Titel: Early onset Sepsis - Vergleich Symptom- versus Laborwert-basiertes Infektionsscreening beim reifen Neugeborenen
Sprache: Deutsch
Autor*in: Ahmann, Marie-Therese
Schlagwörter: Infektionsscreening; EOS; infection; screening; newborn
GND-Schlagwörter: NeugeborenensepsisGND
C-reaktives ProteinGND
Neugeborenen-ScreeningGND
SepsisGND
Bakterielle InfektionGND
Erscheinungsdatum: 2024
Tag der mündlichen Prüfung: 2025-01-15
Zusammenfassung: 
Mit bis zu 3,9 Millionen Neugeborenen, die jährlich an der Neugeborenensepsis erkranken, nimmt die Early onset Sepsis (EOS) mit Beginn in den ersten 72 Lebensstunden den größeren Anteil gegenüber der Late onset Sepsis ein. Die Mortalität dieser Erkrankung erreicht global eine Höhe von bis zu 16,4 %. Die frühzeitige Diagnosestellung mit darauffolgender antibiotischer Therapie hilft, Todesfälle zu vermeiden.
Es wurde eine unizentrische, retrospektive Analyse mit Vergleich zweier Screeningverfahren auf EOS bei Neugeborenen mit einem Gestationsalter ≥ 36 Schwangerschaftswochen durchgeführt (N = 128). Es wurden vorhandene Krankenhausdaten der Neugeborenen aus zwei verschiedenen Zeiträumen analysiert. Hauptunterscheidungspunkt war die Bestimmung des C-reaktiven Proteins (CRP) symptomloser Neugeborener gegenüber einem primär klinisch fokussierten Infektionsscreening (Kohorte KlinS). Die Analyse verglich weiterführend zeitraumübergreifend Neugeborene, die primär klinisch auffällig wurden (Kohorte pSym), mit denen, die zuerst die Bestimmung des CRPs erhalten hatten.
Zur Beantwortung der Fragestellung, ob das klinisch fokussierte Infektionsscreening signifikante Unterschiede für den Krankheitsverlauf der Neugeborenen mit EOS aufweist, wurde die statistische Analyse der Daten entsprechend der Verteilungsform anhand des T-Tests oder Mann-Whitney-U-Tests und bei kategorialen Variablen mit dem Chi²-Test oder dem Exakten Test nach Fisher durchgeführt.
Durch das klinisch fokussierte Infektionsscreening wurde eine Reduktion der Aufnahmehäufigkeit von 1,7 % auf 0,7 % und der Antibiotikatherapie festgestellt. Die Verlegung der Neugeboren erfolgte im Vergleich frühzeitiger (6 Stunden KlinS; 13 Stunden pSym). Diese Ergebnisse gingen mit einer höheren Symptomanzahl bei niedrigeren CRP-Spiegeln einher. Der Beginn der antibiotischen Therapie erfolgte früher (3 Stunden KlinS; 9 Stunden pSym), ohne steigende Behandlungsdauer und vermied somit die Progredienz der Erkrankung. Intensive klinische Zustandskontrollen soll jedes Neugeborenen erhalten, da ein großer Teil kranker Neugeborener (49 % pSym) ohne geburtshilfliche Risikofaktoren symptomatisch wird. Der größte Teil (56,5 % KlinS; 68,2 % pSym) der erkranken Kinder wurde in den ersten individuellen 24 Lebensstunden vor dem CRP-Anstieg symptomatisch.
Bei klinischer Symptomatik eines Neugeborenen muss die laborchemische Analyse nachrangig zur Verlegungsentscheidung eines suspekten Neugeborenen herangezogen werden, da der CRP-Wert der Klinik folgt und erst im Verlauf ansteigt. Der Therapiebeginn würde durch die Labordiagnostik verzögert werden. Durch klinisch fokussierte Infektionsscreenings erfolgt eine sichere und frühzeitige Detektion kranker Neugeborener.

With up to 3.9 million newborns falling sick with neonatal sepsis every year, the early onset sepsis (EOS), with beginning in the first 72 hours of life, takes the bigger part compared to the late onset sepsis. The disease has a global mortality rate up to 16.4 %. To prevent deaths, it is important to make the diagnosis early and start antibiotic therapy.
This was an unicentral, retrospective analysis to compare two different screenings of EOS for newborns ≥ 36 gestational weeks (N = 128). Existing data in hospital from two different time periods were analyzed. The main difference was the change from a laboratory-focused screening with determination of C-reactive-protein (CRP) into a screening focused on clinical symptoms (group KlinS). On the one hand the periods were compared and on the other hand newborns with primarily detected symptoms (group pSym) with newborns primarily got the CRP-control were compared.
For answering the main question, if the clinical symptoms focused screening shows differences fort he course of disease the statistical analysis took place depending on the distribution form by T-test or Mann-Whitney-U-Test and for categorical data using the Chi²-test or Fisher’s exact test.
Using the screening focused on clinical symptoms there was a reduce of admission frequency from 1,7 % to 0,7 % and antibiotic therapy. The transfer to neonatal ward was earlier (temporal distance: 6 hours KlinS; 13 hours pSym). The symptoms were more with lower CRP level. The antibiotic therapy began earlier (temporal distance: 3 hours KlinS; 9 hours pSym) and had no extension of duration of the therapy. There were no newborns getting sicker or detected later. The screening should focused on the individual first 24 hours of life, because most of the newborns (56,5 % KlinS; 68,2 % pSym) showing symptoms in this period. The screening should be for every newborn, especially because of the big part (49 % pSym) of newborns without obsteric risc factors.
For deciding whether to transfer a suspect newborn the laboratory analysis should not be used primarily before symptoms, because the CRP level will rise after clinical symptoms appear. The beginning of the antibiotic therapy would be delayed due to the laboratory parameters. The use of the screening focused on clinical symptoms is a safe method to detec ill newborns.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11458
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-125347
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Blohm, Martin
Koch, Lutz
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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