Titel: Retrospektive Studie zu Differenzierung von Diagnostik, Therapie und Outcome bei Patienten mit Intoxikationen unterschiedlicher Genese auf Intensive Care Units (ICU) des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf - speziell im Hinblick auf die Rolle und den Effekt der spezifischen Therapie
Sprache: Deutsch
Autor*in: Trageser, Heiko Bernd
GND-Schlagwörter: VergiftungGND
IntensivmedizinGND
IntensivtherapieGND
AntidotGND
ArzneimittelGND
Erscheinungsdatum: 2021
Tag der mündlichen Prüfung: 2021-09-06
Zusammenfassung: 
Aufgrund der heterogenen Manifestationen von Intoxikationen, stellt das Erkrankungsspektrum Ärzte häufig vor eine diagnostische und therapeutische Herausforderung. Diese retrospektive Studie beschäftigt sich mit der Frage wie sich die Population der aufgrund einer Intoxikation auf eine ICU des UKE aufgenommenen Patienten in einem definierten Zeitraum zusammensetzt. Zudem werden diagnostische und therapeutische Charakteristika des Kollektivs beschrieben.
Im Zeitraum vom 01.01.2014 – 30.06.2017 wurden insgesamt 209 Patienten aufgrund einer Intoxikation auf die nicht pädiatrischen ICUs des UKE aufgenommen. Das mittlere Patientenalter lag bei 43 Jahren und es waren in etwa gleich häufig Frauen (50,7%) und Männer (49,3%) betroffen. Monointoxikationen lagen mit 46,9% etwas seltener vor als Mischintoxikationen (53,1%).
Mehr als die Hälfte aller Intoxikationen erfolgten in suizidaler Genese (53,1%), eine akzidentelle Genese (36,8%) fand ebenfalls in großem Ausmaß statt. Iatrogene und sonstige Genesen waren selten zu beobachten. Dabei lag eine signifikante Korrelation zwischen iatrogener Intoxikationsgenese und dem Alter der Patienten vor.
Wie bereits in vergangenen Untersuchungen gezeigt werden konnte, waren auch in dieser Population Psychopharmaka (52,2%), Alkohol (36,4%), Analgetika und Drogen (je 23%) die am häufigsten zur Verwendung gekommenen Substanzen. Während Frauen insbesondere in suizidaler Absicht und mit Intoxikationen unter Verwendung von Psychopharmaka auffielen, lagen bei Männern häufig akzidentelle Intoxikationsgenese mit Alkohol und Drogen vor.
Eine symptomatische Therapie erfolgte in 59,3% der Fälle, wohingegen in 40,7% der Fälle eine spezifische Therapie eingeleitet wurde. Vor allem bei Patienten, die eine Intoxikation mit Analgetika oder pflanzlichen Giften aufwiesen, konnte eine spezifische Therapie eingeleitet werden.
Bei Entlassung wiesen 2,9% der Patienten eine nicht vorbekannte Nierenfunktionseinschränkung und 13,4% der Patienten eine nicht vorbekannte Leberwerterhöhung auf. Bei einem Patienten (0,5%) war das Weaning bei Entlassung noch nicht abgeschlossen.
Die Krankenhausmortalität lag bei 1,9% und die ICU-Mortalität bei 1,4%. Ein letales Outcome korrelierte in dem betrachteten Patientenkollektiv signifikant mit einem fortgeschrittenem Alter der Patienten.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/9196
URN: urn:nbn:de:gbv:18-ediss-95121
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Kluge, Stefan
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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