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Titel: Über die Situation von Hamburger Verstorbenen (> 60 Jahre) mit einem oder mehreren höhergradigen Dekubitalulzera in der letzten Lebensphase
Sprache: Deutsch
Autor*in: Schmunkamp, Frieda
GND-Schlagwörter: DekubitusGND
Erscheinungsdatum: 2012
Tag der mündlichen Prüfung: 2013-06-26
Zusammenfassung: 
In einer prospektiven Studie wurde die Versorgung von 144 Verstorbenen mit einer oder mehreren höhergradigen Dekubitalläsion(en) (Grad III und IV nach SHEA) im Zeitraum vom 01. Oktober 2010 bis einschließlich zum 30. September 2011 im Rahmen der Krematoriums-Leichenschau in den Krematorien Öjendorf, Stade, Tornesch und Lüneburg dokumentiert. Anhand der zugehörigen Todesbescheinigungen konnte der letzte Wohn- und Sterbeort der gemeldeten Verstorbenen ausfindig gemacht werden. Mehrfachnennungen der Sterbeorte wurden ebenso ausgewertet wie die stadtbezirksspezifische Auswertung in Hamburg.

Neben der rechtsmedizinischen Studie wurde das Projekt „Sektorübergreifende Qualitätssicherung in der Pflege“ (SQS) der Hamburgischen Pflegegesellschaft durch einen stetigen Datenabgleich und die Auswertung von Einzelfallanalysen aus den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen begleitet. Hinzu kommt die Begleitung eines Projektes der AWO mit dem Namen „Augen auf!“, welches das private Umfeld von älteren Mitmenschen in Hamburg näher beleuchtet und Unterstützungsangebote vermittelt.

Die Prävalenzen für Menschen über 60 Jahren in Hamburg und Umland betrug in dieser Studie 0,64% einen höhergradigen Dekubitus (0,35% Grad III und 0,29% Grad IV) in der letzten Lebensphase zu entwickeln. Speziell für Hamburg ergab sich eine Prävalenz von 0,84% in Hinblick auf eine höhergradige Dekubitalläsion (0,46% Grad III und 0,38% Grad IV). Im Vergleich zu den vorangegangenen Studien in Hamburg ist die Prävalenz von höhergradigen Dekubitalläsionen bei Verstorbenen gesunken. Im Jahr 1998 betrug diese nach HEINEMANN et al. für einen Dekubitus dritten Grades 1,1% und für einen Dekubitus Grad IV mit 0,9%. Im Jahr 2008 wurde von TILLMANN festgestellt, dass die Prävalenzen für einen Dekubitus Grad III für die Verstorbenen ab 60 Jahren etwa 1,6% und etwa 0,9% für die Läsionen vierten Grades betrugen.
Häufungen von unterversorgten, höhergradigen Läsionen konnten vor allem in stationären Pflegeeinrichtungen aufgedeckt werden. Besondere Risikokonstellationen stellten (zu) lange Zeiträume bis zur realisierten Hilfsmittelverordnung und hinsichtlich der erforderlichen Arztbesuche in den Pflegeeinrichtungen dar.

Der Datenabgleich mit der HPG erfolgte über einen HASH–Code und lieferte (nur) drei gemeinsame Fälle mit den Daten des Instituts für Rechtsmedizin. Ob die an dem Projekt „Sektorübergreifende Qualitätssicherung in der Pflege“ teilnehmenden Pflegeeinrichtungen weniger stark von Dekubitus betroffen sind, kann erst in folgenden Studien beurteilt werden.
Der Datenabgleich mit den Daten des „Augen auf!“-Projektes der AWO ergab keine Übereinstimmung. Im Bereich der häuslichen Pflege werden weitere Studien angesetzt werden müssen, die insbesondere die Versorgungsqualität durch die niedergelassenen Hausärzte sowie im Bereich der privaten, häuslichen Pflege untersuchen.

Die größte Schwierigkeit in der Dekubitusprophylaxe und –therapie ist es, längst vorhandenes Wissen umzusetzen. Hinzu kommt, dass die Datenlage weiter verbessert werden muss und vergleichbarer für zukünftige Studien gestaltet werden sollte. Insbesondere für den Datenabgleich mit den Hamburger Krankenhäusern im Rahmen des EQS-Projektes ist dies sinnvoll.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/3611
URN: urn:nbn:de:gbv:18-101235
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Püschel, Klaus (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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