
Titel: | Problemorientiertes Lernen oder fächerorientierter Unterricht im Medizinstudium? : Eine vergleichende Analyse der Studieneingangsphasen von Modell- und Regelstudierenden am Fachbereich Medizin der Universität Hamburg | Sonstige Titel: | Problem-based Learning or Subject-oriented Teaching in a Medical School? | Sprache: | Deutsch | Autor*in: | Wieking, Ralf | Schlagwörter: | POL; Reformstudiengang; Modellstudiengang; Evaluation; pbl; reform curriculum; medical school | GND-Schlagwörter: | MedizinstudiumGND Problemorientierter Unterricht |
Erscheinungsdatum: | 2005 | Tag der mündlichen Prüfung: | 2005-05-23 | Zusammenfassung: | Aufbau, Durchführung und Evaluation des Modellstudienganges Medizin an der Universität Hamburg wird beschrieben. Untersucht wird, ob sich in der Eingangsphase des ersten Jahrganges des Modellstudienganges Unterschiede zwischen den Studienanfängern der Studienformen aufzeigen lassen. Die Modellstudierenden bildeten dafür eine erste Gruppe, die Wechsler in den Regelstudiengang eine zweite. Eine dritte Gruppe bestand aus Studierenden, die hätten teilnehmen wollen, denen aber kein Platz zugewiesen werden konnte, während die Vergleichsgruppe jene umfasste, die an einer Teilnahme am Modellstudiengang kein Interesse hatten. Die Gruppen unterscheiden sich aus sozio-demographischer Sicht nicht, die Effekte beruhen daher auf den Rahmenbedingungen. Zur Erhebung der Daten wurden Fragebogen erstellt, die für die vier Studiengruppen jeweils am Ende eines jeden Semesters ausgegeben wurden. Hoch- (p ≤ 0,001) oder deutlich signifikante (p ≤ 0,01) Unterschiede waren in folgenden Bereichen zu erkennen: POL-Studierende fühlen sich zeitlich höher belastet, schätzen die Schwierigkeit des angebotenen Lehrstoffes aber auch dessen Relevanz für Prüfungen höher ein, schätzen die Relevanz des Gelernten im ersten Semester höher ein, geben häufiger an, das Arbeitspensum nicht bewältigen zu können, zeigen eher ein gleichmäßig über das Semester verteiltes Lernen, schätzen ihre Lernbedingungen besser ein. POL- und exPOL-Studierende benutzen seltener Altklausuren vor Prüfungen im zweiten Semester und kompensieren dies durch die Nutzung eigener Notizen. Signifikante Unterschiede (p≤0,05) waren in folgenden Bereichen zu erkennen: POL-Studierende im ersten Semester lernten häufiger mehr als 20 Stunden im Eigenstudium, zeigten im ersten Semester eine geringere Vitalität, schätzen ihren Lernerfolg als Studierende höher ein. Keine signifikanten Unterschiede (p > 0,05) waren in folgenden Bereichen zu erkennen: Studienstrategie; Bedeutung des Studiums in der aktuellen Lebenssituation; Umfang von Freizeitaktivitäten; Selbsteinschätzung persönlicher Merkmale; Einschätzung der fachlichen, sozialen und didaktischen Kompetenz der Lehrenden; Generelle Zufriedenheit und Motivation im Studium; Studiengefühl; Motivation zur Leistungserbringung; Selbstwertgefühl; Optimismus; Lebenszufriedenheit; allgemeine Gesundheitswahrnehmung; Vitalität nach dem zweiten Semester; psychisches Wohlbefinden. Vom ersten zum zweiten Semester zeigten sich folgende Unterschiede in der Einschätzung: Beide Gruppen waren zufriedener mit den Lernbedingungen, Regelstudierende zufriedener mit didaktischer und fachlicher Kompetenz der Dozenten, POL-Studierende sahen deren soziale Kompetenz zunehmen und die eigene Belastung besser bewältigt. Regelstudierende schätzten sich in der Rolle als Studierende im zweiten Semester höher ein. Die Dozentenbefragung zeigte eine grundsätzliche Zufriedenheit mit der Organisation, den Veranstaltungen und den Studierendenleistungen. Allerdings wurden fehlende fachliche Grundlagen und ungenügende Vorbereitung der POL-Studierenden kritisiert. Gleichzeitig herrschte Zufriedenheit mit dem Prüfungssystem. Zusammenfassend lassen sich die Erfahrungen in der Durchführung einzelner Veranstaltungen gut ableiten und können in den zukünftigen reformierten Unterricht integriert werden. Eine Übertragbarkeit der Ergebnisse auf vorliegende Literatur ist aufgrund spezieller Hamburger Bedingungen vermutlich nur bedingt gegeben. Gleichzeitig hat das Projekt starken Einfluss auf die Gestaltung des zukünftigen Curriculums am Fachbereich Medizin genommen und damit neben der wissenschaftlichen mittlerweile auch seine hochschulpolitische Legitimation untermauert. |
URL: | https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/952 | URN: | urn:nbn:de:gbv:18-24700 | Dokumenttyp: | Dissertation | Betreuer*in: | Bullinger, Monika (Prof. Dr.) |
Enthalten in den Sammlungen: | Elektronische Dissertationen und Habilitationen |
Dateien zu dieser Ressource:
Datei | Beschreibung | Prüfsumme | Größe | Format | |
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Dissertation_Ralf_Wieking_2005.pdf | 5eb937da4e7e0cad997f8966e5247a70 | 1.81 MB | Adobe PDF | Öffnen/Anzeigen |
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