Titel: COVID-19-Infektionen bei Beschäftigten eines Akutkrankenhauses nach der ersten Welle der Pandemie in Deutschland
Sonstige Titel: COVID-19 infections in staff of an emergency care hospital after the first wave of the pandemic in Germany
Sprache: mehrsprachig
Autor*in: Stüven, Philipp
Schlagwörter: Berufskrankheit; Infektionsrisiko
GND-Schlagwörter: SARS-CoV-2GND
Erscheinungsdatum: 2023
Tag der mündlichen Prüfung: 2024-05-07
Zusammenfassung: 
Hintergrund:
Beschäftigte im Krankenhaus haben ein erhöhtes Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion. Ein Monitoring der Situation ist auch deshalb notwendig, weil SARS-CoV-2 erkrankte Beschäftigte sowohl Patienten als auch ihre Angehörigen infizieren können. Am Rhein-Maas-Klinikum (RMK) wurde deshalb nach der ersten Infektionswelle im Sommer 2020 allen Beschäftigten angeboten, sich auf SARS-CoV-2 mittels Antikörpertest untersuchen zu lassen.

Methoden:
Die Untersuchungen wurden vom 19. Juni 2020 bis zum 17. Juli 2020 durchgeführt. Der IgG- Antikörpertest erfolgte mit Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELISA) qualitativ auf SARS-CoV-2-Antikörper. Ein IgG-Titer ≥ 0,8 IU/ml wurde als positiv bewertet. Ferner wurden alle Beschäftigten, die seit Februar 2020 in einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR-Test) auf SARS-CoV-2 positiv getestet worden waren, in die Studie eingeschlossen und als positiv gewertet. Erhoben wurden berufliche und private Risikofaktoren für eine Infektion. Beschäftigte auf der Intensivstation, in der zentralen Notaufnahme oder auf einer SARS-CoV-2-Station („Coronastation“) wurden vorab als erhöht Exponierte eingestuft. Für das berufliche und private Infektionsrisiko wurden Odds Ratios (OR) in einer logistischen Regression berechnet.

Ergebnisse:
An der Querschnittsstudie nahmen 903 Beschäftigte (58,9 % aller Beschäftigten) mit vollständig ausgefülltem Fragebogen teil. Einen positiven PCR-Test in der Anamnese oder einen positiven IgG-Test wiesen 52 Beschäftigte (5,8 %) auf. Etwa die Hälfte der Infektionen (55 %) wurde erst im Rahmen der Studie mittels Serologie entdeckt. Beschäftigte mit Tätigkeiten, die als gefährdend eingestuft wurden, hatten ein OR von 1,9 (95 %-CI 1,3–4,2) für eine Infektion. Private Kontakte zu SARS-CoV-2-Erkrankten, OR von 2,8 (95 %-CI 1,6–5,7), und Urlaube in Risikogebieten, OR von 1,5 (95 %-CI 0,9–3,0), waren ebenfalls Risikofaktoren. Zum Zeitpunkt der Erhebung gaben 11,5 % der Erkrankten an, sich noch nicht wieder vollends von COVID-19 erholt zu haben.

Diskussion:
Nach der ersten COVID-19-Welle waren 5,3 % der Beschäftigten des RMK infiziert. Auch nach der Kontrolle für private Infektionsrisiken war das beruflich bedingte Infektionsrisiko erhöht. Dies sollte bei der Anerkennung von COVID-19 als Berufskrankheit berücksichtigt werden. Möglichkeiten zur Verbesserung des Schutzes vor nosokomialen Übertragungen sollten erwogen werden.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10918
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-117948
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Nienhaus, Albert
Schablon, Anja
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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