Titel: Etablierung eines Risiko-Scores für nicht-rezidiv-bedingte Mortalität nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation auf der Basis von objektivierbaren Parametern
Sprache: Deutsch
Autor*in: Weise, Gunnar
Schlagwörter: Nicht-rezidiv-Mortalität; Objektivierbarer Score; Komorbidität; Gesamtüberleben; allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation
GND-Schlagwörter: StammzelltransplantationGND
ScoreGND
SekundärkrankheitGND
RisikoGND
SterblichkeitGND
ObjektivierungGND
Erscheinungsdatum: 2022-07-13
Tag der mündlichen Prüfung: 2024-06-24
Zusammenfassung: 
Die HSZT wird mit kurativem Ansatz bei malignen hämatologischen Krankheiten durchgeführt, geht aber mit hohen Risiken infolge der Immunsuppression und Toxizität einher. Durch die Einführung von dosisreduzierten Konditionierungsregimen kann die HSZT einem immer breiteren und älteren Patientenkollektiv angeboten werden, sodass aber auch Komorbiditäten und patientenbezogene Parameter in den Vordergrund treten. Neben dem Versterben durch ein Rezidiv oder anderen, der Krankheit unabhängigen, Todesursachen, bildet die nicht-rezidiv-Mortalität (NRM) das Risiko nach Transplantation entsprechend ab. Ziel dieser retrospektiven Analyse war es zu untersuchen, ob objektivierbare organspezifische und laborchemische Parameter mit der NRM assoziiert sind und genutzt werden können, um eine Prognose über die nicht-rezidiv-Mortalität zu treffen. Dazu wurden 915 erwachsene Patienten mit malignen hämatologischen Erkrankungen, die sich einer allogenen Stammzelltransplantation unterzogen haben, hinsichtlich ihrer 2-Jahres-NRM untersucht. Die univariate Analyse von patientenbezogenen und transplantationsbezogenen Parametern hat gezeigt, dass vor allem die patientenbezogenen Parameter Serum-Albumin, Serum-Kreatinin, Serum-CRP, LVEF im TTE, VC, FEV1 sowie das Alter signifikant mit der 2-Jahres-NRM assoziiert waren, sodass sie für eine Multivariate Analyse (MVA) herangezogen wurden. Parameter mit einem relativen Risiko von mindestens 1,2 Punkten wurden entsprechend gewichtet und für das Krankheitsrisiko adjustiert. Je nach Gruppierung und Fragestellung können drei verschiedene Scores etabliert werden: ein 3-Punkte-Risiko-Score mit niedrigem, intermediärem und hohem Risiko und den 2-Jahres-NRM-Raten 9%, 21% bzw. 37% mit p<0,001, ein 4-Punkte-Risiko-Score mit niedrigem, intermediärem-I, intermediärem-II und hohem Risiko und den 2-Jahres-NRM-Raten 9%, 21%, 28% und 46% mit p<0,001 sowie ein weiterer 3-Punkte-Risiko-Score II mit alternativer Gruppierung der intermediär-, und hoch-Risiko-Gruppe und den 2-Jahres-NRM-Raten von 9%, 22% und 46% mit p<0,001. Alle drei Scores konnten durch eine interne Kohorte validiert werden mit p<0,001. Es ließ sich zeigen, dass ausschließlich objektivierbare Parameter die 2-Jahres-NRM vorhersagen können. Limitiert wurde die MVA durch die niedrige Fallzahl der Trainingskohorte und der logischen Auswahl der Parameter. Durch Optimierungen in der HSZT treten nunmehr transplantationsbezogene Parameter in den Hintergrund, während patientenbezogene Parameter an Bedeutung gewinnen. Durch elektronische Patientenakten und Datenbanken sind diese Parameter breit verfügbar, können einer objektiven Nutzen-Risiko-Stratifizierung vor einer Transplantation dienen und wären für jedes transplantierende Zentrum fest definiert. In Zukunft könnte so aus Datenbanken mithilfe von Machine Learning Algorithms und künstlicher Intelligenz für jede denkbare Patientenkonstellation ein akkurates Nutzen-Risiko-Verhältnis anhand von objektivierbaren Parametern aufgestellt werden.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11007
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-119100
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Ayuk, Francis Ayuketang
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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