Titel: | Asking in freedom; Questioning and requesting in ǂĀkhoe Haiǁom | Sprache: | Englisch | Autor*in: | Hoymann, Gertie | Schlagwörter: | African linguistics; Conversation analysis; Social interaction; Namibia; Hunter-gatherer; Khoisan | GND-Schlagwörter: | AfrikanistikGND LinguistikGND Khoisan-SprachenGND KonversationsanalyseGND Namibia <Motiv>GND |
Erscheinungsdatum: | 2024 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2024-11-01 | Zusammenfassung: | In this thesis, the influence of culture and social organisation on language and interaction was explored. The areas of interaction that were focused on are the microsociology of questioning and requesting interaction occurring in everyday, informal conversations of ǂĀkhoe Haiǀǀom speakers as well as a language specific communication form called ǂgona: a type of conspicuous standing with the aim of making oneself available to be shared with. The findings were compared to what is known about (American) English interaction, and explanations were given for the commonalities and differences from a cultural perspective. The overall conclusions of this thesis are threefold. First, I have shown that culture can drive the choice for a grammatical form of an utterance (for example open questions vs. closed questions) as well as the choice of action (for example requesting vs. ǂgona). ǂĀkhoe speakers have a preference for indirect questioning forms in keeping with other aspects of their culture. The form requests take is related to a culturally motivated categorisation of goods and products. The higher the imposition of the request, which is related to the properties of the object requested, the more indirect the request. Moreover, the language specific ǂgona behaviour is inextricably linked and would not exist without ǂĀkhoe specific categorisation of goods, settlement patterns and sharing obligations. The second overall conclusion is that despite these clear influences of the culture and social organisation on language use, the basic structure of interaction is not directly influenced, and this structure of interaction as it was laid out by Sacks, Schegloff and Jefferson (1974) is universal, as long as one includes physical communication along with the verbal communication. And finally, this work shows that these basics of human interaction are present even in very divergent cultures. Not only are they present in large-scale, industrialized, sedentary, hierarchical cultures, but they are also present in small-scale, nomadic, egalitarian cultures. In dieser Arbeit wird der Einfluss von Kultur und sozialer Organisation auf Sprache und Interaktion untersucht. Es werden Universalien der Interaktion gesucht, und es wird argumentiert, dass es im Sprachgebrauch der Sprecher von ǂĀkhoe Haiǀǀom eine Präferenz für Nichtzwang gibt. Die Interaktionsbereiche, auf dem der Fokus liegt, sind die Mikrosoziologie der fragenden und fordernden Interaktion, die in alltäglichen, informellen Gesprächen von ǂĀkhoe Haiǀǀom Sprechern vorkommt, sowie eine sprachspezifische Kommunikationsform namens ǂGona: eine Art auffälliges Warten mit dem Ziel, sich für dem Teilen verfügbar zu machen. Die Ergebnisse werden mit dem, was über die Interaktion im (amerikanischen) Englisch bekannt ist, verglichen und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede aus kultureller Sicht erläutert. Die allgemeinen Schlussfolgerungen dieser Arbeit sind dreifach. Erstens habe ich gezeigt, dass eine kulturelle Präferenz für Nichtzwang in der Kommunikation die Wahl einer grammatikalischen Form einer Äußerung (z. B. offene Fragen gegenüber geschlossenen Fragen) sowie die Wahl einer Handlung (z. B. Bitten gegenüber ǂGona) beeinflussen kann. ǂĀkhoe-Sprecher bevorzugen indirekte Frageformen im Einklang mit anderen Aspeken ihrer Kultur. Die Form der Anfragen hängt mit einer kulturell motivierten Kategorisierung von Waren und Produkten zusammen, und je höher die Auferlegung, die auf den Eigenschaften des angefragten Objekts beruht, desto indirekter sind die Anfragen. Darüber hinaus ist das sprachspezifische ǂGona-Verhalten untrennbar verbunden mit ǂĀkhoe-spezifische Kategorisierung van Gütern, Siedlungsmustern und Teilenverpflichtungen und würde ohne dies nicht existieren. Die Praxis des auffälligen Wartens ist ein weiteres Zeichen für die Präferenz der Redner für Zwangslosigkeit. Die zweite allgemeine Schlussfolgerung ist, dass trotz dieser klaren Einflüsse der Kultur und der sozialen Organisation auf den Sprachgebrauch, die Grundstruktur der Interaktion nicht direkt beeinflusst wird, und zwar diese Struktur der Interation, wie sie von Sacks, Schegloff und Jefferson (1974) dargelegt wurde als universell, solange man neben der verbalen Kommunikation auch die körperliche Kommunikation einbezieht. Schlieslich zeigt diese Arbeit, dass diese Grundlagen menschlicher Interaktion auch in sehr unterschiedlichen Kulturen vorhanden sind. Sie kommen nicht nur in großen industrialisierten, sesshaften und hierarchischen Kulturen vor, sondern auch in kleinen, nomadischen, egalitären Kulturen. |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11586 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-ediss-127096 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Kießling, Roland |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
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