Titel: | Der Zusammenhang zwischen dem SSRI-/SSNRI- Blutserumspiegel und der Absetzsymptomatik während des Absetzprozesses von Antidepressiva | Sprache: | Deutsch | Autor*in: | Hemauer, Lea Antonia | Schlagwörter: | Absetzsymptomaik; Antidepressiva; Dosisreduktion; Absetzplan; Blutserumspiegel; SSRI; SSNRI | GND-Schlagwörter: | ArzneimittelüberwachungGND DepressionGND AntidepressivumGND Serotonin-Reuptake-HemmerGND PsychosomatikGND |
Erscheinungsdatum: | 2024 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2025-02-10 | Zusammenfassung: | Das Ziel der vorliegenden Dissertation war es, den Zusammenhang zwischen dem Blutserumspiegel von SSRI/SSNRI und der Symptomatik beim Absetzen von Antidepressiva zu untersuchen. Dabei standen die psychischen und physischen Symptome im vierwöchigenAbsetzprozess im Fokus. Es handelt sich um eine Untersuchung an 38 Teilnehmer:innen aus der FAB-Studie „Frei von Antidepressiva - Absetzen in ärztlicher und psychologischer Begleitung“, welche an den Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf und Marburg durchgeführt wird. Der Blutserumspiegel wurde zu Beginn der Absetzphase bestimmt. Innerhalb der wöchentlichen Studienvisiten wurde das physische und psychische Befinden der Teilnehmer:innen anhand von psychologischen Messinstrumenten über 4 Wochen evaluiert. Es ergaben sich in der Tendenz positive Zusammenhänge zwischen dem Blutserumspiegel von SSRI/SSNRI und der Absetzsymptomatik. Im Mittel zeigten Teilnehmer:innen mit höheren Blutserumspiegeln höhere Werte im DESS-Fragebogen, entsprechend stärkeren Absetzsymptomen im Absetzprozess. Allerdings ist die Aussagekraft der Ergebnisse aufgrund der geringen Anzahl an untersuchten Teilnehmer:innen nicht repräsentativ, sodass die zuvor aufgestellte Hypothese nicht auf die Gesamtheit bezogen werden kann. Der aktuelle Forschungsstand weist auf verschiedene Faktoren hin, welche einen Einfluss auf die Intensität der Absetzsymptomatik haben könnten. Beispielsweise steigern eine längere Therapiedauer, eine höhere Dosierung des Antidepressivums und ein jüngeres Patient:innenalter sowie negative Erwartungen durch frühere Absetzversuche das Risiko für das Auftreten von Absetzsymptomen, wohingegen sich Entspannung positiv auswirkt (Zwiebel and Viguera, 2022, Lincoln et al., 2021). Zu den Ergebnissen dieser Untersuchung lässt sich zusammenfassend sagen, dass die Absetzsymptome im Verlauf der vierwöchigen Absetzphase im Mittel zunahmen. Welchen Einfluss der initiale Blutserumspiegel des Antidepressivums dabei hatte, lässt sich mit den wenigen Daten nicht eindeutig klären. Die Ergebnisse entsprechen den Erwartungen, zeigen aber hohe intra- und interindividuelle Schwankungen, möglicherweise bedingt durch die verschiedenen bereits beschriebenen Einflussfaktoren. Weitere klinische Studien an großen Patient:innenkollektiven sind erforderlich, um das Zusammenwirken des Blutserumspiegels von SSRI/SSNRI und der Absetzsymptomatik zu untersuchen und so das Risiko für das Auftreten von Absetzsymptomen und deren Intensität im Vorfeld abschätzen zu können, um dann die notwendigen therapeutischen Maßnahmen einzuleiten. |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11502 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-ediss-125932 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Brassen, Stefanie |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
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