Volltextdatei(en) vorhanden
Titel: Erfolge und Probleme der ambulanten Palliativversorgung nach Einführung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) : eine Untersuchung im Raum Neumünster
Sonstige Titel: Success and limitations of palliative care provision after the implementation of specialized outpatient palliative care (SAPV)
Sprache: Deutsch
Autor*in: Hagemeier, Annika
Schlagwörter: Versorgungsforschung; ambulante Versorgung; Rolle des Hausarztes; Krankenhauseinweisung; palliative care; specialized outpatient palliative care; outpatient care; symptom control; general practitioner
GND-Schlagwörter: PalliativmedizinGND
Spezialisierte ambulante PalliativversorgungGND
Medizinische VersorgungGND
HausarztGND
Erscheinungsdatum: 2013
Tag der mündlichen Prüfung: 2014-04-08
Zusammenfassung: 
Hintergrund:
Im Sterben in der gewohnten häuslichen Umgebung bleiben zu können, ist vielen Menschen ein wichtiges Anliegen. Seit 2007 besteht der gesetzliche Anspruch auf eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Inwiefern diese Versorgungsform zur Folge hat, dass mehr Menschen in der Häuslichkeit sterben und wann bzw. warum die SAPV an Grenzen stößt, ist bisher nicht untersucht worden.

Methodik: Im Zeitraum September bis Dezember 2011 wurde anhand semistrukturierter Interviews sowie Einsatz eines Fragebogens mit 12 Mitarbeitenden der verschiedenen Berufsgruppen des Hospiz- und Palliativnetzes Neumünster (HPNN) in Schleswig-Holstein und sechs Hausärzten der Region untersucht, inwiefern das Arbeiten nach SAPV im Raum Neumünster ein Sterben in der Häuslichkeit ermöglicht. Es wurde weiterhin thematisiert, welche Faktoren trotz SAPV limitierend auf eine ambulante Versorgung von Sterbenden wirken.
Die Interviews wurden aufgezeichnet, transkribiert und einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring unterzogen. Die Antworten der Fragebögen wurden nach Auswertung grafisch dargestellt und in Zusammenschau mit den Interviews interpretiert.

Ergebnisse: SAPV ermöglicht in Neumünster mehr Menschen als bisher ein Sterben daheim. Dies liegt insbesondere in der Sicherheit begründet, welche Patienten und Angehörigen durch die 24-stündige Erreichbarkeit eines kompetenten Teams, die antizipierende Symptomkontrolle und die Aufklärung und Anleitung der Angehörigen vermittelt wird. Es bestehen allerdings Einschränkungen. Die Angehörigen sind auch mit einer SAPV stark in die Versorgung eingebunden und müssen eine Vielzahl auftretender Probleme zunächst selbstständig bewältigen. Die Belastbarkeit und eventuelle Überlastung der Angehörigen bleibt damit ein Problem, welches zu einem Abbruch der ambulanten Versorgung und zu einer Krankenhauseinweisung führen kann.

Schlussfolgerungen: Ein Sterben in der Häuslichkeit bleibt damit trotz SAPV daran gebunden, inwiefern es gelingt, die beteiligten Angehörigen zu entlasten und in Krisensituationen aufzufangen. Eine stärkere Einbindung psychosozialer Berufsgruppen könnte hierfür sinnvoll sein.

Background:
Dying at home is an important concern for many people. Since 2007, German patients have been entitled to receive specialized outpatient palliative care (SAPV). It has not yet been researched to what extent this provision of care has enabled more people to die at home. It has not been investigated why and when specialized outpatient palliative reaches its constraints or limitations.

Methods:
From September to December 2011, twelve semi-structured interviews with different professional members of the specialized outpatient palliative care team (SAPV) from the region of Neumünster in Schleswig-Holstein were carried out. The interviewees also completed questionnaires concerning specialized palliative care by using Likert scales.
A second part of the study included six semi-structured interviews with general practitioners from the region of Neumünster.
It has been researched to what extent specialized outpatient palliative care in Neumünster allows people to die at home and which factors restrict outpatient care provision and thus lead to hospitalisation.
The interviews have been recorded, transcribed and analysed by qualitative content analysis according to Mayring. Results from the questionnaires have been evaluated and graphically illustrated.

Results:
Specialized outpatient palliative care allows more people than before in the region of Neumünster to die at home. The main reason for this is the security offered to patients and family members by the 24-hour availability of professional support by the specialized palliative care team, but also by anticipating symptom control and the instruction of family members. But even in case of intervention by a specialized palliative team, there are limitations to dying at home. Family members are highly engaged in care provision and have to cope with a number of occurring problems on their own before the team intervenes. A lack of resilience and a possible overstrain of the family members can lead to the termination of outpatient care provision and to hospitalisation.

Conclusions: Despite the presence of a specialized outpatient palliative care team, dying at home is highly related to the fact to which extent support of family members and crisis management at home are possible. Therefore, it could make sense to intensify the commitment and inclusion of psychosocial professionals.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/5907
URN: urn:nbn:de:gbv:18-74244
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: van den Bussche, Hendrik (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

Dateien zu dieser Ressource:
Datei Beschreibung Prüfsumme GrößeFormat  
Dissertation.pdfa56a2ab4378b891b691169244d65f9ba876.77 kBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen
Zur Langanzeige

Diese Publikation steht in elektronischer Form im Internet bereit und kann gelesen werden. Über den freien Zugang hinaus wurden durch die Urheberin / den Urheber keine weiteren Rechte eingeräumt. Nutzungshandlungen (wie zum Beispiel der Download, das Bearbeiten, das Weiterverbreiten) sind daher nur im Rahmen der gesetzlichen Erlaubnisse des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) erlaubt. Dies gilt für die Publikation sowie für ihre einzelnen Bestandteile, soweit nichts Anderes ausgewiesen ist.

Info

Seitenansichten

377
Letzte Woche
Letzten Monat
geprüft am 27.03.2024

Download(s)

122
Letzte Woche
Letzten Monat
geprüft am 27.03.2024
Werkzeuge

Google ScholarTM

Prüfe