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Titel: Veränderung des Wohlbefindens ambulanter Patienten/innen im Rahmen von manualisierten Kurzzeit-Gruppenpsychotherapien in der psychosomatischen Versorgung
Sonstige Titel: Changes in the well-being of outpatients in the context of manualized short-term group psychotherapies in psychosomatic care
Sprache: Deutsch
Autor*in: Stieper, Katja
Schlagwörter: manualisierte Kurzzeit-Gruppenpsychotherapie; well-being; psychosomatic care; manualized short-term group psychotherapy
GND-Schlagwörter: WohlbefindenGND
Psychosomatische Versorgung
Gruppentherapie
Erscheinungsdatum: 2019
Tag der mündlichen Prüfung: 2020-01-07
Zusammenfassung: 
Veränderung des Wohlbefindens ambulanter Patienten/innen im Rahmen von manualisierten Kurzzeit-Gruppenpsychotherapien in der psychosomatischen Versorgung

Einleitung: Bislang wurde nur in wenigen Studien der Einfluss von Psychotherapie auf das Wohlbefinden untersucht. Das Ziel der vorliegenden prospektiven Beobachtungsstudie war deshalb, die Veränderung des Wohlbefindens von Patienten/innen im Rahmen von manualisierten Kurzzeit-Gruppenpsychotherapien sowie den Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und störungsspezifischer Wahrnehmung zu untersuchen.
Methoden: Zwischen 09/2017 und 10/2018 wurden 95 Patienten/innen (62,1% weiblich, 37,9% männlich; Durchschnittsalter 43,1 Jahre) fünf verschiedener Gruppenangebote der Psychosomatischen Institutsambulanz des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf rekrutiert. Das primäre Outcome des Wohlbefindens wurde mittels der Short Warwick-Edinburgh Mental Well-Being Scale (SWEMWBS) vor und nach Gruppenteilnahme erhoben. Zur Erfassung des sekundären Outcomes wurden störungsspezifische Instrumente genutzt (gruppenübergreifend: PHQ-9, GAD-7, PDI, BIPQ; gruppenspezifisch: PHQ-15, SSD-12, DEBQ, EDE-Q). Innerliche Beteiligung, aktive Mitwirkung und Nutzen der Sitzung bezüglich der Symptombewältigung wurden ebenfalls erfasst. Wichtige Inhalte und störende Aspekte wurden freitextlich erhoben und qualitativ ausgewertet.
Ergebnisse: Hypothesenkonform zeigte sich in der Gesamtstichprobe eine Verbesserung des psychischen Wohlbefindens nach Gruppenteilnahme. In Hinblick auf sekundäre Outcomes zeigten sich Verbesserungen nach Gruppenteilnahme bei PHQ-9 (p=0.017), GAD-7 (p=0.015) und PDI (p=0.003). Die innerliche Beteiligung und aktive Mitwirkung der Patienten waren „gut“ bis „sehr gut“. Als hilfreich wurden indikationsspezifische Module empfunden. Qualitative Ergebnisse wurden den therapeutischen Wirkfaktoren von Yalom und Grawe sowie induktiven Kategorien zugeordnet. Wichtigster Aspekt war die „Mitteilung von Informationen“. Störend waren insbesondere eigene Anteile der Patienten.

Diskussion: Die manualisierten Kurzzeit-Gruppenpsychotherapien zeigten sich über alle Gruppen hinweg wirksam zur Verbesserung des Wohlbefindens. Die angewandten indikationsspezifischen Module könnten zukünftig noch verstärkt in die Therapie eingebunden werden. Weitere Untersuchungen zum Zusammenhang von Wohlbefinden und störungsspezifischer Wahrnehmung sowie innerlicher Beteiligung/aktiver Mitwirkung sollten zur effektiveren Behandlung von Patienten/innen durchgeführt werden.

Changes in the well-being of outpatients in the context of manualized short-term group psychotherapies in psychosomatic care

Introduction: So far, only a few studies have investigated the influence of psychotherapy on well-being. Therefore, the aim of the present prospective observational study was to investigate the changes in the well-being of outpatients in the context of manual short-term group psychotherapies as well as the context between well-being and disorder-specific perception.
Methods: Between 09/2017 and 10/2018, 95 outpatients (62.1% female, 37.9% male; average age 43.1 years) were recruited from five different groups offered by the Department of Psychosomatic Medicine and Psychotherapy of the University Medical Center Hamburg-Eppendorf. The primary outcome of well-being was measured using the Short Warwick-Edinburgh Mental Well-Being Scale (SWEMWBS) before and after group participation. Disorder-specific instruments were used to measure secondary outcomes (group-wide: PHQ-9, GAD-7, PDI, BIPQ; group-specific: PHQ-15, SSD-12, DEBQ, EDE-Q). Internal involvement, active participation and benefits of each session regarding symptom management were also recorded. Important contents and disrupting aspects were collected free-text and qualitatively evaluated.
Results: In line with the hypotheses, the overall sample showed an improvement in psychological well-being after group participation. Regarding secondary outcomes, improvements were observed after group participation in PHQ-9 (p=0.017), GAD-7 (p=0.015) and PDI (p=0.003). The internal involvement and active participation of the patients were "good" to "very good". Indication-specific modules were found to be helpful by the patients. Qualitative results were assigned to the therapeutic factors of Yalom and Grawe as well as to inductive categories. The most important aspect was the "Imparting of Information". Particularly patients' own proportions were disrupting.
Discussion: The manualized short-term group psychotherapies were effective across all groups to improve well-being. In future the indication-specific modules applied could be integrated more strongly into the therapy. Further investigations on the context between well-being and disorder-specific perception as well as internal involvement/active participation should be carried out for a more effective treatment of patients.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6148
URN: urn:nbn:de:gbv:18-102156
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Löwe, Bernd (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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