Titel: | Inanspruchnahme der Notaufnahme und Gesundheitsverhalten von Patienten der Notaufnahme während und nach dem ersten pandemiebedingten Lockdown in Hamburg | Sonstige Titel: | Utilization of the emergency department and health behavior of emergency department patients during and after the first pandemic-related lockdown in Hamburg | Sprache: | Deutsch | Autor*in: | Dröge, Finn | Schlagwörter: | Inanspruchnahme; Gesundheitsverhalten; Lockdown; Geschlechtsunterschiede; Vermeidbar | GND-Schlagwörter: | COVID-19GND AmbulanzGND AngstGND PandemieGND VermeidungGND |
Erscheinungsdatum: | 2023 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2024-06-17 | Zusammenfassung: | Einleitung: In Folge der schnellen Ausbreitung von SARS-CoV-2 wurde in Deutschland am 27.03.2020 der erste „Lockdown“ zur Eingrenzung der Infektionsausbreitung implementiert. Im Rahmen der Covid-19 Pandemie war weltweit ein erheblicher Rückgang der Patientenzahlen in Notaufnahmen zu verzeichnen. Dieser war nicht rein durch die Maßnahmen zur Pandemieeindämmung zu erklären. In der PiNo-C19 Studie wurde untersucht, inwiefern sich der Faktor Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19 auf das Gesundheitsverhalten und die Inanspruchnahme der Notaufnahme auswirkte. Methodik: Bei der PiNo-C19 Studie handelt es sich um eine querschnittliche Beobachtungsstudie, die in der zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf durchgeführt wurde. An 15 Erhebungstagen zwischen dem 15.07.2020 und dem 05.08.2020 wurden in persönlichen Interviews 103 Patienten in die Studie eingeschlossen, die auch im Zeitraum des Lockdowns (13.03.2020-13.06.2020) auf medizinische Hilfe angewiesen waren. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass 44,6% der Patienten Konsultationen hinsichtlich akuter oder chronischer Gesundheitsprobleme absagten oder vermieden. In 63% der Fälle wurde die Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19 als Grund angegeben. Eine signifikante Assoziation konnte nur beim Geschlecht erhoben werden. Im Vergleich zu Männern wurde bei Frauen eine Odds Ratio von 3,15 - 3,73 für abgesagte/ vermiedene Konsultationen festgestellt. Hinsichtlich anderer untersuchter Variablen konnten keine signifikanten Unterschiede gefunden werden. Besonders gefährdet waren Frauen mit inadäquater Gesundheitskompetenz und einem niedrigen Niveau an sozialer Unterstützung. Hinsichtlich vermeidbarer Notaufnahme-Aufenthalte wurde eine Assoziation mit dem Faktor eines bestehenden Migrationshintergrundes festgestellt. 87,9% der gerechtfertigten Notaufnahme-Aufenthalte waren einheimische Patienten, wohingegen der Anteil von Migranten/ Personen mit Migrationshintergrund bei vermeidbaren Notaufnahme-Aufenthalten 43,8% betrug. Diskussion/ Schlussfolgerung: Es besteht weiterer Forschungsbedarf hinsichtlich der potenziellen Verschleppung von Krankheiten und Konsequenzen, die aus der Pandemiesituation gezogen werden können. In der Telemedizin bestehen große Chancen auf die entstandene Problematik zu reagieren und zusätzlich vermeidbare Notaufnahme-Aufenthalte zu reduzieren. Darüber hinaus besteht Unterstützungsbedarf bei der Abmilderung negativer psychischer Auswirkungen der Pandemie und des Lockdowns. |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10976 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-ediss-118668 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Scherer, Martin Hansen, Heike Schäfer, Ingmar |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
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Datei | Beschreibung | Prüfsumme | Größe | Format | |
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