Titel: | Phänotypisierung anhand NT-proBNP und MR-proADM zur Risikostratifizierung im Rahmen der akuten Herzinsuffizienz | Sonstige Titel: | Phenotyping using NT-proBNP and MR-proADM for risk stratification in acute heart failure | Sprache: | Deutsch | Autor*in: | Zarfelder, Alexander | Schlagwörter: | Akute Herzinsuffizienz; Klinische Beobachtungsstudie; NT-proBNP; MR-proADM; Biomarker | GND-Schlagwörter: | Akutes HerzversagenGND HerzinsuffizienzGND BiomarkerGND BeobachtungsstudieGND HerzdekompensationGND |
Erscheinungsdatum: | 2023-11 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2024-09-24 | Zusammenfassung: | Einleitung und Ziele Die akute Herzinsuffizienz (AHI) ist ein prävalentes Syndrom innerhalb der Notfall- und Regelversorgung in Deutschland. Die leitliniengerechte Behandlung verblieb in den letzten 45 Jahren größtenteils unverändert auf symptomatischem Niveau, ohne Optimierung der Prognose der Betroffenen. Es existiert ein übereinstimmender Konsens, dass eine verstärkte Individualisierung der Therapieführung notwendig ist. Die CYCLE-Studie hat es sich daher zum Ziel gemacht, Phänotypen im Rahmen der AHI zu charakterisieren und zu untersuchen. Darin untersucht diese Dissertation, inwieweit die kombinierte Bewertung der Biomarker NT-proBNP und MR-proADM im Rahmen der AHI einen Mehrwert bietende und sinnvolle Phänotypisierung darstellt. Methodik und Ergebnisse Die Endpunkte dieser Dissertation lauteten Verschlechterung der Herzinsuffizienz im stationären Verlauf sowie Herzinsuffizienz bedingte Rehospitalisierung oder Tod nach Indexaufenthalt. Im April 2023 verfügten 190 Patient:innen des CYCLE-Datensets über NT-proBNP und MR-proADM Werte zur Baseline (durchschnittliches Alter 73,27 Jahre, 65,8% männlich, 80% akut dekompensierte chronische Herzinsuffizienz, 55,8% erreichten den Endpunkt Verschlechterung der Herzinsuffizienz im stationären Verlauf). Anhand der Mediane der Gesamtkohorte für NT-proBNP (7459 pg/mL) und MR-proADM (1,98 nmol/L) erfolgte die Einteilung der Patient:innen in vier Biomarker-Phänotypen. Diese unterschieden sich zur Baseline signifikant in 15 klinischen Charakteristika. Die Ergebnisse eines adjustierten, logistischen Regressionsmodells zum innerklinischen Endpunkt zeigten für die HL-Phänotypen (High/Low= NT-proBNP > jeweiliger Median in Gesamtkohorte ≥ MR-proADM) eine OR von 0,29 (95%-KI 0,07-0,96, p= 0,05) und für die HH-Phänotypen (High/High= NT-proBNP > jeweiliger Median in Gesamtkohorte < MR-proADM) eine OR von 3,09 (95%-KI 1,22-8,23, p= 0,02) in Bezug auf die LL-Phänotypen. Die Ergebnisse eines adjustierten Cox-Regressionsmodells zum poststationären Endpunkt lauteten: LH-Phänotypen HR 3,07 (95%-KI 1,42-6,62, p= 0,004), HL-Phänotypen HR 4,83 (95%-KI 1,38-16,95, p= 0,014) und für die HH-Phänotypen HR 4,31 (95%-KI 1,82-10,23, p< 0,001). Die HRs wurden ebenfalls in Bezug zu den LL-Phänotypen ermittelt. Diskussion und Schlussfolgerungen Diese Dissertation zeigt, dass eine Phänotypisierung der Patient:innen mit AHI anhand der kombinierten Verwendung ihrer NT-proBNP- und MR-proADM-Konzentrationen möglich ist, eine Vielzahl der klinischen Charakteristika der Biomarker-Gruppen sich signifikant unterscheiden und deren innerklinischer Verlauf sowie poststationäre Prognose signifikant voneinander abweicht. Diese Informationen könnten die kurzfristige Risikostratifizierung im klinischen AHI-Management verbessern. In dieser Untersuchung zeigten die HL-Phänotypen ein reduziertes Chancenverhältnis einer intrahospitalen Verschlechterung der Herzinsuffizienz. Gegebenenfalls profitieren Patient:innen mit diesem Biomarker-Profil stärker von den aktuellen Therapiestrategien. Im Vergleich zu den LL-Phänotypen, präsentierten die weiteren Phänotypen im adjustierten Cox-Regressionsmodell zum poststationären Endpunkt eine deutlich erhöhte Ereignisrate. Die kombinierte Bewertung der Biomarker-Spiegel zur Entlassung könnte also helfen, ein angemessenes Maß der poststationären Betreuungsstrategie festzulegen oder Anlass für eine Verlängerung des Index-Aufenthalts sein. Letztlich könnten anhand der hier präsentierten Phänotypisierung, neue Studiendesigns von zukünftigen randomisierten Studien gestaltet werden, welche an die Heterogenität der AHI angepasst sind. Ebenfalls könnten Ergebnisse bereits durchgeführter randomisierter, kontrollierter Studien mit dieser Phänotypisierung überprüft werden. Gegebenenfalls profitieren einzelne NT-proBNP/MR-proADM Phänotypen mehr von experimentellen, zielgerichteten Therapien als andere. |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11191 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-ediss-121748 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Schrage, Benedikt Magnussen, Christina |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
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Dissertation Zarfelder, Alexander.pdf | f4a34e2cdbb5416cefbc324d9f5f6af0 | 1.72 MB | Adobe PDF | Öffnen/Anzeigen |
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