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Titel: Parents between Work and Family : New Empirical Evidence from Industrialised Countries
Sonstige Titel: Eltern zwischen Erwerbstätigkeit und Familie : Neue empirische Evidenz aus Industriestaaten
Sprache: Englisch
Autor*in: Reich, Nora
Erscheinungsdatum: 2013
Tag der mündlichen Prüfung: 2013-01-23
Zusammenfassung: 
This dissertation addresses the topical issue of parents’ reconciliation of work and family life from an economist’s perspective. The main objective of this dissertation is to contribute to the empirical economic literature on the relationships between family policy, parents’ childcare and paid work, and fertility in Germany as well as other industrialised countries. Within this broad definition, first and foremost, new insights on the fathers’ role are provided, because their role besides a source of financial security has long been neglected in economic research. Moreover, this dissertation provides empirical evidence of the relationship between women’s work sector and fertility, assuming that workplace characteristics are a crucial factor for the reconciliation of work and family life that can be influenced by employers as well as by policy makers.

In the first article, ‘Predictors of Fathers’ Use of Parental Leave in Germany’, socio-economic and workplace-related predictors of the fathers’ use of parental leave after the introduction of the Parental Allowance and Parental Leave Act (Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz, BEEG) in Germany in 2007 are identified for the first time. The dependent variable distinguishes between fathers who have been using parental leave during the time of the interview and fathers not having used this leave at that point in time. The results show that the mother’s work status and income have a large impact on the father’s parental leave use. Moreover, several individual and workplace characteristics matter, also in comparison to his partner’s.

The second article, ‘Fathers’ Childcare and Parental Leave Policies: Evidence from Western European Countries and Canada’ (joint with Christina Boll and Julian Leppin) aims at reducing the knowledge gap regarding the relationship between parental leave policies for fathers and fathers’ childcare time in industrialised countries. Individual-level diary data from 30 surveys of the Multinational Time Use Study, covering eight industrialised countries from 1971 to 2005, are linked to national parental leave characteristics. The main results are that parental leave characteristics are only weakly correlated with fathers’ childcare time, and that the association depends on fathers’ educational level.

The third article – ‘Fathers’ Childcare: the Difference between Participation and Amount of Time’ – addresses primarily a methodological question: Whether and how predictors of fathers' participation in childcare, defined as zero versus more than zero minutes of childcare, differ from predictors of participating fathers' amount of time on childcare, measured as minutes on the survey day. It is inspired by recent findings that non-participants differ substantially from participants in terms of their social, economic, and demographic characteristics, contradicting the assumptions and methodologies of earlier studies. Results confirm that there are remarkable differences between factors influencing participation in childcare and factors affecting participating fathers' time spent with children in all of the ten countries analysed. The results call for caution regarding findings from existing studies not distinguishing participation from participating fathers' childcare minutes.

The fourth article, which is titled ‘Public Sector Employment and Fertility in Germany’, addresses the role of workplace characteristics for fertility. It is hypothesised that, among working women in Germany, the number of children is significantly higher for those employed in the public sector than those working in the private sector, as working conditions are more family friendly in the public sector. The results show that public sector employment is positively correlated with the number of children among working women in partnerships. Moreover, for this subgroup, estimating predictors of the number of children for each work sector separately reveals that the negative effect of the educational level on fertility is much weaker in the public than in the private sector. It is concluded that a mother’s job in the public sector alone is not enough reason for women to have more children, but that only in combination with a partner, who could provide additional financial security and assume childcare and housework tasks, a significant result for fertility is visible.

In der vorliegenden Dissertation geht es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus ökonomischer Sicht. Hauptanliegen dieser Dissertation ist es, einen Beitrag zur empirischen ökonomischen Literatur zum Zusammenhang zwischen Familienpolitik, elterlicher Kinderbetreuung und Erwerbsarbeit sowie Fertilität in Deutschland und weiteren Industriestaaten zu liefern. Vor allem trägt diese Dissertation dazu bei, neue Erkenntnisse zur Rolle von Vätern bezüglich der Vereinbarkeitsfrage zu erbringen, denn diese wurde in der Literatur, abgesehen von der Ernährerrolle, bislang wenig beachtet. Darüber hinaus liefert die vorliegende Arbeit neue Erkenntnisse zu dem Zusammenhang zwischen dem Beschäftigungssektor der Frau und ihrer Kinderzahl.

In dem ersten Artikel - „Einflussfaktoren auf die Elternzeit-Inanspruchnahme von Vätern in Deutschland“ - werden sozio-ökonomische und arbeitsplatzbezogene Einflussfaktoren auf die Elternzeit-Inanspruchnahme von Vätern nach der Einführung des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes analysiert. Die abhängige Variable unterscheidet zwischen Vätern, die sich zum Befragungszeitpunkt in Elternzeit befanden, und solchen, die sich zum Zeitpunkt nicht in Elternzeit befanden. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem der relative Erwerbsstatus und das relative Einkommen im Vergleich zur Partnerin für die Elternzeit-Inanspruchnahme von Vätern ausschlaggebend ist. Daneben haben weitere sozio-ökonomische und arbeitsplatzbezogene Merkmale einen Effekt, zum Teil auch im Vergleich zur Partnerin.

Der zweite Artikel - „Die Kinderbetreuungszeit von Vätern und die Familienpolitik: Evidenz aus Westeuropa und Kanada“ (Ko-Autoren Christina Boll und Julian Leppin) - untersucht den Zusammenhang zwischen Elternzeitregelungen und der Kinderbetreuungszeit von Vätern. Individualdaten der Multinational Time Use Study von 30 Befragungswellen aus acht Industriestaaten von 1971 bis 2005 werden zu diesem Zweck mit länder- und zeitspezifischen Elternzeitcharakteristika verbunden. Das Ergebnis zeigt, dass die Elternzeitcharakteristika nur schwach mit der Kinderbetreuungszeit von Vätern korrelieren, und dass der Zusammenhang vom Bildungsniveau der Väter abhängt.

In dem dritten Artikel – „Kinderbetreuung von Vätern: Der Unterschied zwischen Teilnahme und Dauer“ – wird einer methodischen Frage nachgegangen: Ob und wie sich die Einflussfaktoren auf die Teilnahme an Kinderbetreuung, definiert als null versus mehr als null Minuten Kinderbetreuungszeit am Befragungstag, von den Einflussfaktoren auf die Dauer der Kinderbetreuungszeit am Befragungstag bei teilnehmenden Vätern unterscheidet. Hintergrund ist, dass die neueste Forschung Unterschiede zwischen Teilnehmern und Nicht-Teilnehmern im Hinblick auf sozio-ökonomische und demografische Eigenschaften nahelegt, und damit frühere Annahmen und Methoden in Frage stellt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Einflussfaktoren auf die beiden Zielgrößen zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. Daher stellen sie Erkenntnisse aus Studien, in denen nicht zwischen Teilnehmern und Nicht-Teilnehmern unterscheiden wird, in Frage.

In dem vierten Artikel – „Beschäftigung im öffentlichen Dienst und Kinderzahl in Deutschland“ – geht es um die Rolle des Beschäftigungssektors von Frauen für die Fertilität. Da die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst als familienfreundlicher als in der Privatwirtschaft gelten, wird hier der Hypothese nachgegangen, dass unter erwerbstätigen Frauen solche im öffentlichen Dienst mehr Kinder als solche in der Privatwirtschaft haben. Dieser positive Zusammenhang konnte nur für die Subgruppe der Frauen mit Partner gezeigt werden. Darüber hinaus ist für diese Subgruppe der Unterschied in der Kinderzahl zwischen Frauen mit unterschiedlichen Bildungsniveaus im öffentlichen Dienst schwächer als in der Privatwirtschaft. Der Partner spielt also eine Rolle für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, abhängig vom Beschäftigungssektor der Frau.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/4790
URN: urn:nbn:de:gbv:18-60381
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Straubhaar, Thomas (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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