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Titel: Untersuchung zu Fentanylkonzentrationen im Haar Verstorbener nach transdermaler Applikation zu Lebzeiten
Sonstige Titel: Analysis of the concentration of Fetanyl in the hair of deceased humans after transdermal applications in their lifetime
Sprache: Deutsch
Autor*in: Lohnert, Michèle
Schlagwörter: Durogesic®; Durogesic®-Pflaster; postmortem; Hair Analysis; Fentanyl; Durogesic®; Toxicology; Opioid
GND-Schlagwörter: Fentanyl
Haaranalyse
Haar
OpioideGND
ToxikologieGND
Transdermales therapeutisches System
Erscheinungsdatum: 2011
Tag der mündlichen Prüfung: 2011-12-05
Zusammenfassung: 
Die Therapie von Schmerzen verschiedener Genese bei Schmerzpatienten durch das Opioid Fentanyl in Form eines Durogesic®-Pflasters wird immer häufiger in Anspruch genommen. Die unkomplizierte Handhabung eines Pflasters und die Umgehung des Schluckvorgangs bei Tabletteneinnahme machen die Verwendung eines Durogesic®-Pflasters besonders für Schmerzpatienten mit Schluck- und intestinalen Resorptionsstörungen immer attraktiver. Allerdings treten auch immer wieder Fälle des Missbrauchs oder der Überdosierung mit bis zu tödlichen Folgen auf.
In der Situation, in der keine Anamnese hinsichtlich eines möglichen Fentanylgebrauchs erhoben werden kann, kann eine Haaranalyse hilfreich sein. Sie gibt Aufschluss über die Gewohnheiten des Konsumenten, ob er das Medikament zum ersten Mal verwendet hat oder es schon über einen längeren Zeitraum eingenommen hat, da sich Fremdstoffeinlagerungen in den Haaren angesammelt haben können.
In diesem Zusammenhang muss auch die Möglichkeit der Entwicklung einer Toleranz in die Überlegung mit einbezogen werden, da für einen opioid-naiven Patienten eine bestimmte Dosis schon zu erheblichen Nebenwirkungen führen kann, die für einen opioid-gewöhnten Patienten die gewünschte Wirkung hervorruft.
In dieser Studie wurden von 119 Verstorbenen, die bis zu ihrem Tode mit einem Durogesic®-Pflaster gegen Schmerzen therapiert wurden, Haarproben entnommen und auf Fentanyl untersucht.
Das Ziel dieser Studie war es, zu ermitteln, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der transdermal applizierten Dosis an Fentanyl in Form eines Durogesic®-Pflasters und der nachgewiesenen Konzentration von Fentanyl im Haar.
Es wurden Fentanylkonzentrationen von 0 bis zu 2,39 ng/mg im Haar gefunden, im Mittel lag die Konzentration bei 0,29 ng/mg.
Mit Hilfe der statistischen Auswertung wurde ein r-Wert von 0,2826 ermittelt, der aussagt, dass es keinen Zusammenhang zwischen der applizierten Fentanyl-Dosis und der nachgewiesenen Fentanylkonzentration im Haar gibt. Eine gezielte Auswertung unter Berücksichtigung der Haarfarben und der Körperstatur erbrachte keine nennenswerte Verbesserung in der Korrelation.
Zusätzlich zu den Verstorbenen wurden auch Haare von einer kleinen Referenzgruppe (n=13) von lebenden Fentanyl-Patienten untersucht. Der r-Wert beträgt in dieser Auswertung 0,6632, sodass eine Korrelation zwischen der applizierten Dosis und der analysierten Fentanylkonzentration im Haar besteht. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass dieses Ergebnis aufgrund der geringen Patientenzahl nicht aussagekräftig ist und bei einer höheren Anzahl an Proben auch eine schlechtere Korrelation errechnet werden würde.
Alleine anhand der gemessenen Haarkonzentrationen zu entscheiden, ob als
Todesursache eine Intoxikation mit transdermal appliziertem Fentanyl in Frage kommt, ist nicht möglich. Es kann allerdings ein längerer Gebrauch von Fentanyl durch den Nachweis im Haar bestätigt beziehungsweise aufgedeckt werden.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/4403
URN: urn:nbn:de:gbv:18-55808
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Schmoldt, Achim (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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