Titel: Die Bedeutung der Aromatase für die Regulation der Synapsendichte in der basslateralen Amygdala
Sprache: Deutsch
Autor*in: Keller, Alexander
Schlagwörter: Amygdala; Östrogen; Spinesynapsen; Letrozol; Aromatase
Erscheinungsdatum: 2020
Tag der mündlichen Prüfung: 2021-02-25
Zusammenfassung: 
Die Funktion der Östrogene beschränkt sich nicht nur auf die Steuerung des Reproduktionsverhaltens, sie haben auch großen Einfluß auf die Kognition. Eine besondere Rolle kommt dabei dem Enzym Aromatase zu. Seine neuronale Funktion wurde im Hippokampus bislang am intensivsten untersucht, da es Hinweise gibt, dass Frauen mit östrogenrezeptorpositiven Mammakarzinomen nach Behandlung mit Aromataseinhibitoren unter Gedächtnisdefiziten leiden. Im Tiermodell führt die Aromatase-Inhibition im Hippokampus geschlechtsspezifisch zu einer Beeinträchtigung der Synapsenbildung und der Langzeitpotenzierung. Neben dem Hippokampus ist die Amygdala eine für die Gedächtnisbildung wichtige Gehirnregion. Veränderungen der Amygdala können für Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen ursächlich sein.
In dieser Dissertation wurde untersucht, ob auch in der Amygdala die Synapsendichte durch Sexualhormone bzw. endogen produzierte Sexualneurosteroide beeinflusst wird.
Mithilfe von Immunhistochemie wurde gezeigt, dass Aromatase in der basolateralen Amygdala (BLA) stark exprimiert wird. Daraufhin wurde elektronenmikroskopisch untersucht, ob die systemische Gabe des Aromataseinhibitors Letrozol die Dichte von Spinesynapsen in der BLA verändert. Dies war in weiblichen Mäusen der Fall, nicht jedoch in männlichen Mäusen. Einen vergleichbaren Befund ergaben nachfolgende Untersuchungen an aus neonatalen Ratten gewonnenen, organotypischen Gewebekulturen (in vitro) mit Amygdala-Anteil. Auch hier war die Dichte der Spinesynapsen nach Letrozolgabe im Vergleich zu den Kontrollen im BLA nur dann reduziert, wenn das Gewebe von weiblichen Tieren stammte.
Die Befunde dieser Arbeit deuten somit – analog zum Hippokampus – auf eine geschlechtsspezifische Regulierung der synaptischen Plastizität in der BLA durch die neuronale Aromatase hin. Diese Ergebnisse könnten für das Verständnis geschlechtsspezifischer Unterschiede bei affektiven Störungen, sowie der Nebenwirkungen für in der Brustkrebstherapie eingesetzte Aromatasehemmer bedeutsam sein.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/8892
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-90965
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Bender, Roland
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

Dateien zu dieser Ressource:
Datei Beschreibung Prüfsumme GrößeFormat  
Keller_Alexander_Dissertation.pdf639524410d939da49570c600fc6ea93b3.59 MBAdobe PDFÖffnen/Anzeigen
Zur Langanzeige

Info

Seitenansichten

283
Letzte Woche
Letzten Monat
geprüft am 19.04.2024

Download(s)

216
Letzte Woche
Letzten Monat
geprüft am 19.04.2024
Werkzeuge

Google ScholarTM

Prüfe