Titel: | Depression und Aggressivität - Eine Untersuchung mit Hilfe des Impliziten Assoziationstest (Agg-IAT) | Sprache: | Deutsch | Autor*in: | Banasiak, Sophie Luisa | Schlagwörter: | Major Depression; Aggressivität; Impliziter Assoziationstest; Implizite Messverfahren; Implicit Association Test; Major Depression | GND-Schlagwörter: | DepressionGND AggressionGND Implizites MotivGND Explizites GedächtnisGND |
Erscheinungsdatum: | 2021 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2024-11-06 | Zusammenfassung: | Bislang konnte in einer Vielzahl an Studien gezeigt werden, dass Depressionen mit einer erhöhten Aggressivität einhergehen. Hierbei wurden für die Datengewinnung jedoch lediglich explizite Messverfahren verwendet. Da implizite Messverfahren Einstellungen messen, die mit expliziten Messverfahren vermutlich nicht erfasst werden können, bieten sie einen entscheidenden Zugewinn an Informationen im komplexen Zusammenhang zwischen Depressionen und Aggressivität. Zudem werden mit ihrem Einsatz einige Fehlerquellen, wie z.B. die soziale Erwünschtheit, umgangen. Das Ziel dieser Querschnittstudie war es erstmalig zu untersuchen, ob Menschen mit Major Depression (MD) zusätzlich zu einer erhöhten aggressiven Selbsteinschätzung auch ein aggressiveres Selbstkonzept im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe aufweisen. Hierfür wurden 47 Teilnehmende aus einem ambulanten Setting, welche die Diagnose einer MD nach DSM (ermittelt mit Mini-International Neuropsychiatric Interview, Hamilton Depressionsskala, Quick Inventory of Depressive Symptomatology und Beck Depressionsinventar-II) erfüllten, und 40 gesunde Kontrollproband*innen mittels State-Trait-Ärgerausdrucksinventar-2 (STAXI-2; explizites Messverfahren) auf ihre aggressive Selbsteinschätzung untersucht. Im Weiteren wurde das aggressive Selbstkonzept aller Teilnehmenden mit dem Impliziten Assoziationstest für Aggressionen (Agg-IAT; implizites Messverfahren) objektiviert. Es konnte gezeigt werden, dass die Gruppe der Teilnehmenden mit MD sowohl ein signifikant stärkeres aggressives Selbstkonzept, als auch eine signifikant erhöhte aggressive Selbsteinschätzung im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe aufwies. Hierbei zeigte sich, dass diese Ergebnisse nicht signifikant mit dem Schweregrad der MD korrelierten. Zudem konnte eine signifikante mäßige positive Korrelation zwischen dem STAXI-2 und dem Agg-IAT gezeigt werden. Der Vielfach in der Literatur gefundene Zusammenhang von Depression und explizit gemessener Aggressivität wurde bestätigt und zeigte sich ebenfalls im aggressiven Selbstkonzept der Teilnehmenden mit MD. Diese Ergebnisse bringen neue Erkenntnisse, die insbesondere im Hinblick auf Diagnostik und Therapieprozesse von Menschen mit MD eine wichtige Rolle spielen könnten. Da dies lediglich eine Querschnittuntersuchung ist, die nur an einer mittelgroßen Kohorte erfolgte, sollte diese Thematik unbedingt in folgenden Untersuchungen weiter erforscht werden. |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11358 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-ediss-124125 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Jelinek, Lena |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
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