Titel: Partikeln im Frühneuhochdeutschen. Eine korpuslinguistisch-interaktionale Untersuchung des Dramenwerks von A. Gryphius
Sprache: Deutsch
Autor*in: Müller, Melissa
Schlagwörter: Andreas Gryphius; Diskursmarker; Interjektionen; Onomatopoetika
GND-Schlagwörter: Andreas-Gryphius-Preis der Künstlergilde e.V.GND
Erscheinungsdatum: 2022
Tag der mündlichen Prüfung: 2023-05-25
Zusammenfassung: 
In der vorliegenden korpusbasierten Arbeit werden mithilfe von interaktionslinguistischen Methoden ausgewählte Gesprächspartikeln (Diskursmarker, Interjektionen und Onomatopoetika) in den Dramen von Andreas Gryphius (1616-1664) quantitativ und qualitativ untersucht. Die theoretische Grundlage der Untersuchung bildet einerseits die Forschung zur Analyse von historischer Mündlichkeit und andererseits die Forschung aus dem Bereich der Interaktionalen Linguistik. Außerdem werden für die Sprachperiode des Frühneuhochdeutschen, in der die Dramen von Gryphius verortet werden können, spezifische linguistische Prozesse erläutert und die Dramen werden literaturtheoretisch eingeordnet. Mittels der quantitativen Analysen wird das Repertoire der jeweiligen Kategorie (Diskursmarker, Interjektionen und Onomatopoetika) innerhalb der Dramen von Andreas Gryphius und deren Distribution beschrieben, gleichzeitig werden Korrelationen von Vorkommen der jeweiligen Gesprächspartikeln (Diskursmarker, Interjektionen und Onomatopoetika) und den dramatischen Gattungen (Tragödie und Komödie) sowie dem Stand der jeweiligen SprecherInnen herausgearbeitet. Innerhalb der qualitativen Analyse werden unter Berücksichtigung der jeweiligen sequenziellen Position die interaktionalen Funktionen der ausgewählten Gesprächspartikeln ermittelt. Die quantitative Analyse zeigt, dass für alle drei Gesprächspartikelkategorien Korrelationen zu den Dramengattungen zu erkennen sind. So liegt für die Interjektion ey bspw. eine Komödienspezifik vor, während für die Interjektion ach eine Tragödienspezifik ermittelt werden kann. Auch in Bezug zum Stand der SprecherInnen sind Korrelationen zu erkennen. So werden Diskursmarker, die aus Imperativsätzen rekrutiert werden, vornehmlich von SprecherInnen niedrigen Standes geäußert, während Diskursmarker, die auf keine der etablierten Kategorien (Adverb, Konjunktion, Subjunktion, Matrix- und Imperativsatz) zurückgeführt werden können und mehrteilig sind, vor allem SprecherInnen hohen Standes aufweisen. Die qualitative Analyse zeigt, dass für alle der ausgewählten Gesprächspartikeln diskurs- und gesprächsstrukturierende Funktionen vorhanden sind, die auch teilweise vom Funktionsrepertoire, das in gesprochenen Daten des Gegenwartsdeutschen für die untersuchten Kategorien belegt ist, abweichen.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10841
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-116831
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Imo, Wolfgang
Filatkina, Natalia
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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