Titel: Koronare Bypass-Versorgung mit Zuhilfenahme der Herz-Lungen-Maschine – geschlechtsspezifische Unterschiede im 30-Tages-Verlauf
Sonstige Titel: On-pump coronary bypass surgery – Gender-specific differences during 30-day follow-up
Sprache: Deutsch
Autor*in: Fabig, Henk Ole
Schlagwörter: gender gap; early mortality; follow up; Individueller Risikofaktor; CABG; on-pump
GND-Schlagwörter: BypassGND
GeschlechtGND
SterblichkeitGND
Herz-Lungen-MaschineGND
RisikofaktorGND
Erscheinungsdatum: 2024
Tag der mündlichen Prüfung: 2024-08-27
Zusammenfassung: 
Die koronare Herzerkrankung ist die weltweit häufigste Todesursache. Das Beschwerdebild sowie die Baseline-Charakteristika betroffener Patient:innen unterscheiden sich im Geschlechtervergleich, sodass auch eine geschlechtsspezifische Betrachtung der gewählten Therapie sinnvoll erscheint. Eine der etablierten Therapieoptionen der koronaren Herzkrankheit ist die koronare Bypass-Operation mit Zuhilfenahme der Herz-Lungen- Maschine.
In der vorliegenden Arbeit wurde ein Patient:innenkollektiv (nGesamt=1919; n♀= 348; n♂=1571), bei denen eine on-pump Bypass-Operation am Universitären Herzzentrum Hamburg im Zeitraum der Jahre 2012-2018 durchgeführt wurde, mit Hinblick auf geschlechtsspezifische Unterschiede untersucht.
Anhand der hierbei gewonnenen Daten konnte das weibliche Geschlecht nicht als individueller Risikofaktor für eine erhöhte Mortalität im 30-Tages-Verlauf nach einer koronaren Bypass- Operation mit Zuhilfenahme der Herz-Lungen-Maschine identifiziert werden. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass die untersuchten Frauen deutlich häufiger Baseline-Charakteristika aufweisen, die mit einer erhöhten 30-Tages-Mortalität vergesellschaftet sind. Dazu gehört ein fortgeschrittenes Alter und ein erhöhtes NYHA-Stadium bei gleichzeitig erhaltener linksventrikulärer Ejektionsfraktion (Konstellation einer HFpEF). Zudem kommt es auch im perioperativen Verlauf bei Frauen deutlich häufiger zu Konstellationen und Ereignissen, die im Zusammenhang mit einer erhöhten 30-Tages-Mortalität stehen. Dies sind eine erhöhte OP- Dringlichkeit, die Konversion eines OPCAB-Eingriffs zur HLM, der Bedarf einer EK- Transfusion, das Auftreten einer sternalen Wundheilungsstörung sowie die Notwendigkeit zur Re-Sternotomie. Gleichwohl konnte kein statistisch signifikanter Geschlechterunterschied in Anbetracht der 30-Tages-Mortalität festgestellt werden. Frauen erlitten jedoch statistisch signifikant häufiger einen intra- bzw. postoperativen Myokardinfarkt und eines zerebro- vaskuläres Ereignis jeweils im 30-Tages-Verlauf.
Bei isolierter Betrachtung der Frauen konnte in der logistischen Regressionsanalyse lediglich für das NYHA-Stadium ≥III und eine Re-Sternotomie ein statistisch signifikanter Effekt auf die Sterblichkeit im 30-Tages-Verlauf festgestellt werden. Bei der Evaluation des Mortalitätsrisikos von Patientinnen sollte somit ein besonderes Augenmerk auf das Auftreten von Herzinsuffizienz-Symptomen gelegt werden.

Coronary heart disease is the most frequent cause of death worldwide. The symptoms as well as the baseline characteristics of affected patients differ between genders, therefore a gender-specific examination of the selected therapy appears to bear meaningful insights. One of the established treatment options for coronary heart disease is coronary bypass surgery with heart-lung machine.
In the present study, a patient population (nTotal=1919; n♀= 348; n♂=1571) who underwent on- pump bypass surgery at the University Heart Center Hamburg in the period 2012-2018 was evaluated regarding gender differences.
Based on the data obtained female gender was not an individual risk factor for increased 30- day-mortality after coronary bypass surgery with heart-lung machine. However, women showed significantly more baseline characteristics associated with increased 30-day- mortality. These include older age and a high NYHA classification with simultaneously preserved left ventricular ejection fraction (constellation of a HFpEF). In the perioperative course women had significantly more constellations and events associated with an increased 30-day-mortality such as urgency surgery, conversion from off-pump procedure to on-pump procedure, need for erythrocyte concentrate transfusion, occurrence of sternal wound healing disorder and re-sternotomy.
Nevertheless, no statistically significant gender difference was found in 30-day-mortality. Women were statistically significantly more likely to suffer from intraoperative or postoperative myocardial infarction or cerebrovascular events in 30-day follow-up. Evaluating women ́s outcomes only, NYHA stage ≥III and re-sternotomy were associated with increased 30-day-mortality in the logistic regression analysis. When evaluating the mortality risk of female patients, heart failure symptoms should be in the focus.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11146
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-121107
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Schäfer, Andreas
Schneeberger, Yvonne
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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