Titel: | Lebensqualität von Prostatakarzinompatienten unter aktiver Überwachung (Active Surveillance) | Sprache: | Deutsch | Autor*in: | Kamili, Abdulaziz | Erscheinungsdatum: | 2021 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2021-09-20 | Zusammenfassung: | Innerhalb des Spektrums psychosozialer Belastungen im Falle von Patienten mit malignen Tumorerkrankungen spielt die Progredienzangst laut vielen psychologischen Studien eine bedeutende Rolle. Ziel dieser Studie war, den Einfluss der aktiven Überwachung auf die Progredienzangst als Parameter für die Lebensqualität von Prostatakarzinompatienten und deren PartnerInnen zu untersuchen. Prostatakarzinompatienten der Martini-Klinik, welche initial alle Kriterien für ein lokal begrenztes Prostatakarzinom mit geringem Risikoprofil nach D´Amico, und somit alle Einschlusskriterien für die PRIAS-Studie erfüllten, wurde das Therapiekonzept der aktiven Überwachung angeboten. Es wurden zwischen 2009 und 2018 insgesamt 271 Patienten eingeschlossen. Nach dem Follow-up-Protokoll der PRIASStudie von 2007 wurden im Falle dieser Patienten regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt. Diese Untersuchungen bestanden vorrangig aus PSA-Wert Bestimmungen, DRU und Prostatabiopsien. Zudem füllten die Patienten und ihre PartnerInnen den PA-FKF aus. Es erfolgte die retrospektive Auswertung von insgesamt 199 von Patienten und 96 von PartnerInnen ausgefüllten PA-F-KF. Sowohl die gesamte Progredienzangst des Patienten und seines/r Partners/in, als auch die einzelnen Progredienzangstkategorien (affektive Reaktionen, Partnerschaft/Familie, Arbeit und Autonomieverlust) wurden untersucht. Bei der Subgruppenanalyse wurde in Abhängigkeit vom Alter, der Anzahl der durchgeführten Biopsien und der Zeit zwischen Diagnosestellung und Ausfüllen des PA-FKF nach möglichem Unterschied in der Progredienzangst gesucht. Unsere Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Patienten als auch deren PartnerInnen insgesamt niedrige bzw. keine dysfunktionale Progredienzangst aufweisen. Patienten unter 65 Jahren sowie deren PartnerInnen weisen im Vergleich zu älteren Patienten zwar mehr Angst auf, dass der Mann aufgrund von Krankheit im Beruf nicht mehr leistungsfähig bleibt bzw. ausfallen könnte, jedoch blieben diese Angstwerte im Bereich der funktionalen Progredienzangst. Diese Ergebnisse und dementsprechend die erhaltende Lebensqualität der Patienten in der aktiven Überwachung wird von vielen aktuellen Studien unterstützt. Daraus lässt sich die Empfehlung ableiten, Patienten mit niedrigem Risikoprofil nach D`Amico bei der Aufklärung über die möglichen Therapieoptionen darüber zu informieren, dass die aktive Überwachung keinen signifikanten Einfluss auf ihr psychologisches Wohlbefinden hat. Auch die Arbeitsfähigkeit des Patienten ist nicht beeinträchtigt. Eine solche Aufklärung könnte ihrer Angst entgegenwirken. Nichtsdestotrotz sollte eine dysfunktionale Progredienzangst bei diesen Patienten in Betracht gezogen, evaluiert und bei Bedarf behandelt werden. Des Weiteren sollten die PartnerInnen aufgrund ihrer aktiven Rolle im Entscheidungsprozess einbezogen werden und die Gründe für die aktive Überwachung sollte mit ihnen diskutiert werden. |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/9235 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-ediss-95663 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Knipper, Anne-Sophie |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
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Doktorarbeit 20.09.2021.pdf | 8d8f25743dbe369100c3a8b0143cf191 | 1.22 MB | Adobe PDF | Öffnen/Anzeigen |
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