Titel: Analyse des postnatalen Herzfrequenzverlaufs bei sehr kleinen Frühgeborenen
Sprache: Deutsch
Autor*in: Huth, Lisa Pauline
GND-Schlagwörter: HerzfrequenzGND
NeonatologieGND
AllometrieGND
Perinatale MedizinGND
Erscheinungsdatum: 2023
Tag der mündlichen Prüfung: 2024-04-10
Zusammenfassung: 
Hintergrund und Fragestellung: Die Herzfrequenz (HF) von Kindern liegt im Vergleich zu Erwachsenen höher. Diese universale Zunahme der HF mit abnehmendem Körpergewicht zeigt sich ebenfalls in der spezifischen (gewichtskorrigierten) Stoffwechselrate, welche sich u. a. durch eine gesteigerte Thermogenese ergibt. Ausgenommen von dieser universalen Zunahme ist die Fetalperiode, bei der die HF im zweiten und dritten Trimenon bei 140/min liegt. Die Annäherung an die körpergrößenabhängigen Erwartungswerte erfolgt postnatal nach einem HF-Anstieg. Es stellt sich die Frage, wie schnell und in welchem Umfang bei Frühgeborenen (FG) eine Annäherung an die zum Gewicht ‚passende‘ HF erfolgt.
Material und Methoden: In dieser monozentrischen prospektiven Beobachtungsstudie wurde die HF von FG unter 1 500 g innerhalb der ersten 28 Lebenstage aus der intensivstationären Monitorüberwachung analysiert. Anschließend erfolgte eine statistische Aufarbeitung mittels Zeitreihenanalyse. Die ermittelte Trendkurve wurde der universalen HF-Körpergewichts-Beziehung gegenübergestellt.
Ergebnisse: Es wurden 28 FG mit einem Geburtsgewicht zwischen 590 und 1 495 g und einem Gestationsalter von 24+1 bis 33+3 Schwangerschaftswochen eingeschlossen. Es zeigt sich ein Anstieg der HF innerhalb der ersten 17. Lebenstage (von rund 150/min auf knapp 170/min) mit einer anschließenden Plateauphase. Ab Lebensstunde 500 beginnt die HF zu sinken, passend zum Verlauf der universalen Körpergrößenbeziehung. Die Absolutwerte der HF bleiben beim FG jedoch hinter den Erwartungswerten der universalen HF-Körpergewichts-Beziehung zurück.
Diskussion und Schlussfolgerung: Die Fetalperiode stellt mit ihrer unverhältnismäßig niedrigen HF eine Besonderheit da, welche sich durch einen gedrosselten Energieumsatz intrauterin erklären lässt. Die postnatal einsetzende Thermogenese führt zu einem Anstieg der Stoffwechselrate auf die erwarteten Werte. Die HF erreicht diese zum Körpergewicht passenden Werte nicht. Daher bewegt sich das Herzzeitvolumen vermutlich an einer unteren Toleranzgrenze, um den Energieumsatz zu decken. Dies lässt die hohe Vulnerabilität und rasche Dekompensation der FG bspw. bei einer Late-onset-Sepsis erklären. Die ‚relative Bradykardie‘ in der Neonatalperiode kann als hämodynamisches Unreifezeichen gewertet werden.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10871
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-117347
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Singer, Dominique
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

Dateien zu dieser Ressource:
Datei Beschreibung Prüfsumme GrößeFormat  
Dissertation.pdfda53603a1db1c838b1ef96db34f367382.14 MBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen
Zur Langanzeige

Info

Seitenansichten

Letzte Woche
Letzten Monat
geprüft am null

Download(s)

Letzte Woche
Letzten Monat
geprüft am null
Werkzeuge

Google ScholarTM

Prüfe