Titel: | Individuelle und kollektive Handlungsfähigkeit in vermarktlichten Bedingungen: Subjektorientierte Analysen zu Sorgearbeit und Geschlechterverhältnissen | Sprache: | Deutsch | Autor*in: | Nowak, Iris | Schlagwörter: | Subjektposition; Artikulation; Neoliberalismus | GND-Schlagwörter: | Kollektives HandelnGND GeschlechterverhältnisGND EntgrenzungGND HegemonieGND HandlungskompetenzGND Care-ArbeitGND |
Erscheinungsdatum: | 2025-01-10 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2025-04-02 | Zusammenfassung: | In dieser kumulativen Dissertation wird die Handlungsfähigkeit von Menschen untersucht, die Sorgearbeit leisten. Theoretisch eingebunden wird dies in das Konzept von Handlungsfähigkeit im Sinne der Kritischen Psychologie, wobei Handlungsfähigkeit zugleich mit Gramsci als Sichkohärent-Arbeiten gedacht wird. Bedeutsam sind in diesem Sinne Gramscis Konzepte des bizarren Alltagsverstands und der Hegemonie und ihre Fortführung in den Begriffen der Subjektposition und der Artikulation durch Stuart Hall. Geschlechterverhältnisse werden mit Frigga Haug als Produktionsverhältnisse gedacht. Die Untersuchung der Handlungsfähigkeit von Sorgearbeitenden bezieht sich auf zwei Formen von Sorgearbeit: Zum einen geht es um Pflegende in stationären Altenpflegeeinrichtungen. Hier wird danach gefragt, wie sie entgrenzte Leistungsanforderungen subjektiv verarbeiten und ihre gesamte Lebensweise daran ausrichten, den Anforderungen in den Einrichtungen nachzukommen. Strukturelle Bedingungen werden als Hindernisse für die kollektive Organisierung von Beschäftigten und die Durchführung von Arbeitskämpfen und Streiks in diesem Bereich vorgeführt. Das fürsorgliche Ethos der Pflegenden wird dahingehend analysiert, dass es sich hierbei um ein Terrain und Gegenstand von sozialen Auseinandersetzungen handelt, das als solches von unterschiedlichen betrieblichen und politischen Akteuren bearbeitet wird. Es wird auf die Notwendigkeit verwiesen, auch im Bereich der Altenpflege betriebliche Steuerungsformen und Machtdynamiken zu untersuchen. Zum anderen wird in den Untersuchungen analysiert, welche Bedeutung Beschäftigte in Anbetracht entgrenzter betrieblicher Anforderungen ihrem eigenen Reproduktionskontext, d. h. Sorgearbeit, die sie selbst oder ihre Familienangehörigen betrifft, geben. Hierbei geht es um Beschäftigte in der Altenpflege, in den Finanzdienstleistungen, im Gastgewerbe und im Bereich industrieller Produktion und Entwicklung. Deutlich wird, dass ein hohes Maß an aktiver Einpassung der gesamten Lebensweise in den entgrenzten Kontext häufig Zustimmung erfährt. Es bestehen wenig Ansätze dazu, wie stattdessen betriebliche Bedingungen geändert werden können. Dabei müssen für Analyse und Politik im Feld der prekären Reproduktionsbedingungen Unterschiede zwischen den Berufsfeldern, aber auch hinsichtlich der beruflichen Verortung, dem Bildungshintergrund und dem familiären Kontext als wesentliche Momente der Unterschiede von Handlungsfähigkeit einbezogen werden. |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/11843 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-ediss-130375 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Menz, Wolfgang Fischer, Gabriele |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
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