Titel: Einfluss der Ernährung auf die Entstehung maligner Tumore (Ösophaguskarzinome, Magenkarzinome, Hepatobiliäre Karzinome, Pankreaskarzinome, Kolorektale Karzinome)
Sprache: Deutsch
Autor*in: Grunert, Florian Garret
Erscheinungsdatum: 2024
Tag der mündlichen Prüfung: 2024-11-18
Zusammenfassung: 
Ziel: Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, ernährungsbezogene Risikofaktoren bei der Inzidenz maligner Tumore des Gastrointestinaltrakts zu identifizieren sowie die Ergebnisse in Bezug zu den Ernährungsempfehlungen nationaler und internationaler Leitlinien zu setzen.
Methodik: Es wurde eine Literaturrecherche in der PubMed-Datenbank für den Zeitraum von 2010 bis 2020 durchgeführt. Beschränkt wurde die Erhebung auf Metaanalysen, Kohortenstudien und Fall-Kontroll-Studien zu Karzinomen von Ösophagus, Magen, Leber und Gallenwegen, Pankreas und dem Kolorektum. Folgende Schlagwörter wurden verwendet: „cancer“ (karzinomspezifisch) und „diet“, „consumption“ oder „intake“. Es wurden insgesamt 137 Metaanalysen, 10 gepoolte Studien, 43 Kohortenstudien, 5 Fall-Kontroll-Studien und eine Querschnittsstudie identifiziert und eingeschlossen.
Ergebnisse: Eine hohe Zufuhr von Ballaststoffen (vornehmlich aus Vollkornprodukten) kann die Inzidenz des hepatozellulären Karzinoms (HCC) und die des kolorektalen Karzinoms (KRK) verringern. Es wird eine tägliche Aufnahme von 30 g/d empfohlen. Die tägliche Aufnahme von weniger als 5-6 g Salz kann die Magenkarzinominzidenz verringern. Ein hoher Konsum von Obst- und Gemüse senkte die Inzidenz von Plattenepithelkarzinomen des Ösophagus und das KRK-Auftreten, während bei den anderen untersuchten Karzinomen die Zusammenhänge nicht konstant waren. Die Zufuhr von einem Glas Milch pro Tag könnte die KRK-Inzidenz verringern, wobei bei größeren Mengen Unsicherheiten bestanden. Insbesondere ein hoher Konsum von verarbeitetem Fleisch (z.B. Wurst oder Schinkenprodukten) wirkte sich stärker auf das Auftreten der untersuchten Tumore aus als ein hoher Konsum von nicht-verarbeitetem Fleisch. Eine Aufnahme von 80-120 g/d an verarbeitetem Fleisch sollte zur Vermeidung eines KRK nicht überschritten werden. Eine moderate tägliche Kaffeezufuhr von zirka 3 Tassen pro Tag kann die Inzidenz des HCC verringern. Ein maßvoller und nicht täglicher Alkoholkonsum erhöhte das Auftreten der untersuchten Karzinome nicht eindeutig. Eine Zufuhr von mehr als 1-2 alkoholischen Getränken pro Tag sollte jedoch vermieden werden.
Konsequenzen: Eindeutige Ernährungsregime, die das Auftreten eines Karzinoms im Gastrointestinaltrakt vermeiden lassen, gibt es nicht. Jedoch stellen gesunde Ernährungsmuster, wie insbesondere eine mediterrane Ernährung, aufgrund der Unbedenklichkeit eine sinnvolle Diätweise dar. Weitere Ernährungsweisen, wie der dietary approach to stop hypertension (DASH-Diät) oder eine Diät gemessen am alternate healthy eating index (AHEI-) 2010, bilden im Kern ebenfalls eine gesunde Lebensweise ab und sind, was das Karzinomrisiko angeht, unbedenklich.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11339
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-123790
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Grundmann, Reinhart T.
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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