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Titel: Schönberg 17: Zur Frage zentraler Plätze der jüngeren vorrömischen Eisenzeit und römischen Kaiserzeit im südwestlichen Ostseebereich
Sprache: Deutsch
Autor*in: Dannenberg, Ada
Schlagwörter: Norddeutschland; Mecklenburg-Vorpommern
GND-Schlagwörter: Vor- und FrühgeschichteGND
Römische KaiserzeitGND
Vorrömische EisenzeitGND
Zentraler OrtGND
Erscheinungsdatum: 2021
Tag der mündlichen Prüfung: 2020-10-16
Zusammenfassung: 
Ausgehend von dem Fundplatz Schönberg 17 wurde die Besiedlungsgeschichte der Region Nordwestmecklenburg untersucht. Neben der Erstvorlage des schon 2008 ausgegrabenen Siedlungsplatzes wurde die Frage nach den zentralen Orten in der Region Nordwestmecklenburg während der Römischen Kaiserzeit betrachtet.

Die Fundstelle Schönberg 17 gehört flächenmäßig zu einer der bisher größten erfassten Siedlungen in Mecklenburg-Vorpommern. Wegen der Beschränkungen durch den Denkmalschutz konnte sie nicht vollständig erfasst werden, sodass sich ein teils mosaikartiges Muster von Befunden und Funden ergibt. Die Fundstelle befindet sich im heutigen Landkreis Nordwestmecklenburg, nahe der namensgebenden Stadt am Rande eines feuchten Moorgebiets. Es konnten etliche Befunde dokumentiert werden, die Aufschluss über die Datierung und den Aufbau der Siedlung möglich machten. Besonders die 12 Hausgrundrisse, die aufgedeckt werden konnten, verdeutlichen, dass die Fundstelle über lange Zeit bestanden hatte und sich die Siedlung von Zeit zu Zeit von West nach Ost verschob. Mittels der Hausgrundrisse, die teilweise einzigartig in der Region sind, kann eine Datierung von der beginnenden vorrömischen Eisenzeit bis in die jüngere Römische Kaiserzeit ermittelt werden. Zieht man die Funde, die vorrangig aus keramischem Material bestehen, hinzu kann diese Datierung verfestigt und genauer eingegrenzt werden, mit einer Fokussierung auf die ältere Römische Kaiserzeit. Innerhalb der Siedlung ließen sich zudem handwerkliche Befunde und Funde finden, die auf eine Produktion für den Eigenbedarf von Keramik, Kalk und auch Textilien hindeuten. Angesichts der Größe der Siedlung stellte sich die Frage, ob die Fundstelle eine besondere Bedeutung für die Region eingenommen hat. Aufgrund dessen folgte die anschließende Untersuchung zu zentralen Orten innerhalb der Region Nordwestmecklenburg. Es wurde versucht, anhand der in der archäologischen, aber auch geographischen Forschung geläufigen Methodiken zentrale Orte zu ermitteln. Die Untersuchung zeigte schnell auf, dass bisher keine allgemeingültige Definition für die Suche nach solchen Orten für die Römische Kaiserzeit im südwestlichen Ostseeraum vorhanden ist. Dennoch ließen sich anhand der bekannten Methoden Regionen herausfiltern, die als Fokusregionen benannt werden können. Hier sind im besonderen Maße hohe Akkumulationen von Siedlungstätigkeiten zu verzeichnen, wobei keiner dieser Regionen eine Sonderstellung in Form von Befunden und Funden zugesagt werden kann. Dennoch ist das Auffinden dieser zentralisierten Gebiete ein deutliches Indiz dafür, dass sehr wohl eine Kommunikation zwischen den einzelnen Siedlungen bestanden haben muss. Es kann nicht von isolierten Einzelgehöften ausgegangen werden, sondern vielmehr von einer Gemeinschaft, die sich gemeinsam organisiert hat.

The history of settlement in the region Nordwestmecklenburg was investigated based on the site “Schönberg 17”. In addition to the first presentation of the settlement site, which was already excavated in 2008, the question of the central places in the region of Nordwestmecklenburg during the Roman Iron Age was considered.

The site Schönberg 17 is part of one of the largest recorded settlements in Mecklenburg-Vorpommern. However, due to the restrictions imposed by the protection of historical monuments, it could not be completely recorded, so that a mosaic-like pattern of features and finds emerges. The site is situated in today‘s administrative district of Nordwestmecklenburg, near the eponymous town on the edge of a wet moorland area. Several finds have been documented, which provided information about the dating and structures of the settlement. In particular, the 12 house plans that could be uncovered show that the site had existed for a long time and shifted from west to east over time. By means of the house plans, which are partly unique in the region, a date from the beginning of the pre-Roman Iron Age to the younger Roman Period can be determined. If one adds the finds, which consist mainly of ceramic material, this dating can be consolidated and more precisely delimited with a focus on the older Roman Imperial period. Within the settlement, finds and features could be found which indicate the production of pottery, lime and textiles for the own use. Due to the size of the settlement, the question arose whether the site was of special importance for the region. Based on this, an investigation central places within the region of Nordwestmecklenburg followed. An attempt was made to identify central places using the methods commonly used in archaeological, but also geographical, research. The investigation quickly showed that there is no generally accepted definition for such sites for the Roman Iron Age in the southwestern Baltic Sea region. Nevertheless, it was possible to filter out regions that could be defined as focus regions using the known methods. Here, particularly high accumulations of settlement activity can be observed, although none of these regions can be arccorded a special position in terms of features and finds. However, the existence of these centralised areas is a clear indication that there must have been communication between the individual settlements. It cannot be assumed that there were isolated scattered farmsteads, but rather a com munity that organised itself together.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/9307
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-96595
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Nikulka, Frank
Hofmann, Daniela
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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