Titel: „Taste disorders after bariatric surgery“ TASTE – bariatric surgery Studie: Effektivität eines Geschmacks- und Geruchstrainings und einer strukturierten individualisierten Ernährungsberatung zur Verbesserung der Geschmackswahrnehmung bei Adipositaschirurgiepatienten
Sonstige Titel: „Taste disorders after bariatric surgery“ TASTE – bariatric surgery study: Effectiveness of taste and smell training and structured individualized nutrition counseling to improve taste perception of bariatric surgery patients
Sprache: Deutsch
Autor*in: Grühl, Franziska Constanze Marie
Schlagwörter: Geschmackstraining; Geruchstraining; Lebensmittelaversionen; taste disorders; bariatric surgery; Geschmacksstörungen; Adipositaschirurgie
Erscheinungsdatum: 2020
Tag der mündlichen Prüfung: 2021-04-14
Zusammenfassung: 
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Effektivität eines Geschmacks- und Geruchstrainings bei Adipositaschirurgiepatienten nachzuweisen, um somit die supportiven Maßnahmen zu erweitern. Dem lag die Annahme zugrunde, dass postoperativ Geschmacksstörungen auftreten. Die Studiengruppe unterteilte sich in eine Interventionsgruppe (n = 29) und eine Kontrollgruppe (n = 25). Die Probanden wurden mittels Randomisierung zugeordnet. Beide Gruppen beschrieben ein typisches Kollektiv der Adipositaschirurgie. Als operatives Verfahren dominierte der Schlauchmagen (IG: 72,41 % vs. KG: 80 %). Die anderen Probanden erhielten einen Magenbypass (IG: 27,59 % vs. KG: 20 %).
In der vorliegenden Studie wurde erstmalig ein Geruchs- und Geschmackstraining nach bariatrischen Operationen durchgeführt. Demzufolge liegen keine vergleichbaren Studien vor. Die Ergebnisse weisen keine signifikanten Unterschiede zwischen der Interventions- und Kontrollgruppe auf. Die objektive Schmeckwahrnehmung verbesserte sich um 2 Punkte bei 27,59 % der Interventionsgruppe und bei 24 % der Kontrollgruppe. Das gleiche gilt für das subjektive Geschmacksvermögen (p = 0,54). Die Erkennung der einzelnen Geschmacksqualitäten prä- und postoperativ blieb ebenso weitgehend ähnlich (IG: p > 0,25). Lediglich war auffällig, dass weniger Probanden der Interventionsgruppe nach der Operation im Vergleich zu vor der Operation von Lebensmittelaversionen berichteten (IG: -20,69 % vs. KG: -4 %). Zuletzt muss noch erwähnt werden, dass in der Studie die Inzidenz von Geschmacksstörungen gering war (IG: 3,44 % vs. KG: 4 %).
Somit kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass die supportiven Maßnahmen nicht durch ein Geruchs- und Geschmackstraining mit individueller Ernährungsberatung erweitert werden müssen, da die Notwendigkeit und ebenso die Effizienz nicht vorhanden sind. Des Weiteren rufen adipositaschirurgische Eingriffe keine Veränderungen in der objektiven Schmeckwahrnehmung hervor und die operativen Verfahren haben keine unterschiedlichen Auswirkungen. Die Probanden berichten hauptsächlich von einem verbesserten oder einem gleichbleibenden subjektiven Geschmack- bzw. Riechvermögen. Zusätzlich bestätigt die Studie, dass Lebensmittelaversionen postoperativ auftreten und in diesem Fall am häufigsten „Fleisch, Wurst, Eier“ genannt werden. Patienten mit vorliegenden Lebensmittelabneigungen verlieren signifikant mehr Gewicht (durchschnittlich 6 kg). Zudem ändern sich die Lebensmittelpräferenz. Es werden gesündere Lebensmittel wie „Gemüse, Salat“ favorisiert. Außerdem verbessert ein adipositaschirurgischer Eingriff die wahrgenommene Lebensqualität signifikant.

The aim of the present study was to demonstrate the effectiveness of taste and smell training of bariatric surgery patients in order to extend supportive measures. This was based on the assumption that taste disorders occur postoperatively. The study group was divided into an intervention group (n = 29) and a control group (n = 25). Subjects were assigned by randomization. Both groups described a typical bariatric surgery population. Sleevegastrectomy dominated as the surgical procedure (IG: 72.41% vs. KG: 80%). The other subjects received gastric bypass (IG: 27.59 % vs. KG: 20 %).
In the present study, olfactory and gustatory training was performed for the first time after bariatric surgery. Accordingly, no comparable studies are available. The results showed no significant differences between the intervention and control groups. Objective taste perception improved by 2 points in 27.59% of the intervention group and in 24% of the control group. The same was noted for subjective taste perception (p = 0.54). The recognition of the individual taste qualities pre- and postoperatively also remained largely similar (IG: p > 0.25). Only noticeable was that fewer subjects in the intervention group reported food aversions after surgery compared to before surgery (IG: -20.69% vs. KG: -4%). Lastly, it is important to mention that the incidence of taste disturbance was low in the study (IG: 3.44% vs. KG: 4%).
Thus, the study concludes that supportive measures do not need to be extended by olfactory and gustatory training with individual nutritional counseling, since the necessity and likewise the efficiency are not present. Furthermore, bariatric surgery does not elicit changes in objective taste perception and surgical procedures do not have differential effects. Subjects mainly reported improved or unchanged subjective tasting or smelling ability. In addition, the study confirms that food aversions occur postoperatively, and in this case, "meat, sausage, eggs" are most frequently mentioned. Patients with food aversions lose significantly more weight (6 kg on average). In addition, food preferences change. Healthier foods such as "vegetables, salad" are favored. In addition, bariatric surgery significantly improves perceived quality of life.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/8969
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-92104
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Mann, Oliver
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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