
Titel: | Das System der segmentierbaren Verben des Deutschen | Sonstige Titel: | The system of segmentable verbs in German | Sprache: | Deutsch | Autor*in: | Bock v. Wülfingen, Günther | Schlagwörter: | segmentierbare Verben; trennbare Verben; prototypisches System; Bedeutungsfunktionen | GND-Schlagwörter: | Verb Morphosyntax Grammatikalisation Syntax |
Erscheinungsdatum: | 2009 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2007-02-27 | Zusammenfassung: | Die vorliegende Arbeit analysiert die segmentierbaren Verben (komplexe, präverbierte V.) als System unter semantischen und syntaktischen Gesichtspunkten. Es wird eine Klassifizierung in drei Klassen angegeben, die sämtliche Vordersegmente umfaßt, also insbesondere auch Substantive. Unter semantischen (bedeutungsfunktionalen) Aspekten sind die Fähigkeiten der Vordersegmente hervorzuheben, aus homogenen Verben inhomogene zu machen, die Valenz zu modifizieren oder aus Adjektiven bzw. Substantiven Verben zu machen (direkte Transposition). Ein kleineres Subsystem läßt sich identifizieren, dem diese Fähigkeiten abgehen und dessen Elemente vor Allem lokale Bedeutung aufweisen. Die genannten Fähigkeiten des Hauptsystems zeigen sowohl distanzierungsfähige („trennbare“) wie auch nichtdistanzierungsfähige Verben (Kapitel 2). Dieser semantischen Homogenität des Systems steht die morphosyntaktische Opposition gegenüber. Es wird gezeigt, daß der syntaktische Fixpunkt der distanzierungsfähigen Verben die Position des Vordersegments am rechten Rand des Mittelfeldes ist. Daraus ergibt sich ohne Weiteres, daß zu- und ge-Morphem beim Infinitiv bzw. PII „trennbarer“ Verben keineswegs „eingefügt“ werden, sondern diese Erscheinung allein syntaktischer Natur ist bzw. beim PII allein vom Basisverb abhängt (Kapitel 3). Soweit scheinen Bedeutungsfunktionalität und Morphosyntax der segmentierbaren Verben orthogonal zueinander zu sein. Das manifestiert sich auch darin, daß segmentierbare Verben selbst dann in Distanzstellung stehen können, wenn sie durch direkte Transposition gebildet sind. Tatsächlich zeigt eine genauere Analyse (Kapitel 4 und 5) jedoch, daß am rechten Rand des Mittelfeldes semantische Einflüsse wirksam sind, die die quantitativ und qualitativ unterschiedliche Distribution verschiedener homonymer Wortarten der Vordersegmente erklären, und so insbesondere auch die Erscheinung der Pseudokomposita erfassen. In der Synthese wird unter Anderem aufgezeigt, daß die Nichtiterierbarkeit von Vordersegmenten semantisch und morphosyntaktisch zu erklären ist, ebenso wie die Tatsache, daß nur simpliziale Verben die Fähigkeit der Infinitrektion haben können. Die segmentierbaren Verben zeigen sich in mehrfacher Hinsicht als ein System mit Prototypencharakteristik. Das hat insbesondere zur Folge, daß eine operationale Definition für „segmentierbares Verb“ prinzipiell unmöglich ist (Abschnitte 6.5 und 6.6). |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/2465 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-40313 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Schröder, Ingrid (Prof. Dr.) |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
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dissertation.pdf | aa2c630a4f14f03b4fa34d1c07949e9b | 1.09 MB | Adobe PDF | Öffnen/Anzeigen |
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