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Titel: Die Auswirkung relevanter Kompetenzfacetten auf die Fähigkeit der klinischen Entscheidungsfindung von Medizinstudierenden in Abhängigkeit ihrer wahrgenommenen Beanspruchung
Sonstige Titel: The impact of relevant facets of competency on clinical reasoning skills of medical students depending on their perceived strain
Sprache: Deutsch
Autor*in: Fürstenberg, Sophie
Schlagwörter: Kompetenz; Beanspruchung; Medizinstudierende; Klinische Entscheidungsfindung; Competency; Strain; Medical students; Clinical reasoning
Erscheinungsdatum: 2019
Tag der mündlichen Prüfung: 2019-03-18
Zusammenfassung: 
Im Laufe des Studiums eignen sich Medizinstudierende eine große Menge Fachwissen und Fertigkeiten an, die sie mit dem Berufseinstieg beherrschen und im komplexen medizinischen Arbeitsumfeld anwenden sollen. Dabei müssen sie ständig klinische Entscheidungen treffen, um im diagnostischen und therapeutischen Prozess eine gute Versorgung der PatientInnen zu gewährleisten. Unter klinischer Entscheidungsfindung werden neben dem Abrufen von medizinischem Fachwissen ärztliche Denkvorgänge bei der kritischen Sichtung und Bewertung von diagnostischen Befunden verstanden, die zur Entscheidung für die Behandlung der PatientInnen beitragen. Der klinischen Entscheidungsfindung liegen verschiedene Kompetenzen zugrunde, welche jedoch bisher meistens weder im Rahmen des Medizinstudiums explizit vermittelt werden noch als Lernziele in der Ausbildung verankert sind. Weiterhin ist aus der arbeitspsychologischen Forschung bekannt, dass es durch zu lange und/oder intensive Beanspruchung zu Fehlleistungen kommt. Denkfehler treten ebenfalls in den Prozessen der klinischen Entscheidungsfindung auf. Ziel dieser Arbeit war es, die Ausprägung relevanter Kompetenzen, die sich Fähigkeiten der klinischen Entscheidungsfindung zuordnen lassen, zu ermitteln. Dafür wurde die Relevanz verschiedener Kompetenzen für ärztliche BerufsanfängerInnen in der Bewertung durch erfahrene ÄrztInnen sowie durch StudienanfängerInnen und PJ-Studierende erfasst. Über die Bedeutsamkeit der Verantwortungsübernahme und Aspekte des PatientInnenmanagements und der PatientInnenkommunikation angehender ÄrztInnen waren sich alle Befragten einig. Medizinstudierende stellten zudem die Relevanz der PatientInnenversorgung sowie den Umgang mit Unsicherheit und den Umgang mit Fehlern in den Vordengrund. Da sich Kompetenz in Performanz (Leistung) äußert, durchliefen 70 Medizinstudierende gegen Ende ihres Studiums eine auf diesen Kompetenzen basierende Prüfung, die einen ersten Arbeitstag im Krankenhaus simulierte. Im Rahmen der Prüfung wurden die Fähigkeiten der klinischen Entscheidungsfindung sowie das Beanspruchungsempfinden der Studierenden untersucht und es wurde geprüft, ob verschiedene Faktoren diese Fähigkeit beeinflussen. Während der Managementphase der Prüfung berichteten Medizinstudierende über ein stärkeres Beanspruchungsempfinden als während der Sprechstunde oder der PatientInnenübergabe. Zudem konnte die Fähigkeit ihrer klinischen Entscheidungsfindung sowohl durch ihr medizinisches Fachwissen als auch durch die Ausprägung ihrer Zusammenarbeitsfähigkeit vorhergesagt werden. Die im Rahmen dieser Dissertation durchgeführten Studien deuten darauf hin, dass bei der Curriculumsplanung ein stärkerer Fokus auf Veranstaltungen, die Managementkompetenzen vermitteln und eine Verbesserung der Teamfähigkeit angehender MedizinerInnen unterstützen, gelegte werden sollte.

During undergraduate education, medical students acquire a large amount of medical knowledge and skills which they should memorize when starting their careers and apply in the complex medical work environment. Simultaneously, they constantly have to make clinical decisions in order to ensure good patient care during the diagnostic and therapeutic process. Clinical reasoning means, in addition to retrieving medical knowledge, the processes of clinical decision-making with critical review and evaluation of diagnostic findings that contribute to the decision process to treat a patient. Clinical reasoning is based on various competencies, which are to date most of the time not explicitly taught in medical curricula or anchored as learning objectives in medical education. Furthermore, it is known from work and organizational psychology research that too long and/or intensive strain reduces performance. Cognitive errors also occur in the processes of clinical reasoning. The aim of this dissertation was to determine the degree of relevant competencies that can be assigned to clinical reasoning skills. Therefore, the relevance of different competencies for first year residents was ranked by experienced physicians as well as undergraduate students. All participants agreed on the importance of assuming responsibility and aspects of patient management and patient communication for first year residents. Medical students also considered the relevance of patient care as well as coping with uncertainty and coping with mistakes. Since competency is expressed in performance, 70 advanced medical students participated in an assessment that simulated a resident‘s first day in hospital based on these competencies. In this assessment, the clinical reasoning skills, including factors affecting this ability, and the perceived strain of the students were examined. During the management phase, medical students reported more perceived strain than during the consultation hour or the patient handover. In addition, their clinical reasoning skills could be predicted by their medical knowledge and by their teamwork. The studies, which were part of this dissertation, suggest that it might be worthwhile in curriculum planning to focus on courses that support management skills and the improvement of teamwork for medical students close to graduation.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/8117
URN: urn:nbn:de:gbv:18-96777
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Harendza, Sigrid (Prof. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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