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Titel: Kindesmisshandlung im Raum Hamburg Retrospektive Analyse der Untersuchungsunterlagen der betroffenen Jungen des Kinderkompetenzzentrums aus den Jahren 2014 bis 2017
Sprache: Deutsch
Autor*in: Wagner, Francoise Marthe Roberte
Erscheinungsdatum: 2024
Tag der mündlichen Prüfung: 2024-09-16
Zusammenfassung: 
Für die vorliegende Studie wurden 918 Dokumentationsbögen des Kinderkompetenzzentrums des UKE Hamburg der Jahre 2014 bis 2017 untersucht. Es wurden nur die Fälle von untersuchten männlichen Kindern zwischen 0 und 12 Jahren berücksichtigt, bei denen körperliche oder emotionale Gewalt oder Vernachlässigung oder sexuellen Missbrauch durch das familiäre Umfeld vermutet wurde. Es wurde ein Anstieg der Fälle von 2014 (n = 201) bis 2017 (n = 248) beobachtet, wobei die meisten Fälle im Jahr 2016 (n = 264) festgestellt wurden. Am häufigsten wurden Jungen von 7 bis 12 Jahren (40,0% aller Fälle, n = 367) und am seltensten wurden Jungen zwischen 0 und 1 Jahr (16,5% aller Fälle, n = 155) vorgestellt. Insgesamt hatte sich der Eingangsverdacht in 25,6% (n = 235) bestätigt und in 9,9% teilweise bestätigt. (n = 91). Am häufigsten wurde der Verdacht bei den 0- bis 1-Jährigen bestätigt (31,2% der Fälle in dieser Altersklasse, n = 48). Der häufigste Ersteinweiser war der ASD, der 83,6% (n = 766) aller Fälle an das Kinderkompetenzzentrum schickte. Der Ersteinweiser, bei dem sich am häufigsten die Fälle bestätigten, war die Polizei, bei der 62,0% (n = 13) der Fälle bestätigt und 19% der Fälle teilweise bestätigt wurden. Die häufigste Form der Kindeswohlgefährdung war die körperliche Misshandlung. Insgesamt wurden 809 Jungen (88,1% aller Fälle) mit dem Verdacht auf körperliche Misshandlung vorgestellt und in 169 Fällen (18,4% aller Fälle) bestätigt. Insgesamt wurde bei 530 Jungen (57,9% aller untersuchten Kinder) mind. eine Verletzung gefunden. Es wurden 1241 Verletzungen dokumentiert. Bei den bestätigten Fällen wurden 636 Verletzungen dokumentiert. Die bestätigten Fälle wiesen im Durchschnitt ungefähr zwei Verletzungen pro Kind auf und die nicht bestätigten Fälle im Durchschnitt eine Verletzung pro Kind. Hämatome waren die häufigste Verletzungsart (n = 553, 44,6% aller Verletzungen) in allen Altersklassen, sowohl bei den bestätigten als auch bei den nicht bestätigten Fällen. Insgesamt war das Gesicht inkl. Ohren die Lokalisation (n = 290, 23,4% aller Verletzungen) die am häufigsten verletzt war. Bei den bestätigten Fällen war das Gesicht inkl. Ohren (n = 165, 25,9% aller Verletzungen) und bei den nicht bestätigten Fällen war die obere Extremität (n = 137, 22,7% aller Verletzungen) am häufigsten verletzt. Ein Schütteltrauma wurde in vier Fällen festgestellt. Instrumentelle Gewalt war in 39 Fällen (4,2% aller Fälle) bestätigt worden. Die meisten vorgestellten Jungen (73,6%, n = 676) hatten Geschwister und meistens ein Geschwister (43,6%, n = 295). Insgesamt lebten 92,8% (n = 836) Kinder bei der leiblichen Mutter und 52,3% (n = 480) bei dem leiblichen Vater. Die meisten Kinder lebten bei beiden Elternteilen (60,2%, n = 553). In 351 Fällen (38,2%) war ein Elternteil, häufiger die Mutter alleinerziehend. Der häufigste Verdächtige war die Mutter (n = 560, 67,4% aller Fälle). Die Hypothesen, dass Einzelkinder häufiger mit einem Verdacht der Kindeswohlgefährdung und dass mehr Kinder von alleinerziehenden vorgestellt werden, konnten nicht bestätigt werden.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11188
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-121692
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Seifert, Dragana
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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