Titel: | Die Koloskopie des kritisch kranken Patienten – eine systematische monozentrische Erfassung unter spezieller Beachtung der ischämischen Kolitis | Sprache: | Deutsch | Autor*in: | Meyerhoff, Matthias | GND-Schlagwörter: | ColoskopieGND IntensivstationGND Ischämische DickdarmentzündungGND GastrointestinalblutungGND Gastroenterologische EndoskopieGND DickdarmentzündungGND |
Erscheinungsdatum: | 2023 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2024-12-10 | Zusammenfassung: | Für eine relevante Anzahl kritisch kranker Patienten besteht die Indikation zur Endoskopie des unteren GI-Traktes. Die vorliegende Studie untersucht N = 422 Patienten, die eine Koloskopie unter intensivmedizinischen Bedingungen erhalten haben. Die dabei am häufigsten erfasste GI-Pathologie ist die ischämische Kolitis (n = 68; 16,1 %). Sie wird hervorgerufen durch eine kritische Minderperfusion der Dickdarmschleimhaut und kann sich endoskopisch in unterschiedlichen Schweregraden präsentieren. Dabei reicht das Spektrum von diskreten Rötungen bis hin zu schweren Blutungen aus nekrotischer Mukosa. Die zentrale Fragestellung ist deshalb, ob der endoskopisch erhobene Schweregrad der ischämischen Kolitis beim kritisch kranken Patienten eine Prognose über den weiteren klinischen Verlauf geben kann. Anhand von 2 in dieser Studie entwickelten unterschiedlichen Schweregradmodellen konnte gezeigt werden, dass Patienten mit einem schweren endoskopischen Befund (ausgedehnte Erosionen/Ulcerationen, nekrotische Mukosa, starke Blutungen) im weiteren klinischen Verlauf statistisch signifikant häufiger interventioneller Maßnahmen, insbesondere chirurgischer Art, bedürfen und statistisch signifikant häufiger versterben. Somit werden in der vorliegenden Studie 2 endoskopische Schweregradmodelle, die den weiteren klinischen Verlauf kritisch kranker Patienten mit ischämischer Kolitis weitestgehend korrekt vorhersagen können, entwickelt und damit die Prognoserelevanz der Koloskopie per se bei kritisch kranken Patienten mit ischämischer Kolitis deutlich gemacht. Weitere koloskopisch erfasste Entitäten sind eine vermutete Divertikelgefäßblutung (n = 58; 13,7 %), ein kolorektales Ulcus (n = 48; 11,4 %), pathologische Anastomosenverhältnisse (n=21; 5,0%), eine kolorektale Neoplasie (n=17; 4,0 %), eine Kolitis unklarer Genese (n = 15; 3,6 %) und eine Hämorrhoidalblutung (n = 12; 2,8 %). In n = 114 Fällen (27,0 %) konnte endoskopisch keine distinkte Pathologie gesehen werden. Hierbei handelte es sich in n = 71 Fällen (16,8 %) um einen Normalbefund und in n = 43 Fällen (10,2 %) um Blut ohne Blutungsquelle. Dementsprechend konnten in etwa 70% der Fälle GI-Pathologien mittels Koloskopie detektiert werden. Ferner war die Rate schwerer Endoskopie-induzierter Komplikationen mit < 1 % niedrig, weshalb die Koloskopie auch unter intensivmedizinischen Bedingungen als sicher eingestuft werden kann und damit ihren berechtigten Stellenwert auch im intensivmedizinischen Setting unterstreicht. A relevant number of critically ill patients need to undergo colonoscopy. We examined N = 422 patients who underwent colonoscopy in an intensive care unit. The most frequent pathologic entity is ischemic colitis (n = 68; 16,1 %). This disease is a result from a transient reduced blood supply of the colonic mucosa and can endoscopically present in different severity levels. Therefore, we investigated if the endoscopic findings could predict the further clinical course. We developed two severity scores to show that patients with severe endoscopic findings (deep long- segment erosions/ulcerations, necrotic mucosa, heavy bleedings) have a significantly higher need for further interventions in general and surgical interventions in particular as well as significantly lower survival rates. Consequently, this study developed two severity scores that could predict the further clinical course of critically ill patients with ischemic colitis and thereby reveals the prognostic relevance of colonoscopy per se for critically ill patients with ischemic colitis. Other entities detected by colonoscopy were diverticular bleeding (n = 58; 13,7 %), colorectal ulcer (n = 48; 11,4 %), anastomotic pathologies (n = 21; 5,0 %), colorectal neoplasia (n=17; 4,0%), indeterminate colitis (n=15; 3,6%) and bleeding from haemorrhoids (n = 12; 2,8 %). In contrast, there were n = 71 patients (16,8 %) with normal colon and n = 43 patients (10,2 %) with endoluminal blood without a colonic bleeding source. Thus, colonoscopy could detect a gastrointestinal pathology in about 70 % of the cases. Besides the rate of severe endoscopic complications were low (< 1 %). Therefore, we consider colonoscopies in an intensive care unit to be safe and see the importance for colonoscopy in an intensive care unit. |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11420 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-ediss-124861 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Rösch, Thomas Ehlken, Hanno |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
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Dissertation_MatthiasMeyerhoff.pdf | a4e7c8f2cdc139df6309b115abd3fa83 | 5.82 MB | Adobe PDF | Öffnen/Anzeigen |
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