
Titel: | Auswirkungen manueller Therapie im Bereich der thorakalen Wirbelsäule auf die Lungenfunktion | Sonstige Titel: | Effects of thoracic spine manual therapy on pulmonary function | Sprache: | Deutsch | Autor*in: | Quentin, Gesine Helene | Schlagwörter: | Manuelle Therapie; Manual Therapy | GND-Schlagwörter: | Manipulationstherapie Mobilisierung Lungenfunktion Brustwirbelsäule Wirbelsäule |
Erscheinungsdatum: | 2015 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2017-01-16 | Zusammenfassung: | Ziel: Es wurde die Wirkung manualtherapeutischer Behandlung im Bereich der thorakalen Wirbelsäule auf die Lungenfunktion anhand von zwei Hauptfragestellungen untersucht: 1.) Gibt es einen Soforteffekt zwischen Ausgangswert und dem Wert 30min nach einer ersten kombinierten Mobilisations- und Manipulationsbehandlung 2.) Gibt es einen Späteffekt dieser Behandlung im Zeitraum einer Woche: - Nach einmaliger Behandlung am Eingangstermin - Nach ein bis drei Therapieanwendungen - In Abhängigkeit von der Häufigkeit der Therapieanwendungen Methode: In einem prospektiven Studiendesign wurden 60 gesunde Probanden mit nicht symptomatischen Blockierungen der thorakalen Wirbelsäule mittels Losverfahren randomisiert. Es wurden drei Behandlungsgruppen mit einer (G1), zwei (G2) und drei (G3) kombinierten Mobilisations- und Manipulationsbehandlungen sowie eine Kontrollgruppe (G0) unterschieden. Mittels Hand-Spirometer wurden die Lungenfunktionsparameter (LFP) VC, FVC, FEV1, FEV1/VC, FEV1% (FEV1/FVC) und PEF untersucht. Alle Behandlungsgruppen wurden am Tag 1 der Versuchswoche nach der Basisuntersuchung behandelt und nach 30min erneut untersucht. Nach einer Woche wurde bei allen Probanden die Abschlussuntersuchung durchgeführt. Die Lungenfunktion der Kontrollgruppe wurde am Tag 1 der ersten und der zweiten Woche gemessen, ohne dass sie eine Behandlung erhielt. Ergebnisse: 1.) Es konnten keine signifikanten Niveauunterschiede der LFP 30min nach einer Behandlung im Vergleich zum Ausgangswert festgestellt werden. 2.) Ergebnisse der Untersuchung eines Späteffektes: 2.1) Es zeigten sich keine signifikanten Niveauunterschiede der LFP in der Behandlungsgruppe G1 im Vergleich zur Kontrollgruppe G0 über den Beobachtungszeitraum von einer Woche. 2.2) In der Untersuchung aller Behandlungsgruppen mit ein bis drei Behandlungen (G1/2/3) innerhalb des Beobachtungszeitraumes von einer Woche wurden keine signifikanten Niveauunterschiede der LFP im Vergleich zur Kontrollgruppe nachgewiesen. 2.3) In Abhängigkeit von der Häufigkeit manueller Therapieanwendungen, wobei die Gruppe mit einer, mit zwei und mit drei Behandlungen differenziert voneinander betrachtet wurden, konnte ein signifikanter Interaktionseffekt der Gruppen im 65 Zeitintervall von einer Woche für den Parameter FVC aufgedeckt werden (p= .033; η2= .153). Für die übrigen LFP konnte dies nicht gezeigt werden. 2.4) Beim Vergleich von Übergruppen der Versuchsgruppen mit ähnlichen Entwicklungen der LFP innerhalb der Beobachtungswoche unterschieden sich die Ergebnisse der Probanden mit keiner oder einer Behandlung (G0/1) für die Parameter FVC (p= .006; η2= .14), FEV1 (p= .017; η2= .106) und PEF (p= .021; η2= .1) im Vergleich zu den Probanden mit zwei oder drei Behandlungen (G2/3) signifikant. Konklusion: Die Ergebnisse dieser Studie können nicht die Vermutung stützen, dass eine einmalige manuelle Therapie in Form einer Weichteiltechnik sowie einer Mobilisierung und Manipulation der thorakalen Wirbelsäule bei gesunden Probanden nach 30min oder im Verlauf einer Woche zu einer bedeutenden Erhöhung der LFP VC, FVC, FEV1, FEV1/VC, FEV1% sowie PEF führt. Es konnten allerdings Hinweise dafür gefunden werden, dass die Behandlungsfrequenz von mehr als einer Behandlung pro Woche verglichen mit nur einer Behandlung einen signifikant erhöhten Unterschied der Lungenfunktionswerte FVC, FEV1 sowie PEF bewirken kann. Zudem scheinen die Probanden, die nur einmalig am Anfang der Woche behandelt wurden, am Ende der Woche nur unwesentlich einem Treatment zu unterliegen, da sie sich wie die Probanden der Kontrollgruppe verhalten. Auch wenn in dieser Studie anhand der prozentualen, zur Beurteilung einer pulmonalen Obstruktion bedeutsamen, LFP FEV1/VC und FEV1% keine signifikante Verbesserung erkennbar wurde, so spricht doch die signifikante Zunahme der Einzelparameter FVC, FEV1 und PEF dafür. Folgestudien sollten eindeutig zwischen den angewandten manualtherapeutischen Methoden differenzieren und einen Schwerpunkt auf die Präzisierung der verwendeten Begriffe, Wirkungsmodelle und Therapieeffekte legen. |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/7102 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-83921 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Braumann, Klaus-M. (Prof. Dr.) |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
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