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Titel: Diagnose und Therapie des Polyzystischen Ovar Syndroms (PCOS) : eine Fragebogenstudie zur Wahrnehmung der Symptome und der medizinischen Maßnahmen
Sprache: Deutsch
Autor*in: Linzbach, Aissa
Schlagwörter: PCOS; Syndrom der polycystischen Ovarien; PCOS; polycystic ovary syndrome
GND-Schlagwörter: DiagnostikGND
TherapieGND
Sterilität
Hirsutismus
Symptom
SyndromGND
Zyste
Eierstock
ArztGND
Diagnose
Erscheinungsdatum: 2016
Tag der mündlichen Prüfung: 2016-06-01
Zusammenfassung: 
Das Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS) ist eine der häufigsten endokrin-metabolischen Erkrankungen der Frau im reproduktiven Alter. Abhängig von den herangezogenen Diagnosekriterien lassen sich Prävalenzen von 4,6% (NIH-Kriterien) bis hin zu 19,9% (Rotterdam-Kriterien) finden. Frauen, die von diesem Syndrom betroffen sind, leiden neben polyzystischen Ovarien unter Zyklusanomalien wie Oligo-und Anovulation bis hin zur Infertilität und unter einer Hyperandrogenämie, die mit Hirsutismus und Akne einhergehen kann. Häufig finden sich begleitend die Symptome des metabolischen Syndroms. Aufgrund der sehr vielseitigen Symptome und teilweise langwierigen diagnostischen und therapeutischen Maß-nahmen leiden betroffene Frauen stark unter ihrer Erkrankung. Dies kann zu einer verminderten Lebensqualität bis hin zu psychischen Einschränkungen wie Depression führen.
Wenig erforscht ist bisher, inwieweit die Patientinnen über ihr Krankheitsbild aufgeklärt und wie die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen wahrgenommen wurden. Ziel der Untersuchung ist es, auf der Basis einer Fragebogenuntersuchung an 55 PCOS-Patientinnen Symptome, diagnostische und therapeutische Maßnahmen sowie die Aufklärung durch den Arzt/die Ärztin zu erfassen und zu erheben, wie belastend sich diese auf die Patientinnen ausgewirkt haben.
Mit einem durchschnittlichen Alter von 25,5 Jahren suchten die Teilnehmerinnen am häufigsten aufgrund von Zyklusstörungen ihren Arzt auf, dabei wurde die Diagnose PCOS am häufigsten vom Frauenarzt gestellt. Die Teilnehmerinnen zeigten die typischen Symptome des PCO-Syndroms: Menstruationsstörungen 38,2%, Hirsutismus 54,5%, Akne im Gesicht und am Körper 27-33%, Übergewicht 38,2% und bei 58,2% Fertilitätsstörungen. Dabei zeigte sich, dass Unfruchtbarkeit das am meisten belastende Symptom ausmachte, unabhängig davon, ob die Patientin bereits Mutter war oder nicht. Beim Vergleich der Hirsutismuseinschätzung durch die Teilnehmerin mittels Ferriman-Gallwey-Score und der Einschätzung durch den Arzt zeigte sich lediglich eine geringe Übereinstimmung.
Insgesamt waren die Teilnehmerinnen mit der Aufklärung zu den diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen ziemlich zufrieden. Am seltensten wurde über die Langzeitfolgen der Diagnose aufgeklärt. Die diagnostischen Maßnahmen wurden insgesamt als wenig belastend erlebt. Die Teilnehmerinnen wurden sowohl medikamentös, als auch operativ mittels ovariellem Drilling behandelt. Dabei zeigte sich eine erhöhte Anzahl an Behandlungen im Zusammenhang mit reproduktionsmedizinischen Maßnahmen. Mit der medikamentösen Therapie waren die Teilnehmerinnen ziemlich zufrieden. Bei Maßnahmen der Haarentfernung zeigte sich dagegen nur eine mittelmäßige Zufriedenheit. Lediglich eine Teilnehmerin wurde während der Zeit psychotherapeutisch betreut und etwa 10% hatten Kontakt zu Selbsthilfegruppen.
Es sind weitere Studien nötig, um einen genaueren Überblick über die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen bei Frauen mit PCOS zu erhalten und deren Belastung zu evaluieren. Insbesondere im Bereich der Aufklärung von PCOS-Patientinnen durch die Ärzte ist die Studienlage gering.
Diese Arbeit soll zu einer Sensibilisierung von Ärzten und Ärztinnen für die vielfältigen Probleme von Patientinnen mit PCOS beitragen, um die medizinischen Behandlungen auf die individuellen Bedürfnisse von PCOS-Patientinnen anzupassen und somit zu einer Verbesserung der Versorgung zu führen.

Polycystic ovarian syndrome (PCOS) is one of the most common endocrine-metabolic diseases which affects reproductive-age women. Depending on the diagnostic criteria utilized there can be a resulting prevalence of 4.6% (NIH-criteria) to 19.9% (Rotterdam criteria). Women who are affected by this syndrome, suffer beside polycystic ovaries under cycle anomalies such as oligo- and anovulation up to infertility and a hyperandrogenism. This may be accompanied by hirsutism and acne. Frequently there are accompanying symptoms of metabolic syndrome. Due to the widely varying symptoms and, in some cases, lengthy diagnostic and therapeutic measures, affected women suffer greatly from their disease which may lead to a reduced quality of life and mental illnesses such as depression.
Little research has been conducted as to the extent to which patients were informed about their disease and how the diagnostic and therapeutic measures were perceived. The aim of this study is based on a questionnaire survey of 55 PCOS patients designed to determine how patients were affected by their symptoms, diag-nostic and therapeutic measures, and the diagnostic and treatment explanation presented by the physician.
With an average age of 25.5 years, the participants most frequently presented with menstrual cycle disorders. The majority of diagnoses was determined by a gynecologist. The participants showed the typical symptoms of polycystic ovarian syndrome: menstrual disorders (38.2%), hirsutism (54.5%), acne on the face and on the body (27-33%), overweight (38.2%) and fertility disorders (58.2%). It was determined that infertility was the most burdensome symptom, regardless of whether the patient was already a mother or not. Comparing the estimate of hirsutism by the participants by means of the Ferriman-Gallwey score and the assessment by the physician showed only a slight correlation.
Overall, participants were fairly satisfied with the explanation of the diagnostic and therapeutic measures. The least often they were made aware of the possible long-term effects of the diagnosis. The diagnostic measures were primarily experienced as not very stressful. Participants were treated both through medication as well as surgically through ovarian drilling. An increased number of treatments in the context of reproductive medicine measures was shown. The participants were generally satisfied with the prescribed pharmacotherapy. Proscribed measures for hair removal on the other hand only achieved a mediocre amount of satisfaction. Only one participant participated in psychotherapy during the study and about 10% had con-tact with self-help groups.
Further studies are necessary to obtain a more accurate overview of the diagnostic and therapeutic measures provided to women with PCOS and to evaluate their ef-fectiveness. Especially in the area of physician-to-patient education, the available research is rather meager.
This study aims to contribute to a greater awareness of physicians to the manifold problems affecting patients with PCOS and to adjust and expand the available medical treatments to the individual needs of PCOS patients and thus lead to an overall improvement of the treatment process.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/6784
URN: urn:nbn:de:gbv:18-79534
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Richter-Appelt, Hertha (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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