Titel: Risk cultures and climate change negotiation processes in coastal areas - A case study analysis of Husum and Medmerry
Sonstige Titel: Risikokulturen und Klimawandelaushandlungsprozesse in Küstengebieten - eine Fallstudienanalyse von Husum und Medmerry
Sprache: Englisch
Autor*in: Stumbitz, Lea
Schlagwörter: Risikokultur; Aushandlung; managed realignment; place attachment; climate change adaptation; risk perception; Medmerry; Husum; risk culture
GND-Schlagwörter: Wahrgenommenes RisikoGND
KlimaänderungGND
KüsteGND
GesellschaftGND
Erscheinungsdatum: 2022
Tag der mündlichen Prüfung: 2023-03-03
Zusammenfassung: 
Climate change is evident and the need for adaptation a non-negotiable fact. Climate change adaptation is still often approached as a technical problem based on rational, evidence-based decisions. However, adaptation needs to be understood as a local and regional social challenge, underpinned by locally embedded risk cultures. How and if climate risks are encountered, ultimately depends on how they are framed locally – a question that has received very limited attention in risk research so far, but is key if adaptation measures are to be accepted by the local community. Consequently, an approach is needed that takes into account the heterogeneous and dynamic nature of social processes and thus helps to elucidate how and why risks are framed differently in different places.
This thesis develops and extends a dynamic perspective on the theoretical concept of risk cultures within which individuals and culture are regarded as interdependent. It subsequently applies this framework of risk cultures to the analysis of two coastal locations facing climate change risks. The two case studies Husum (Germany) and Medmerry (United Kingdom) are analysed and compared in regard to their negotiation and climate change adaptation processes.
The empirical analysis reveals that risk cultures are not only inherently dynamic, but contested, and always negotiated in the context of personal, institutional, political and local frames of reference. As the study demonstrates, in order to understand the local context of such negotiation processes, it is crucial to acknowledge the three dimensions of risk cultures: formal and informal institutional settings; the identifications of the local population with and attachments to the place (including historic components); and the factors that influence risk perception and preparedness locally. The analysis further revealed that these dimensions are permeated by the mutually influencing aspects of temporality, spatiality and sociality. Informed by the empirical findings, a more comprehensive concept of risk cultures is developed that conceives culture as inherently dynamic and acknowledges the interconnectedness of its constituting dimensions as essential foundation of how the risks of climate change are framed and dealt with locally.

Der Klimawandel ist offensichtlich und die Notwendigkeit der Anpassung eine nicht verhandelbare Tatsache. Die Anpassung an den Klimawandel wird immer noch oft als technisches Problem betrachtet, dessen Lösung auf rationalen, evidenzbasierten Entscheidungen basiert. Anpassung muss jedoch als lokale und regionale soziale Herausforderung verstanden werden, die durch lokal eingebettete Risikokulturen untermauert wird. Wie und ob Klimarisiken entgegengetreten wird hängt letztendlich davon ab, wie sie vor Ort dargestellt werden – eine Frage, die in der Risikoforschung bisher nur sehr wenig Beachtung gefunden hat, aber von entscheidender Bedeutung ist, wenn Anpassungsmaßnahmen von der lokalen Gemeinschaft akzeptiert werden sollen. Folglich ist ein Ansatz erforderlich, der die heterogene und dynamische Beschaffenheit gesellschaftlicher Prozesse berücksichtigt und dabei hilft zu verstehen, wie und warum Risiken an verschiedenen Orten unterschiedlich bewertet werden.
Diese Arbeit entwickelt und erweitert eine dynamische Perspektive auf das theoretische Konzept der Risikokulturen, innerhalb derer Individuen und Kultur als voneinander abhängig betrachtet werden. Dieses analytische Konzept von Risikokulturen wird anschließend für die Analyse von zwei Küstenstandorten angewendet, die den Risiken durch den Klimawandel ausgesetzt sind. Die beiden Fallstudien Husum (Deutschland) und Medmerry (Großbritannien) werden hinsichtlich ihrer Aushandlungs- und Anpassungsprozesse an den Klimawandel analysiert und verglichen.
Die empirische Analyse zeigt, dass Risikokulturen nicht nur inhärent dynamisch, sondern umkämpft sind und immer im Kontext persönlicher, institutioneller, politischer und lokaler Bezugsrahmen ausgehandelt werden. Wie die Studie zeigt, ist es für das Verständnis des lokalen Kontexts solcher Aushandlungsprozesse entscheidend, die drei Dimensionen von Risikokulturen anzuerkennen: formelle und informelle institutionelle Rahmenbedingungen; die Identifikationen der lokalen Bevölkerung mit und Verbundenheit mit dem Ort (einschließlich historischer Komponenten); und die Faktoren, die die Risikowahrnehmung und -bereitschaft vor Ort beeinflussen. Die Analyse ergab außerdem, dass diese Dimensionen von den sich gegenseitig beeinflussenden Aspekten von Zeitlichkeit, Räumlichkeit und Sozialität durchdrungen sind. Basierend auf den empirischen Erkenntnissen wird ein umfassenderes Konzept von Risikokulturen entwickelt, das Kultur als inhärent dynamisch begreift und die Vernetzung ihrer konstituierenden Dimensionen als wesentliche Grundlage dafür anerkennt, wie die Risiken des Klimawandels lokal gestaltet und behandelt werden.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/10758
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-115805
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Ratter, Beate M.W.
Döring, Martin
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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