Titel: Prospektive Untersuchung der Inzidenz der SARS-CoV-2-Infektion bei Patienten mit Leberzirrhose und hepatozellulärem Karzinom, die während der SARS-CoV-2-Pandemie Kontakt zu einem medizinischen Tertiärzentrum hatten
Sprache: Deutsch
Autor*in: Kuballa, Lilith
Schlagwörter: Inzidenz; HCC; Hepatozelluläres Karzinom
GND-Schlagwörter: SARS-CoV-2GND
LeberzirrhoseGND
LeberzellkrebsGND
COVID-19GND
PandemieGND
Erscheinungsdatum: 2024-09
Tag der mündlichen Prüfung: 2025-02-13
Zusammenfassung: 
Ziel dieser Dissertation war es, prospektiv die Prävalenz und Inzidenz von SARS-CoV-2-Antikörpern bei Patienten mit Leberzirrhose und HCC am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf während der COVID-19-Pandemie zu ermitteln. Daraus sollte eine Beurteilung des Infektionsrisikos dieser gefährdeten Patientengruppe während des Klinikaufenthalts ab-geleitet werden. Insgesamt war die Prävalenz und Inzidenz von SARS-CoV-2-Antikörpern bei Patienten mit Leberzirrhose und HCC, die sich wiederholt am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf vorstellten und daher als COVID-19-gefährdet galten, sehr niedrig. Die Prävalenz betrug 0,7 % und die Inzidenz 0 %.
Die während des Beobachtungszeitraums am UKE implementierten Schutzmaßnahmen scheinen daher effektiv zu sein, sodass die Patienten keinem überdurchschnittlichen Risiko durch ihren ambulanten oder stationären Krankenhausaufenthalt ausgesetzt sind.
Bei nur einem Patienten wurden im Rahmen der Baseline-Erhebung SARS-CoV-2-Antikörper nachgewiesen. Obwohl dieser Patient verschiedene Risikofaktoren für einen schweren COVID-19-Verlauf wie eine Leberzirrhose, ein HCC sowie ein erhöhtes Alter und ein männliches Geschlecht aufwies, wurden keinerlei Symptome und keine Verschlech-terung der Leberfunktion beobachtet.
Die Gesamtmortalität in der Kohorte betrug 9,7 % und wurde primär durch Komplikationen im Rahmen der Lebererkrankungen verursacht. Eine SARS-CoV-2-Infektion trug nicht zu dieser Mortalitätsrate bei.
Zusammenfassend ist daher aufgrund unserer Daten vorbehaltlich der genannten Limitatio-nen festzustellen, dass die medizinische Versorgung von Patienten mit Leberzirrhose und HCC auch während der SARS-CoV-2-Pandemie mit konstanter Regelmäßigkeit bzw. gemäß den empfohlenen Routinekontrollen für Zirrhose-Patienten durchgeführt werden sollte, da die Patienten scheinbar keinem zusätzlichen Infektionsrisiko durch Ambulanzbesuche oder stationäre Behandlungen ausgesetzt sind, solange wirksame Präventionsmaßnahmen durch-geführt werden. Die Inzidenz für eine prognostisch relevante COVID-Erkrankung bei Pati-enten, die sich in der Hochphase des SARS-CoV-2-Ausbruchs in Deutschland im Kranken-haus vorstellten, war so gering, dass ein Meiden von ambulanten und stationären Klinikau-fenthalten zur Infektionsprävention nicht zu rechtfertigen ist, da eine verzögerte Diagnostik und Therapie zu einer potenziell schlechteren Prognose führen können. Insgesamt bleibt auf-grund der genannten Risikofaktoren weiterhin eine besondere Vorsicht im klinischen Um-gang mit diesen Patientengruppen zur Vermeidung einer SARS-CoV-2-Infektion notwendig.
Aufgrund unserer modernen Lebensweise kann davon ausgegangen werden, dass zukünftig weitere Pandemien auftreten werden. Daher ist es essenziell, weitere Forschung zur Optimie-rung von Infektionsschutzmaßnahmen zu initiieren, um die Versorgung von gefährdeten Patientengruppen zu gewährleisten.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11540
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-126459
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Kluwe, Johannes
Fründt, Thorben
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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