Titel: | Anamnesequalität und Anamnesedokumentation von Studierenden im Praktischen Jahr im Rahmen eines simulierten ersten Arbeitstages im Krankenhaus | Sprache: | Deutsch | Autor*in: | Obermüller, Mats Ingmar Felix | Schlagwörter: | clinical reasoning; Getriggerte Routinen; Induktives Streifen; simulierter Arbeitstag; Anamnesegespräch | GND-Schlagwörter: | AnamneseGND MustererkennungGND KrankenhausGND Praktisches JahrGND TherapieplanGND |
Erscheinungsdatum: | 2024 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2024-11-21 | Zusammenfassung: | Die Anamnese stellt den wichtigsten Bestandteil für die Diagnosestellung durch Mediziner:innen dar. Clinical Reasoning als Denkprozess spielt dabei eine entscheidende Rolle. Nicht nur die Anzahl der erhobenen Anamnesefakten ist von Relevanz, sondern auch die Art und Weise, wie diese erfragt werden. Ebenso ist die Dokumentation der Anamnese und der Differentialdiagnostik für das ärztliche Arbeiten von entscheidender Bedeutung. Daher wurde in dieser Arbeit die Anamnesequalität und -dokumentation bei PJ-Studierenden der Medizinischen Fakultät Hamburg erhoben. Es nahmen 32 PJ-Studierende an einem Simulationstraining eines ersten ärztlichen Arbeitstages teil, bei dem sie jeweils vier Anamnesegespräche führten und dokumentierten, sowie Verdachtsdiagnosen stellten und nach Bearbeitung der diagnostischen Schritte die Fälle oberärztlich vorstellten und diskutierten. Insgesamt lagen für die Analyse 126 videografierte und transkribierte Anamnesegespräche sowie 124 Dokumentationen vor. Aus den Transkripten der Anamnesegespräche wurden die Fakten exzerpiert und kategorisiert. Aus der Dokumentation wurden ebenfalls die Fakten identifiziert sowie die Differenzialdiagnosen. Die statistische Auswertung wurde mithilfe von Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Tests und Mann-Whitney-U-Tests durchgeführt. Der Bonferroni-korrigierte p-Wert für signifikante Unterschiede bei allen Vergleichen der Patient:innenfälle betrug p < 0,003 für Vergleiche zwischen den Gruppen und p < 0,004 innerhalb einer Gruppe. Die Anzahl an erfragten und dokumentierten Anamnesefakten oder der Dokumentationsquote korrelierte nicht mit dem Stellen der richtigen Diagnosen. Die Studierenden schienen häufig zwischen verschiedenen Anamnesestrategien wie getriggerte Routinen und induktivem Streifen zu wechseln. Einige Erkrankungen mit hoher Prävalenz waren nahezu für alle Studierenden korrekt herauszuarbeiten, wenn sich aus den Anamnesefakten ein Muster ergab. Clinical Reasoning schien nicht in allen Fällen Anwendung gefunden zu haben. Zwischen den beiden Gruppen gab es keine signifikanten Unterschiede. Bei einer Patientin erhoben die weiblichen Studierenden signifikant mehr Anamnesefakten als die Männlichen. Bei den Patient:innen wurden in drei Fällen signifikante Unterschiede bei den erhobenen Anamnesefakten und zwei bei den dokumentierten Anamnesefakten festgestellt. Eine Nennung der richtigen Diagnose resultierte in einer höheren Dokumentationsquote als in der Gruppe ohne richtige Diagnose. Die Anzahl der dokumentierten Anamnesefakten unterlag deutlichen Schwankungen zwischen den verschiedenen Fällen. Diese Studie unterstreicht, dass einige Studierende besser in der Anwendung von Clinical Reasoning und damit der Diagnosefindung trainiert sind und weitere kontrollierte Studien erforderlich sind, um die dafür veränderbaren Einflussfaktoren herauszufinden. |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11374 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-ediss-124312 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Harendza, Sigrid |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
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