Titel: Understanding Socioeconomic Perceptions and Expectations for European Social Policy
Sprache: Englisch
Autor*in: Wang, Hequn
Erscheinungsdatum: 2024
Tag der mündlichen Prüfung: 2024-10-16
Zusammenfassung: 
This dissertation examined the perspective of Europeans regarding their expectations for European social policy, focusing on attitudes towards income inequality within the EU and potential EU social policy measures. Previous research has employed the economic self-interest explanation to study how attitudes towards European (social) integration are associated with individual objective socioeconomic status and contextual factors. This dissertation built on this research but emphasised the subjective core of economic self-interest, guided by the premise that rather than objective individual and national socioeconomic conditions, it is individual perceptions of them that directly shape attitudes. It is important to consider the role of socioeconomic perceptions, given that individuals often hold perceptions that diverge significantly from the objective context. This dissertation included four empirical studies to investigate how Europeans form their perceptions of national and personal socioeconomic conditions and the extent to which these perceptions influence their attitudes towards EU inequality and social policies. In addition to individuals’ current conditions, the dissertation also studied the formation of perceptions regarding their future in the context of subjective socioeconomic insecurity during crises. The empirical analyses included a range of primary and secondary data, such as cross-national, experimental and longitudinal survey data, as well as contextual data. A variety of methods were employed for the data analysis, including multilevel modelling, experimental and panel analyses. The findings confirm a significant discrepancy between objective socioeconomic conditions and individual perceptions of them. These include perceptions of personal relative income positions and the national context of unemployment and the standard of living for the unemployed within the country. Both types of perceptions are found to have an influence on attitudes. Across countries, the more negative the perceptions, the stronger the aversion to EU inequality and the support for EU social policies. These findings provide strong evidence of the subjective core of economic self-interest, which is crucial for a comprehensive understanding of Europeans’ expectations for European social policy. Furthermore, this dissertation demonstrates that individuals with a lower social status, in particular those perceiving themselves at the bottom of society, tend to feel increasingly insecure about their future socioeconomic conditions during crises. This should be considered in future debates on European social policy-making, given the recent and ongoing crises that the EU has been confronted with.

Im Rahmen dieser Dissertation wurde die Perspektive der Europäer:innen hinsichtlich ihrer Erwartungen an die europäische Sozialpolitik untersucht. Dabei wurde der Fokus auf die Einstellungen zur Einkommensungleichheit innerhalb der EU sowie auf die Einstellungen zu potenziellen sozialpolitischen Maßnahmen auf EU-Ebene gelegt. In der früheren Forschung wurde anhand des Ansatzes des wirtschaftlichen Eigeninteresses untersucht, inwiefern die Einstellungen zur europäischen (sozialen) Integration mit dem individuellen objektiven sozioökonomischen Status und den kontextuellen Faktoren zusammenhängen. Die vorliegende Dissertation baute auf der genannten Forschung auf, betonte jedoch den subjektiven Kern des wirtschaftlichen Eigeninteresses. Der Ausgangspunkt ist, dass nicht die objektiven individuellen und nationalen sozioökonomischen Situationen, sondern die individuellen Wahrnehmungen dieser Situationen die Einstellungen direkt beeinflussen. Es ist wichtig, die Rolle der sozioökonomischen Wahrnehmungen zu berücksichtigen, da Individuen oft Wahrnehmungen aufweisen, die erheblich von dem objektiven Kontext abweichen. Im Rahmen dieser Dissertation wurden vier empirische Studien durchgeführt, um zu untersuchen, wie die Europäer:innen ihre Wahrnehmungen der nationalen und persönlichen sozioökonomischen Situationen gestalten und inwieweit diese Wahrnehmungen ihre Einstellungen zur Ungleichheit und Sozialpolitik auf EU-Ebene beeinflussen. Des Weiteren wurde die Entstehung von Wahrnehmungen individueller Zukunftsperspektiven im Kontext subjektiver sozioökonomischer Unsicherheit in Krisenzeiten untersucht. Die empirischen Analysen basierten auf einer Reihe von Primär- und Sekundärdaten, darunter länderübergreifende, experimentelle und längsschnittliche Umfragedaten sowie kontextbezogene Daten. Eine Vielzahl von Methoden wurde verwendet, einschließlich Mehrebenen-, experimenteller und Panelanalysen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine signifikante Diskrepanz zwischen den objektiven sozioökonomischen Situationen und der individuellen Wahrnehmungen dieser Situationen besteht. Dazu zählen die Wahrnehmungen der persönlichen relativen Einkommensposition sowie des nationalen Kontextes bezüglich der Arbeitslosigkeit und des Lebensstandards der Arbeitslosen im Land. Es wird festgestellt, dass beide Arten von Wahrnehmungen über die Länder hinweg einen Einfluss auf die Einstellungen haben. Je negativer die Wahrnehmung, desto stärker die Abneigung gegen Einkommensungleichheit in der EU sowie die Unterstützung für Sozialpolitik auf EU-Ebene. Diese Ergebnisse liefern starke Belege für den subjektiven Kern des wirtschaftlichen Eigeninteresses, der für ein umfassendes Verständnis der Erwartungen der Europäer:innen an die europäische Sozialpolitik von entscheidender Bedeutung ist. Des Weiteren demonstriert diese Dissertation, dass Individuen mit einem niedrigen sozialen Status, insbesondere diejenigen, die sich selbst am unteren Ende der Gesellschaft sehen, dazu neigen, sich in Krisenzeiten eine zunehmende Unsicherheit hinsichtlich ihrer zukünftigen sozioökonomischen Situation zu verspüren. Dies sollte in zukünftigen Debatten über die Ausgestaltung der europäischen Sozialpolitik berücksichtigt werden, insbesondere vor dem Hintergrund der jüngsten und anhaltenden Krisen, mit denen die EU konfrontiert ist.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11308
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-123261
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Lohmann, Henning
Zimmermann, Katharina
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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