintenance: A multimethod approach using self-reports, actigraphy, and polysomnography
Sprache: mehrsprachig
Autor*in: Kammerer, Mathias Konstantin
Erscheinungsdatum: 2023-05
Tag der mündlichen Prüfung: 2023-11-06
Zusammenfassung: 
In den letzten Jahren konnte eine Vielzahl von Studien zeigen, dass Menschen mit psychotischen Störungen nicht nur vermehrt Albträume, veränderte Schlaf-Wach-Rhythmen, reduzierte subjektive Schlafqualität und objektive Schlafeffizienz zeigen, sondern auch eine verringerte Schlafspindel-Aktivität (elektrophysiologische Graphoelemente mit 10-16 Hz während des Leicht- und Tiefschlafs) aufweisen. Welche Schlafparameter mit welchen psychotischen Symptomen in Zusammenhang stehen und inwieweit verschiedene Faktoren dabei mediierend wirken, ist allerdings bislang noch unzureichend untersucht worden.
Deshalb wurden in der vorliegenden Dissertation die Zusammenhänge zwischen Albtraumhäufigkeit, Albtraumbelastung sowie Albtrauminhalten und psychotischen Erlebnissen, sowie etwaig dabei mediierende Faktoren bei jungen Erwachsenen näher untersucht (Studie I). Des Weiteren wurde die Kombination aus Aktigraphie und Experience Sampling genutzt, um den prospektiven Zusammenhang zwischen Schlafverhalten und paranoiden Gedanken im Alltag bei Patient:innen zu untersuchen (Studie II). Ferner wurde mittels Polysomnographie, Aufmerksamkeitstests und Selbstberichten bei jungen Erwachsenen untersucht, inwiefern der Zusammenhang zwischen Schlafspindel-Aktivität und psychotischen Erlebnissen über Aufmerksamkeitsleistung und Wahrnehmungsverzerrungen vermittelt wird (Studie III).
Albtraumbelastung und spezifische Albtraumthemen zeigten sich assoziiert mit paranoiden Gedanken und halluzinatorischem Erleben bei jungen Erwachsenen, auch unabhängig von Schlafqualität, Depressivität und Stresserleben (Studie I). Menschen mit psychotischen Störungen berichteten signifikant geringere subjektive Schlafqualität im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe. Geringe Schlafeffizienz zeigte sich prädiktiv für paranoide Symptomatik am nächsten Tag und geringe zirkadiane Rhythmusstabilität zeigte sich assoziiert mit paranoiden Gedanken (Studie II). Geringe Schlafspindel-Amplituden zeigten sich assoziiert mit paranoiden Gedanken und veränderte Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsprozesse zeigten sich indikativ für psychotische Erlebnisse bei gesunden Erwachsenen (Studie III).
Die Erkenntnisse suggerieren, dass Schlaf- und zirkadiane Rhythmusstörungen sowie Albtraumbelastung und geringe Schlafspindel-Aktivität mit dem Auftreten von psychotischer Symptomatik in Zusammenhang stehen und teilweise prädiktiv bzw. aufrechterhaltend für diese sind. Mögliche Implikationen für weitere Forschungsarbeiten und Interventionen zur Behandlung von gestörtem Schlafverhalten bei Menschen mit psychotischen Störungen, die sich aus den Ergebnissen der Studien ableiten ließen, werden im Rahmen der vorliegenden Arbeit diskutiert.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10601
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-113776
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Lincoln, Tania
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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