Titel: | Die Erhebung des psychosozialen Hilfebedarfs von Patienten in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie | Sprache: | Deutsch | Autor*in: | Wills, Christin | GND-Schlagwörter: | SozialarbeitGND Klinische PsychiatrieGND Psychosoziale SituationGND |
Erscheinungsdatum: | 2025 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2025-05-19 | Zusammenfassung: | Hintergrund: Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen leiden häufig unter komplexen sozialen Problemlagen und umfangreichen Teilhabeeinschränkungen. Sie sind signifikant häufiger von Armut, Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit betroffen. Die zeitgleiche Behandlung von psychiatrisch-psychologischen und sozialen Problemlagen ist essenziell, um einen möglichst umfassenden und nachhaltigen Behandlungserfolg sicherzustellen. Dem klinischen Sozialdienst kommt innerhalb dieser Versorgungsstrukturen eine zentrale Rolle zu. Zentrale Aspekte der klinischen Sozialarbeit in der Psychiatrie sind die möglichst globale Erfassung von Ressourcen und Problemlagen im individuellen lebensweltlichen Kontext und die Einleitung bedarfsgerechter Unterstützungsmaßnahmen. Vor dem Hintergrund steigender Arbeitsverdichtung, verschärften gesellschaftlichen Lebensbedingungen und gesetzlichen Versorgungsverpflichtungen kommt der psychosozialen Hilfebedarfserhebung eine zentrale Rolle zu. Diese werden im Rahmen der akutpsychiatrischen Behandlung bisher jedoch nicht standardisiert erfasst. Aus diesem Grund wurde am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, ein Screening-Instrument zur psychosozialen Hilfebedarfserhebung (PSH-7) in Form einer Selbsteinschätzung entwickelt und in einer Pilotstudie auf dessen Praxistauglichkeit überprüft. Fragestellung und Ergebnisse: Zunächst wurden bisherige Instrumente zur psychosozialen Bedarfserhebung auf deren Eignung entlang der forschungsleitenden Fragestellung analysiert. Die mangelnde Passung dieser Instrumente und oben genannte Rahmenbedingungen machte die Entwicklung eines kontextspezifischen Instruments notwendig. In einer Querschnittstudie (N=84) wurde der PSH-7 mit Hilfe von quantitativen und qualitativen Methoden auf Praktikabilität überprüft und deskriptiv ausgewertet. Einsamkeit, fehlende Tagesstruktur und Arbeitslosigkeit sind die am häufigsten genannten Problembereiche. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Studie ergänzen die internationale Befundlage zum Zusammenhang von psychosozialen Multiproblemlagen und der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Erkrankungen. Ergänzend hierzu zeigen die Ergebnisse, dass der PSH-7 als inhaltsvalides und geeignetes Instrument zur Erfassung der psychosozialen Hilfebedarfe innerhalb des akutpsychiatrischen Versorgungskontextes eingestuft werden kann. Mit seiner Hilfe lassen sich Hilfebedarfsdimensionen strukturiert und vollständig erfassen. Der PSH-7 steht nach der nun durchgeführten Pilottestung für eine weitere Erprobung und Anwendung in der Praxis zur Verfügung. |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11678 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-ediss-128246 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Karow, Anne |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
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Datei | Prüfsumme | Größe | Format | |
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Dissertation_ChristinWills.pdf | d6cf927700aae6b24e68768c93fe9275 | 6.71 MB | Adobe PDF | Öffnen/Anzeigen |
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