Titel: Ungewissheit als Dimension pädagogischen Handelns in einem aktivierenden Sportunterricht
Sonstige Titel: Uncertainty as a dimension of pedagogical practice in activating physical education
Sprache: mehrsprachig
Autor*in: Stabick, Ole
Schlagwörter: Basisdimension; Unterrichtsqualität; kognitive Aktivierung; pädagogisches Handeln; transformatorische Bildungstheorie
GND-Schlagwörter: UngewissheitGND
ProfessionalisierungGND
Situiertes LernenGND
SportunterrichtGND
SchuleGND
BildungstheorieGND
Erscheinungsdatum: 2024-07
Tag der mündlichen Prüfung: 2024-12-19
Zusammenfassung: 
Im erziehungswissenschaftlichen Ungewissheitsdiskurs wird das Phänomen Ungewissheit als konstitutives Element von Unterricht gesehen. Es geht u. a. darum, dass Lehrpersonen nicht wissen können, was im Prozess des unterrichtlichen Handelns passieren wird. Sie müssen dementsprechend situativ-flexibel reagieren, um Lern- und Bildungsprozesse bei den Schüler:innen auch bzw. gerade in ungewissen Momenten zu ermöglichen. Der aus der empirischen Unterrichtsforschung stammende Diskurs zur Basisdimension der kognitiven Aktivierung wiederum hat den Anspruch, vertiefte Lernprozesse bei den Schüler:innen auszulösen, die über eine reine Wissensvermittlung hinausgehen und somit in eine ähnliche Richtung wie der Ungewissheitsdiskurs abzielen. In einem (kognitiv) aktivierenden Sportunterricht liegt es nahe, dass das Phänomen Ungewissheit eine zentrale Rolle für Lern- und Bildungsprozesse spielt, was auf Analogien zwischen Ungewissheits- und Aktivierungsdiskurs hinweisen könnte. Die vorliegende Dissertationsschrift setzt genau an dieser Stelle an und soll aufzeigen, dass Sportunterricht, der das Phänomen Ungewissheit didaktisch wendet, als eine konsequente, teilweise auch zugespitzte Umsetzung eines kognitiv aktivierenden Unterrichts betrachtet werden kann. Ziel ist es, die Diskurse zu Ungewissheit und kognitiver Aktivierung zusammenzudenken. Es geht darum, argumentativ aufzuschlüsseln, wie ein Sportunterricht ausgelegt und umgesetzt werden kann, der das Phänomen Ungewissheit als Bildungschance für Schüler:innen versteht, und was das für das Handeln von Sportlehrpersonen bedeutet. Publikation I arbeitet aus sportpädagogischer Perspektive den Ungewissheitsdiskurs anhand einer systematischen Überblicksarbeit auf. Zentrales Ergebnis ist, dass Ungewissheit einerseits eine Bildungschance für Schüler:innen im Sportunterricht bereithalten kann und es andererseits eine Herausforderung für Sportlehrpersonen ist, eben mit dieser Ungewissheit umzugehen. Publikation II widmet sich zunächst auf konzeptioneller Ebene dem sportpädagogischen Aktivierungsdiskurs, der anschließend empirisch mit der Perspektive der Sportlehrpersonen abgeglichen wird. In der durchgeführten Interviewstudie werden mit einer inhaltsanalytischen Herangehensweise zentrale Kriterien eines aktivierenden Sportunterrichts aus Sicht von Sportlehrpersonen herausgearbeitet. Für die konzeptionelle Verknüpfung beider Diskurse, die das hermeneutische Kernstück dieser Arbeit bildet, liefern Publikation I und Publikation II grundlegende Erkenntnisse. Publikation III greift die Erkenntnisse auf und skizziert anhand einer hochschuldidaktischen Seminarkonzeption Konsequenzen für die Sportlehrpersonenbildung. Die konzeptionelle Verknüpfung der Diskurse wird abschließend im Hinblick auf inhaltliche Aspekte, Limitationen und weiterführende Forschungsmöglichkeiten diskutiert.

In the educational discourse on uncertainty, the phenomenon of uncertainty is seen as a constitutive element of teaching. One of its main issues is that teachers are unable to know what will happen in the process of teaching. They must be able to react flexibly to the situation to enable learning processes and Bildung for students, even or particularly in uncertain moments. The discourse on the basic dimension of cognitive activation, which comes from empirical teaching research, in turn aims to initiate deeper learning processes in students that go beyond the transfer of pure information and therefore aim in a similar direction as the uncertainty discourse. In (cognitively) activating physical education, it is obvious that the phenomenon of uncertainty plays a central role in learning processes and Bildung, which could point to analogies between uncertainty and activation discourse. This dissertation addresses the latter precisely and is intended to show that physical education lessons that didactically address the phenomenon of uncertainty can be regarded as a logical, and in some cases also an intensified, implementation of cognitively activating lessons. The aim is to bring together the discourses on uncertainty and cognitive activation and to break down argumentatively how physical education lessons can be designed and implemented that see the phenomenon of uncertainty as an opportunity for Bildung for students, and what this means for the actions of physical education teachers. Publication I takes a systematic review of the discourse on uncertainty from a sports pedagogic perspective. The main result is that uncertainty can be understood as an opportunity for Bildung for students in physical education on the one hand and that it is a challenge for physical education teachers to deal with this uncertainty on the other. Publication II is initially dedicated to the sports pedagogical activation discourse on a conceptual level, which is then empirically compared with the perspective of sports teachers. In the interview study conducted, central criteria of activating physical education from the perspective of physical education teachers are identified by using a content analysis approach. Publication I and Publication II provide fundamental findings for the conceptual linking of both discourses, which forms the hermeneutic core of this work. Publication III picks up on the findings and outlines the consequences for physical education teacher training using a didactic seminar concept. Finally, the conceptual linking of the discourses is discussed with regard to aspects of content, limitations and opportunities for further research.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11396
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-118269
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Bähr, Ingrid
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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