Titel: Einfluss von 10-Methacryloyloxydecyldihydrogenphosphat (MDP) auf die Kariesinfiltration
Sonstige Titel: Influence of 10-methacryloyloxydecyl dihydrogen phosphate (MDP) on caries infiltration
Sprache: Deutsch
Autor*in: Hasse, Floris Yunting
Schlagwörter: infiltration; Icon; 10-MDP; artificial caries lesions; Tinopal OB
GND-Schlagwörter: Konservierende ZahnmedizinGND
InfiltrationGND
ZahnschmelzkariesGND
ZahnGND
PenetrationGND
MikroskopieGND
Erscheinungsdatum: 2023
Tag der mündlichen Prüfung: 2024-04-25
Zusammenfassung: 
Bei der mikroinvasiven Infiltrationstherapie mit Icon® (DMG) werden initialkariöse Läsionen (IC) häufig nicht vollständig infiltriert. In dieser In-vitro-Studie sollte die Auswirkung einer Modifikation des Trocknungsschrittes durch Zugabe von 10-Methacryloyloxydecyl-dihydrogenphosphat (MDP) zur routinemäßig verwendeten 99%igen Ethanol-Lösung (Icon® Dry) auf die Infiltration untersucht werden. MDP ist in der Lage, spezifische chemische Interaktion zwischen dem Infiltranten und dem Hydroxylapatit (HAP) zu vermitteln.
Daher sollte in dieser In-vitro-Studie an artifiziellen Rinderzahnschmelzläsionen (RZL) untersucht werden, ob eine MDP-Ethanol-Lösung (Icon® Prime) zusätzlich zur Trocknung in der Funktion eines Primers die Infiltration von ICs verbessert. Für eine vergleichende Analyse waren ausreichend tiefe Läsionen nötig, die eine partielle Infiltration ermöglichen. In Vorversuchen wurde eine geeignete Methode zur chemischen Läsionsherstellung entwickelt. Die Tiefe und Qualität wurde an geschliffenen, polierten RZL bestimmt. Die höchsten Läsionstiefen (LT) von 307,9 µm (SD = 49,8) bei gleichzeitig homogenster Läsionsstruktur konnten mit einer modifizierten Buskes-Lösung (pH 4,7; 0,1 ppm Fluorid) über einen Demineralisationszeitraum von vier Wochen erzeugt werden. In einem weiteren Vorversuch wurde ein Infiltrationsprotokoll entwickelt, das eine partielle Penetration des Infiltranten in die Läsionen erlaubt. Es bestand aus der direkten Trocknung ohne Ätzschritt mit 3 µl Dry/Prime für 30 s, Infiltration mit 3 µl Icon®-Tinopal für 3 s und Lichthärtung für 40 s.
Im Hauptversuch wurden 44 RZL in der Experimentalgruppe PRIME (Ethanol und MDP) und 51 in der Kontrollgruppe DRY (Ethanol) getrocknet und infiltriert. Durch Zugabe von Tinopal OB zum Infiltranten konnte die Infiltration unter UV-Licht lichtmikroskopisch untersucht werden. Es wurden die Parameter LT, Penetrationstiefe (PT), Läsionsfläche (LF), Infiltrationsfläche (IF), sowie die prozentuale Penetration (PP) der LT und Lf (PP(LT), PP(LF)) bestimmt. In allen Parametern mit Ausnahme der LF lagen die ermittelten Werte von PRIME statistisch signifikant unter DRY (t -Test, p < 0,05). Die PT und die IF lagen in PRIME mit 190 µm vs. 227 µm bzw. 0,699 mm2 vs. 0,831 mm2 mit p < 0,001 hochsignifikant unter DRY.
Die Studie zeigt somit unter den gewählten experimentellen Bedingungen eine Verringerung der PT durch die Verwendung von MDP. Dies kann durch zu starke Wechselwirkungen des MDP mit HAP oder durch experimentelle Besonderheiten, mit denen gezielt partielle Infiltrationen erzeugt werden sollten, erklärt werden. Weiterführende Studien an Humanzähnen mit natürlicher IC und längeren Infiltrationsdauern könnten zur Überprüfung eines Effektes des MDP weiteren Aufschluss geben.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11029
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-119403
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Schiffner, Ulrich
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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